Aufhebung der Maskenpflicht in Andalusien
Die lang erwartete Ankündigung ist offiziell: Seit Mittwoch, den 20. April, ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in Innenräumen in Spanien nicht mehr obligatorisch. Dies ist auch im spanischen Amtsblatt BOE festgehalten. 700 Tage, nachdem Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez die Maskenpflicht verkündet hat, wird diese nun aufgehoben.
In Geschäften, Supermärken, Kinos, Bars und Restaurants müssen keine Masken mehr aufgesetzt werden. Doch es gibt Ausnahmen. Wir haben einen Überblick zusammengestellt.
- In öffentlichen Verkehrsmitteln bleibt die Maske obligatorisch. Das gilt für den Transport mit dem Flugzeug, der Bahn, dem Bus, der U-Bahn und mit dem Schiff (außer an Außendecks). Das Gesetz betrifft auch Taxis und Kleinbusse, selbst wenn nur ein Kunde und ein Fahrer darinsitzen. „Im öffentlichen Verkehr gibt es keine Ausnahme“, sagte dazu Spaniens Gesundheitsministerin Darías.
- Beschäftigte und Besucher von Krankenhäusern, Gesundheitszentren und anderen medizinischen und pflegerischen Einrichtungen, einschließlich Bluttransfusionszentren und Apotheken, müssen die Maske weiter aufsetzen. Personen, die in ein Krankenhaus eingeliefert werden, sind vom Tragen befreit, wenn sie sich in ihrem Zimmer aufhalten.
- Für Mitarbeiter und Besucher von Pflegeheimen und anderen Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens ist die Maske erforderlich, wenn sie sich in gemeinsam genutzten Bereichen aufhalten. Die Bewohner der Heime müssen die Masken nicht tragen, wenn sie sich in ihrem Zimmer aufhalten.
- Am Arbeitsplatz ist die Maske ist nicht mehr gesetzlich vorgeschrieben, aber jedes Unternehmen kann für sich selbst entscheiden, ob seine Mitarbeiter Masken tragen müssen.
Situation in den Einkaufszentren und Läden
Die Supermärkte und Einkaufszentren in Andalusien haben verschiedene Regelungen. So sind in den Filialen des Corte Inglés Kunden nicht verpflichtet, eine Maske zu tragen. Die Angestellten sind aber angehalten, diese aufzusetzen, wenn der Kunde eine Maske trägt. Alle Mitarbeiter, die in der Frischwaren- oder Lebensmittelabteilung arbeiten, müssen den Mund-Nasen-Schutz beibehalten.
Auch in den Einkaufszentren Carrefour und Mercadona entscheidet der Kunde, ob er eine Maske trägt. Für Arbeitnehmer ist sie im Mercadona ebenfalls freiwillig und wird für schwangere Frauen, Personen über 60 Jahre und immungeschwächte Personen empfohlen. Die Kunden von Carrefour müssen die Maske nicht tragen, für die Mitarbeiter ist sie jedoch noch obligatorisch. Ähnliches gilt beispielsweise für Bäckereien.
Friseursalons und Sportzentren
Schönheits- und ästhetische Einrichtungen oder Sportzentren gelten nicht als Einrichtungen des Gesundheits- oder Sozialwesens und werden in den Ausnahmen des Amtsblatts BOE nicht ausdrücklich erwähnt. Daher sind Masken in Friseursalons, Manikürezentren, Fitnessstudios und ähnlichen Einrichtungen nicht obligatorisch.
Mit der Aufhebung der Maskenpflicht in Andalusien verabschiedet sich die Region von einer Maßnahme, die 700 Tage obligatorisch war.
Andalusiens Ministerpräsident Juan Manuel Moreno rief nach einem Treffen mit dem Expertenrat am Dienstag in Málaga aber weiterhin zur Vorsicht und Umsicht auf: “Wir haben die Pandemie in die Enge getrieben, aber sie ist noch nicht besiegt”.
Das andalusische Gesundheitsministerium empfiehlt weiterhin die Verwendung von Masken in geschlossenen Räumen, insbesondere dann, wenn es nicht möglich ist, den Sicherheitsabstand einzuhalten.
Derzeit steigen die Corona-Inzidenzen der über 60-Jährigen in ganz Spanien wieder an. Für Andalusien wurden am Dienstag 3.550 Positivgetestete gemeldet (Dienstag vor zwei Wochen: 4.419). Die 14-Tage-Inzidenz ist seit dem 5. April von 251 auf jetzt 306 Positivgetestete je 100.000 Einwohner gestiegen. Ebenso hat auch die 7-Tage-Inzidenz im gleichen Zeitraum von 78 auf 131 Infizierte je 100.000 Einwohner zugenommen.
Quellen: Junta de Andalucía, Diario SUR, Málaga HOY