Änderungen in Spanien für 2025
Mit Beginn des Jahres 2025 sind in Spanien zahlreiche wirtschaftliche und soziale Änderungen in Kraft getreten. Während die Regierung einige Erleichterungen, wie vergünstigte Preise für den öffentlichen Nahverkehr, beibehält, endet die Mehrwertsteuerermäßigung auf Grundnahrungsmittel und Strom.
Lebensmittel werden teurer
Am 1. Januar ist die Mehrwertsteuer (IVA) für Olivenöl, Brot, Milch, Eier, Käse, Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Getreide von 2 Prozent auf 4 Prozent gestiegen, während sie für Samenöle und Nudeln von 7,5 Prozent auf 10 Prozent angehoben wurde.
Damit enden die Mehrwertsteuersenkungen, die eingeführt wurden, um die durch den Krieg in der Ukraine verursachte Inflationskrise abzumildern.
Dies kann in den kommenden Monaten zu Preissteigerungen in den Supermärkten führen, mit Ausnahme von Olivenöl, dessen Mehrwertsteuer dauerhaft auf 4 Prozent gesenkt wurde.
Benzin und Diesel steigen
Die Preise für Benzin und Diesel stiegen 2023 stark an, nachdem die staatliche Subvention von 20 Cent pro Liter abgeschafft wurde, flachten jedoch im Laufe des Jahres ab, und 2024 war ein Jahr mit wenigen Veränderungen in diesem Bereich.
Experten prognostizieren jedoch für 2025 eine Verteuerung der Kraftstoffe, und die Verpflichtung Spaniens gegenüber der EU, die Dieselsteuern an die Benzinsteuern anzugleichen, wird den Dieselpreis um etwa 10 Cent pro Liter erhöhen, sobald die Maßnahme in Kraft tritt.
Energiekosten steigen
Am 1. Januar 2025 ist der Mehrwertsteuersatz für Strom von 10 Prozent auf 21 Prozent gestiegen, wodurch die Stromrechnungen in allen Haushalten zwangsläufig zu Jahresbeginn steigen werden.
Gas hingegen hat seine Steuererhöhung bereits 2024 erfahren, als die steuerlichen Erleichterungen endeten und der Mehrwertsteuersatz wieder auf 21 Prozent stieg. Der Preis bleibt an die Entwicklung von Konflikten gebunden, und Analysten erwarten 2025 einige Preiserhöhungen, jedoch nicht in Richtung Rekordniveaus von 2022.
Fliegen wird teurer
Die Flughafengebühren in Spanien steigen im Jahr 2025 um 0,54 Prozent. Die Erhöhung fällt deutlich niedriger aus als die 4 Prozent, die 2024 genehmigt wurden und die die Fluggesellschaften durch eine Erhöhung der Ticketpreise kompensierten. Jedoch dürfte der erwartete Tourismusboom die Preise weiter in die Höhe treiben.
Mautgebühren steigen
Die Gebühren auf mautpflichtigen Autobahnen werden ab dem 1. Januar um fast 4 Prozent erhöht. Dieser Anstieg liegt zwei Prozentpunkte unter dem des Vorjahres, jedoch über der Inflation von 2024 (2,9 Prozent). Diese Erhöhung betrifft unter anderem die AP-7 in Málaga und andere Autobahnen in Spanien wie die AP-51, AP-61 und AP-9.
Internet und Mobilfunk werden teurer
Die drei großen Mobilfunk-Anbieter in Spanien (Movistar, MasOrange und Vodafone) erhöhen ab Januar ihre Tarife um 10 Cent bis sechs Euro monatlich, abhängig von Anbieter und Tarif.
Movistar hat ab dem 13. Januar Preiserhöhungen angekündigt, als Reaktion auf die gestiegenen Kosten im Sektor. Die meisten Erhöhungen werden unter 6 Euro pro Monat liegen, die häufigste bei 3 Euro.
Vodafone wird die Preise ebenfalls um 3 Prozent erhöhen, was dem Verbraucherpreisindex entspricht, was zu durchschnittlichen Erhöhungen von etwa 2 Euro pro Monat führt. Masorange hat hingegen Erhöhungen von 2 bis 6 Euro pro Monat angekündigt.
Briefmarken und Pakete werden teurer
Die nationale Standardbriefmarke, das am häufigsten genutzte Produkt der spanischen Post, wird ab dem 1. Januar um 8,5 Prozent teurer, sieben Cent mehr als 2024 und kostet nun 0,89 Euro, wie das Unternehmen bestätigte.
Zudem werden die Preise für Pakete um 4 Prozent steigen, doppelt so viel wie im Vorjahr. Diese Erhöhungen liegen deutlich über der Inflation, aber unter den Tarifen anderer Länder.
Wohnungen bleiben teuer
Im Jahr 2025 wird Wohnen in Spanien – sei es zur Miete oder zum Kauf –, weiterhin eine Herausforderung darstellen.
Analysten erwarten, dass die Kaufpreise aufgrund der Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank EZB im Jahr 2025 weiter steigen. Gleichzeitig treibt das knappe Angebot, insbesondere in Großstädten, die Mietpreise nach oben.
Die Profiteure sind Eigentümer, die weiterhin Kredite abbezahlen: Zinssenkungen machen Hypotheken mit variablem Zinssatz und andere Kredite günstiger.
Unterstützung für den öffentlichen Nahverkehr
Die spanische Regierung hat die Verlängerung der Vergünstigungen für den öffentlichen Nahverkehr in Zügen und Bussen um sechs Monate beschlossen und plant ein neues Programm ab dem 1. Juli, das in den kommenden Monaten konkretisiert wird.
So bleiben die Nah- und Mittelstreckenzüge für Vielfahrer in der ersten Jahreshälfte weiterhin kostenlos, und die 50-prozentigen Rabatte auf Mehrfahrtenkarten für U-Bahnen und Stadt- sowie Überlandbusse bleiben bestehen.
Erhöhung der Renten
Zum Jahresbeginn steigen die beitragsabhängigen Renten um 2,8 Prozent, die Mindestrenten um 6 Prozent und die nicht beitragsabhängigen um 9 Prozent.
Für Bezieher des Mindestlohns bedeutet dies eine jährliche Steigerung auf etwa 7.910 Euro. Auch der Mindestlohn wird um 9 Prozent angehoben.