FC Málaga – Racing Santander 0:1
Tod oder Gladiolen – das sagte einst der holländische Fußballlehrer Louis Van Gaal über die enorme Wichtigkeit eines Spieles, damals in Diensten des FC Bayern. Für den FC Málaga war die gestrige Partie von genau jener extremer Wichtigkeit. Für die Blau-Weißen sollte es beim 0:1 gegen Racing Santander allerdings keine Rosen (oder Gladiolen) regnen.
Trainer Sergio Pellicer brachte beim wahrscheinlich alles entscheidenden Saisonspiel überraschenderweise den formschwachen Luis Muñoz für den gesperrten Álex Feibas. Málagas Achter sollte allerdings vor allem in der Offensive eingreifen, da das zentrale Mittelfeld mit Genaro und Kapitän Escassi auf der Doppelsechs besetzt war.
Die Anfangsphase im Rosengarten war geprägt von Nervosität und Unkonzentriertheiten. Nach einer Viertelstunde konnten sich die Gastgeber erstmals gefährlich vor das Tor des Gegners bringen. Rubén Castro verpasste eine gute Hereingabe von Lago Junior nur knapp (15. Minute). Nur zwei Minuten später versuchte es der Ivorer mit einem Distanzschuss selbst.
Málaga war jetzt am Drücker, aber noch fehlte es an Präzision im Abschluss. Nach einem Doppelpass mit Castro schlenzte beispielsweise der emsige Villalba aus elf Metern am langen Pfosten vorbei.
In der 36. Minute hätte es dann aber 1:0 stehen müssen, als sich Santanders Abwehr gegenseitig ausspielte und Castro frei aus fünf Metern abziehen konnte. Der erfahrene Torjäger drosch allerdings blind in die Mitte auf Gästekeeper Parera, anstatt überlegt einzuschieben.
Die Nervosität und die ständig begleitende Abstiegsangst lähmten selbst den 41-Jährigen Rekordtorjäger Spaniens. Trotz weiterer guter Aktionen der Andalusier ging es daher letztlich mit 0:0 in die Kabine.
Rote Karte nach wenigen Sekunden
Der zweite Durchgang war gerade erst wenige Sekunden alt, als sich – wieder einmal – Mittelfeldspieler Genaro zu einer absoluten Dummheit hinreißen ließ. Völlig überzogen grätschte er mit zu hohem Bein an der Mittellinie in seinen Gegner und sah dafür die Rote Karte!
Es war nicht die erste Rote Karte und auch nicht der erste spielentscheidende Fehler für Genaro, der auch die Last-Minute-Niederlage in der Vorwoche beim FC Granada zu verantworten hatte. Der 24-Jährige wird wahrscheinlich kein Spiel mehr für den FC Málaga machen.
Die Partie verflachte nach dieser Aktion umgehend. Die Hausherren mussten jetzt natürlich eine Etage tiefer stehen. Racing ließ sich in Überzahl erst einmal Zeit in seinen Aktionen.
Bei einem Konter in der 65. Minute wurstelte sich Málagas Rechtsverteidiger Delmás bis zum Fünfmeterraum durch, konnte sich dann aber nicht entscheiden. Sein Rückpass auf Castro war letztlich keine gute Lösung, weil dieser zu bedrängt war.
Sozusagen als Strafe gelang den Gästen fast im Gegenzug die Führung. Santander kombinierte sich gemächlich in den Strafraum. Dort wurde Iñigo Vicente freigespielt, der aus neun Metern ins lang Eck einschieben durfte (66. Minute) – der Todesstoß für den FC Málaga.
Was sich in der verbleibenden Spielzeit den 27.000 Zuschauern im fast ausverkauften Rosengarten bot, war pures Drama. Málaga wollte natürlich noch irgendwie, hatte aber zu viele Probleme mit sich selbst. Racing hätte hingegen noch das zweite oder dritte Tor erzielen können, ersparte dies aber den leidgeplagten Anhängern der Andalusier.
Samstag beim Tabellenführer
Für den FC Málaga ist der Abstieg mit der Niederlage so gut wie besiegelt. Bei einem Sieg hätte man den Abstand auf Santander, und damit auf das rettende Ufer, auf fünf Punkte verkürzen können. Jetzt sind es zehn Punkte geworden, auf Racing sind es indessen sogar elf.
Am kommenden Samstagabend müssen die Andalusier zu allem Überfluss auch noch zum Tabellenführer UD Las Palmas reisen. Anstoß ist um 21 Uhr. Im Fernsehen überträgt der Kanal LaLiga Smart Bank TV, der über Movistar oder Amazon Prime erhältlich ist, sowie Movistar vamos.
Die Highlights der Partie des FC Málaga gegen Racing Santander gibt es beim Klick auf das Foto zu sehen: