Winde an der Costa del Sol
Unterschiedliche Arten von Wind, wie der Levante und der Poniente, sind bezeichnend für das Wetter an der Costa del Sol. Und an manchen Sommertagen sorgt der heiße Terral-Wind noch für zusätzliche Hitze. Was es mit den einzelnen Winden auf sich hat und wie diese entstehen, möchten wir hier näher erläutern.
Levante an der Costa del Sol
Der Levante entsteht zwischen der spanischen Ostküste, die auch als ‘Levante’ bezeichnet wird, und der Küste von Nordafrika. Dieser warme Wind, der das ganze Jahr über in unregelmäßigen Abständen auftritt, am häufigsten jedoch in der Zeit von Mai bis Oktober, kommt von Osten her und weht in westlicher Richtung.
Die höchsten Windgeschwindigkeiten erreicht der Levante in der Straße von Gibraltar, aufgrund der Begrenzung im Norden durch die Sierra Nevada und im Süden durch den Atlas. Der Wind wird förmlich durch diese Meerenge ‘gepresst’, bevor sich seine Energie auf dem Atlantik wieder verteilen kann. Nicht umsonst ist das Gebiet zwischen Tarifa und Cádiz bei Surfern seit jeher sehr beliebt.
Poniente an der Costa del Sol
Aus westlicher Richtung kommend bildet der Poniente, der an der südspanischen und der nordmarokkanischen Küste weht, praktisch das Gegenstück zum Levante. Da seine Luftmassen vom Atlantik her kommen, ist der Poniente kühler als der Levante.
Der Poniente weht zwischen der Sierra Nevada und dem Atlasgebirge in das Mittelmeer hinein und wird an der Ostküste Spaniens wärmer empfunden als an der Westküste, da er sich beim Überqueren der iberischen Halbinsel durch den Kontakt mit den Landmassen aufheizt. Im Hinblick auf die Windstärke bläst der Poniente in der Regel weniger stark als der Levante.
In manchen Jahren ist der Poniente fast das ganze Jahr über recht aktiv und wird lediglich von Juni bis August ab und zu vom Levante abgelöst. In anderen Jahren wiederum ist eher der Levante dominierend.
Terral an der Costa del Sol
Der Terral ist ein Nordwind mit Föhneinfluss. Dieser heiße Wind weht aus dem Landesinneren an die Küste von Málaga. Trifft er dann auf die hohe Luftfeuchtigkeit der Costa del Sol, steigen die Temperaturen hier spürbar an.
Laut der Information von Fausto Polvorinos vom staatlichen Wetterdienst Aemet für Andalusien rührt der Terral vom “Einbruch eines Poniente-Windes in ganz Spanien” her, der nach dem Weg über die Halbinsel hitzegeladen in Málaga ankommt. Tatsächlich wird damit gerechnet, dass die Temperatur auf dem Weg von Antequera bis nach Málaga alle hundert Meter um ein Grad steigt.
Der Terral ist vergleichbar mit der heißen Luft eines riesigen Haarföhns. Dieses Phänomen, das in Málaga im Hochsommer gerne auftritt, ist jedoch meist von kurzer Dauer. Mit etwas Glück kann es schon nach einem Tag wieder vorbei sein.
“Es ist ein seltener Wind, der nicht lange anhält. Da er vom Land und nicht vom Meer her kommt wärmt uns der Terral, zumindest im Sommer”, erklärt Fausto Polvorinos. Denn während der Terral im Sommer ein Synonym für Wärme ist, ist im Winter genau das Gegenteil der Fall. Da es sich um einen Wind handelt, der aus dem Landesinneren kommt, bringt er im Winter die Kälte mit sich und senkt die Temperaturen in der Hauptstadt.
Quelle: La Opinión de Málaga