Was bedeutet die rote Linie auf der ‘Straße des Todes’ in Málaga?

Die andalusische Regierung ergreift innovative Maßnahmen auf der A-355, nachdem die Straße im Hinterland von Málaga im letzten Jahr zehn Menschenleben forderte.

Rote Linie auf A-355

Rote Linie auf der A-355

Die ‘Straße des Todes’ in Coín verdankt ihren Namen der hohen Unfallquote: Allein im Jahr 2023 starben zehn Menschen auf dieser Straße, der A-355, insbesondere aufgrund von Geschwindigkeitsüberschreitungen und gefährlichen Überholmanövern.

Wie die andalusische Landesregierung bekannt gegeben hat, wurde nun in einem vier Kilometer langen Gefahrenbereich zwischen der doppelt durchgezogenen weißen Linien eine 30 cm breite rote Markierung aufgetragen, um dem Überholverbot auf dieser Strecke Nachdruck zu verleihen.

Auf dem Abschnitt durch Coín in Richtung Marbella soll die rote Linie neben dem Überholverbot zu einer Reduzierung der Geschwindigkeit animieren.

Rote Linie auf A-355
Foto: Junta de Andalucia

Diese Maßnahme entspricht Empfehlungen der Europäischen Union zur Verkehrssicherheit.

Nach Angaben der Landesregierung wird der rote Streifen bald durch vier digitale Radarschilder ergänzt. Die Installation soll keine Bußgelder nach sich ziehen, sondern die Fahrer über die erreichte Geschwindigkeit informieren und mit Leuchtsignalen an die Höchstgeschwindigkeit auf der Straße erinnern.

Beide Maßnahmen sind eine Reaktion auf das hohe Verkehrsaufkommen und die hohe Unfallrate auf dieser Straße. Die A-355 wurde 2014 mit der Erwartung von 7.000 Fahrzeugen pro Tag eröffnet und nähert sich nun fast täglich 20.000 Fahrzeugen, darunter eine große Anzahl von Lastwagen für den Gütertransport, so die Landesregierung.

In den letzten Jahren wurden hier mehrere Anpassungsarbeiten durchgeführt, darunter Leitplanken und Markierungen, die beim Befahren ein lautes Geräusch erzeugen.

Drachenzähne als Abschreckung

Drachenzähne auf Spaniens Straßen
Die Drachenzähne sind abschreckende Verkehrsmarkierungen.

Der Einsatz abschreckender Verkehrsmarkierungen wird auf spanischen Straßen immer häufiger durchgeführt. Eine der auffälligsten Markierungen sind die Drachenzähne. Die ersten wurden vor sieben Jahren in Palencia (Kastillien-León) auf den Straßen CL-615 und weiteren 25 Kilometern auf der CL-613 gemalt.

Über zwei Abschnitte von 60 Kilometern erzeugen die Drachenzähne beim Fahrer das Gefühl einer Verengung der Fahrbahn, was wiederum dazu führt, dass die Geschwindigkeit unbewusst reduziert wird.

Bei einer ersten Studie nach fünf Jahren bestätigten die Daten, dass der Trick funktionierte. Von Oktober 2017 bis Oktober 2022 zählte die Provinzverkehrsleitung von Palencia 796 Unfälle. Es waren fast genauso viele wie in den fünf Jahren zuvor, aber weniger schwerwiegend: Es gab drei Todesfälle und 95 Verletzte, im Vergleich zu 12 Todesfällen und 185 Verletzten zuvor.

Im Jahr 2021 wurden auch auf der N-122 durch Nava de Roa (Burgos) gebrochene Linien und Drachenzähne aufgetragen, um die Geschwindigkeitsüberschreitungen der Fahrzeuge zu reduzieren. Der Erfolg führte das spanische Verkehrsministerium dazu, das Experiment auf der N-640 in verschiedenen Abschnitten bei Pontevedra zu wiederholen.

Quellen: Junta de Andalucía, El País Motor, Málaga HOY, Diario SUR

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