So vermietet man an der Costa del Sol legal eine Ferienwohnung

In Andalusien ist die touristische Vermietung gesetzlich geregelt.

Ferienhaus vermieten an der Costa del Sol
Eine einfache Schlüsselübergabe wird von den Gästen sehr geschätzt.

Ferienwohnung vermieten an der Costa del Sol

Die Costa del Sol gehört zu den beliebtesten Urlaubszielen Europas und das nicht nur für Reisende, sondern auch für Vermieter. Wer hier ein Ferienhaus oder eine Ferienwohnung besitzt, kann damit gutes Geld verdienen.

Doch bevor die ersten Gäste anreisen, gilt es einiges zu beachten. Wir haben einen Überblick zusammengestellt, wie man legal, professionell und erfolgreich vermietet.

Anmeldung und Genehmigungen – der erste Schritt zur Legalität

In Andalusien ist die touristische Vermietung gesetzlich geregelt. Eigentümer müssen ihre Immobilie als Vivienda con Fines Turísticos (VFT) bei der andalusischen Landesregierung – Junta de Andalucía – registrieren. Erst dann darf offiziell an Urlauber vermietet werden.

Die Anmeldung erfolgt über das Online-Portal CTC (Consejería de Turismo y Deporte) der Junta.

Voraussetzungen für die Registrierung sind unter anderem:

  • Klimaanlage (Mai bis September) und Heizung (Oktober bis April)
  • Erste-Hilfe-Set, Beschwerdeformular (hojas de reclamaciones)
  • Touristische Information in mehreren Sprachen
  • Telefonnummer zur Erreichbarkeit
  • VFT-Nummer gut sichtbar in Werbung und Objekt

Nach erfolgreicher Anmeldung erhält man eine VFT-Nummer, die auf allen Buchungsplattformen angegeben werden muss.

Zusätzlich sind alle Gäste bei der Guardia Civil zu melden, wie in Hotels üblich. Dies geschieht über das Online-System Hospederías, für das eine gesonderte Anmeldung bei der Polizei notwendig ist.

Wichtig: Wer Teil einer Eigentümergemeinschaft (Comunidad de Propietarios) ist, sollte vorab die Satzung prüfen. Einige Urbanisationen schließen touristische Vermietung explizit aus.

Zudem wird in vielen Städten, wie zum Beispiel in Málaga, das Vermieten von Ferienwohnungen unterbunden beziehungsweise limitiert. Dadurch sollen Eigentümer dazu veranlasst werden, besser langfristig zu vermieten um so den Wohnungsdruck etwas zu entschärfen.

Steuerliche und rechtliche Pflichten – was Eigentümer wissen müssen

Wer vermietet, erzielt Einnahmen und diese müssen versteuert werden. Dabei gelten unterschiedliche Regeln je nach steuerlichem Wohnsitz:

  • Residenten in Spanien geben die Einnahmen als reguläres Einkommen in der jährlichen Einkommensteuer (IRPF) an.
  • Nicht-Residenten unterliegen der Nichtresidentensteuer (IRNR). Diese beträgt:
    • 24% auf Bruttoeinnahmen für Nicht-EU-Bürger
    • 19% auf Nettoeinnahmen für EU-/EWR-Bürger (nach Abzug bestimmter Kosten)

Die Steuer wird vierteljährlich abgeführt, meist mit Hilfe eines Verwalters oder Steuerberaters. Wer außerhalb Spaniens lebt, benötigt oft einen fiskalischen Vertreter, der die Abwicklung übernimmt.

Zusätzlich notwendig:

  • Eine spanische Steuernummer (NIE), ohne die keine Anmeldung oder Steuererklärung möglich ist.
  • Eine Haftpflichtversicherung, die Schäden am Eigentum oder an Gästen abdeckt ist dringend empfohlen, wenn man regelmäßig vermietet.

Übrigens: Wird ohne Registrierung vermietet, drohen Bußgelder von bis zu 150.000 Euro.

Ausstattung und Gästebetreuung – worauf es wirklich ankommt

Erfolgreiche Unterkünfte unterscheiden sich nicht nur durch Lage und Preis, sondern vor allem durch Komfort und Service. Gäste erwarten heute mehr als ein sauberes Bett:

  • Hochwertige Matratzen, gepflegte Badezimmer
  • Schnelles WLAN, Smart-TV, gute Küchenausstattung
  • Sauberkeit, moderne Einrichtung, Verdunkelung, Klimatisierung
  • Einfache Anreiseinfos, flexible Check-in-Zeiten (z. B. per Schlüsselbox)
  • Persönliche Willkommensinfos oder ein kleiner Willkommensgruß

Auch das Thema Sicherheit spielt eine Rolle. Feuerlöscher, Rauchmelder und eine verständliche Hausordnung können im Ernstfall wichtig sein.

Eine Informationsmappe mit Notrufnummern, WLAN-Zugangsdaten und Umgebungstipps wird von vielen Gästen geschätzt.

Nicht zu unterschätzen ist der Umgang mit Bewertungen. Ein schneller, freundlicher und lösungsorientierter Kontakt kann schlechte Rezensionen oft verhindern, oder sogar in Positive umwandeln.

Marketingstrategien und Buchungsportale – so kommt man an Gäste

Die meisten Gäste buchen heute online. Deshalb ist ein professioneller Auftritt auf den wichtigsten Plattformen Pflicht:

  • Airbnb, Booking.com, FeWo-direkt, eventuell auch Vrbo
  • Eigene Website mit Buchungsoption oder Anfrageformular
  • Google My Business und lokale Facebook-Gruppen können zusätzlich Reichweite bringen

Wichtig sind:

  • Professionelle Fotos, am besten mit natürlichem Licht, aufgeräumten Räumen und Weitwinkel
  • Ein ansprechender Beschreibungstext auf Deutsch, Englisch und Spanisch
  • Ehrliche Angaben zur Ausstattung, Lage und Hausregeln
  • Flexible Preise, z. B. Saisonpreise oder Rabatte bei längeren Aufenthalten

Tipp: Wer auf mehreren Plattformen gleichzeitig inseriert, sollte einen Kanalmanager nutzen. Dieses Tool synchronisiert Verfügbarkeiten und Buchungen automatisch. Das reduziert Überbuchungen und spart Zeit.

Wem der Aufwand zu viel ist, kann eine lokale Agentur oder einen Hausverwaltungsservice beauftragen. Diese kümmern sich um Reinigung, Gästekommunikation, Schlüsselübergabe und vieles mehr. Gegen eine monatliche Pauschale oder Provision.

Fazit: Eine Ferienwohnung an der Costa del Sol zu vermieten ist ein attraktives Geschäftsmodell, aber kein Selbstläufer. Nur wer die rechtlichen Anforderungen kennt, steuerlich korrekt handelt und seine Gäste ernst nimmt, wird langfristig erfolgreich sein.

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