La Mayora in Algarrobo- hier wird seit über 60 Jahren geforscht

Ein deutsch-spanisches Abkommen bildete 1961 die Grundlage für die Forschung zu Anbau und Export von landwirtschaftlichen Produkten. Erst kürzlich wurde in Algarrobo erfolgreich Kakao angebaut.

Forschungsstation La Mayora

Forschungsstation La Mayora in Algarrobo

Ein deutsch-spanisches Abkommen bildete im Jahr 1961 die Grundlage für ein bedeutendes Forschungsprojekt, das die Entwicklung des Anbaus und Exports landwirtschaftlicher Produkte aus Andalusien bis heute nachhaltig beeinflusst. Die Versuchsstation´Estación Experimental La Mayora‘ (EELM) in Algarrobo, deren Gelände sich über etwa 45 Hektar erstreckt, wurde am 20. Mai 1961 mit dem Ziel gegründet, Intensivkulturen mit Exportpotenzial zu entwickeln – mit spektakulären Ergebnissen.

Der Gründer und erste Direktor dieses Forschungsinstituts war der deutsche Agraringenieur Dr. Dieter Wienberg. Seine Studie über die Ausweitung spanischer Exporte von Gemüse und Frühobst diente als wichtige Basis für das Projekt.

Seit 1975 ist die Versuchsstation in den spanischen Forschungsrat ‘Consejo Superior de Investigaciones Científicas’ (CSIC) integriert. Die Straße, die zur Forschungsstation La Mayora führt, wurde vor fünf Jahren zu Ehren ihres Gründers auf den Namen ‘Avenida Dr. Wienberg’ getauft.

Ein wichtiger Teil der Versuchsstation ist das Institut für subtropischen und mediterranen Gartenbau ‘La Mayora’ (IHSM), ein gemeinsames Institut des CSIC und der Universität Malaga (UMA). Es wurde im Februar 2010 gegründet, um die Forschung der beiden Einrichtungen effizienter zu koordinieren und La Mayora zu einem internationalen Referenzzentrum zu machen.

Hauptziel des Instituts ist es, Forschung und Innovation im subtropischen und mediterranen Gartenbau zu fördern und die Produktivität dieses Sektors in der Region durch Wissenstransfer und die Ausbildung von Fachleuten zu stärken.

Seit ihrer Gründung leistete  ‘La Mayora’ viele bedeutende Beiträge zur landwirtschaflichen und wissenschaftlichen Entwicklung auf internationalem Niveau. Ein paar der größten historischen Errungenschaften sind im folgenden aufgeführt:

  • Die Entwicklung des industriellen Anbaus von Erdbeeren im Süden Andalusiens (die Anbaupraktiken und die geeigneten frühen Sorten wurden in den 1960er Jahren aus Kalifornien übernommen). Nachdem die Erdbeere zuerst in der Provinz Málaga kultiviert wurde, wurde ihr Hauptanbaugebiet später in die Provinz Huelva verlegt.
  • Die Einführung subtropischer Kulturen wie Avocados und Mangos auf der iberischen Halbinsel und deren technische Weiterentwicklung.
  • Problemlösungen beim Anbau von Chirimoyas und die Enwicklung neuer Sorten.
  • Die bemerkenswerten Erkenntnisse über die Physiologie der Tomate erfuhren eine weltweite Relevanz.
  • Die Anwendung nachhaltiger Strategien zur Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten. Die Forschung auf dem Gebiet der Pilzkrankheiten, Plagen und Erreger dient der Entwicklung fortschrittlicher Strategien in Sachen Anbauschutz und bildet die Basis für die Bildung resistenter Arten und somit einer nachhaltigeren Produktion.

Erster Kakaoanbau in Europa

Abschließend sei noch erwähnt, dass es Forschern von La Mayora kürzlich erstmals gelang, Kakao in Europa anzubauen. Die ersten Kakaoschoten konnten bereits geerntet werden.

Viele Medien außerhalb Spaniens, unter anderem die britische Times, informierten über den gelungenen Anbau von Kakao in der Forschungsstation La Mayora in Algarrobo.

https://twitter.com/IHSM_CSIC_UMA/status/1614188934694592513

Quellen: www.uma.es; www.ihsm.uma-csic.es

HINTERLASSE EINE ANTWORT

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein