Inflation steigt in Spanien im April um 4,1 Prozent – Teuerung für Lebensmittel schwächt sich ab

Zucker gilt als stärkster Preistreiber bei den Lebensmitteln und kostete im April knapp 50 Prozent mehr als vor einem Jahr

Inflation in Spanien im April 2023
Die Europäische Zentralbank in Frankfurt dreht weiter an der Zinsschraube

Inflation in Spanien im April 2023

Die Inflation ist in Spanien im April im Jahresvergleich um 4,1 Prozent gestiegen. Das meldetet das spanische Statistikamt (INE) in einer ersten Schätzung. Nachdem der Preisauftrieb im März nur 3,3 Prozent betrug, bedeuten die aktuellen Zahlen wieder einen leichten Rückschlag in der Inflationsbekämpfung. Im April 2022 lag die Inflation gegenüber dem Vorjahr indes bei 8,5 Prozent und somit mehr als doppelt so hoch wie im April dieses Jahres.

Ein kleiner Hoffnungsschimmer ist zudem der Rückgang der Kerninflation, bei der frische Lebensmittel und Energiepreise ausgeklammert sind. Diese notierte im April bei 6,6 Prozent und somit 0,9 Prozent geringer als im März (7,5 Prozent).

Lebensmittelpreise legen weiter überdurchschnittlich zu

Verhältnismäßig positiv haben sich auch die Lebensmittelpreise entwickelt. Deren Teuerung lag im April zwar immer noch bei 12,9 Prozent und damit deutlich höher als die allumfassende Inflationsrate (4,1 Prozent). In den Vormonaten März (16,5 Prozent) und Februar (16,6 Prozent) wurden indes deutlich höhere Werte gemeldet.

Die Lebensmittel, die im April am stärksten gestiegen sind, waren Milch (27,6%), Olivenöl (22,2%), Getreide (18,2%), Kartoffeln (16,5%), Schweinefleisch (16,1%) und Eier (15,8%). Das Erzeugnis mit dem stärksten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr ist auch in diesem Monat wieder Zucker, dessen Teuerung um satte um 49,6 % zulegte. Die Energiepreise sind dagegen weiterhin rückläufig (-15,6 %), ebenso wie Kraftstoffe (-4,3 %).

Spanisches Ministerium für Wirtschaft wertet Inflationsentwicklung als Erfolg

Aus Sicht des Wirtschaftsministeriums sind die Daten sehr positiv, da sie zeigen, dass das im Januar verabschiedete Maßnahmenpaket “die Entwicklung der Inflation dämpft”. Darüber hinaus erinnert ein Sprecher des Ministeriums daran, dass Spanien weiterhin zu den Ländern mit der niedrigsten Inflation in der Europäischen Union gehört, was zugleich “die Wettbewerbsfähigkeit der spanischen Unternehmen begünstigt, wie die Marktanteilsgewinne und der Anstieg der Waren- und Dienstleistungsexporte zeigen, selbst in dem komplexen internationalen wirtschaftlichen Kontext”. In Deutschland lag die Inflation im April bei 7,2 Prozent (März: 7,4 Prozent) und im Euroraum bei 7,0 Prozent (März: 6,9 Prozent).

Das Ministerium verschweigt dabei allerdings, dass die Kerninflation hierzulande mit 6,6 Prozent um einiges höher ist als zum Beispiel in Deutschland (5,8 Prozent) oder im Euroraum (5,6 Prozent).

EZB erhöht Leitzins auf 3,75 Prozent

Obwohl die Teuerung in Spanien und in Europa nun nicht mehr so stark ausgeprägt ist, wie noch vor einem Jahr, hat die Europäische Zentralbank (EZB) den Euro-Leitzins weiter erhöht, auf nunmehr 3,75 Prozent. Das Inflationsziel der EZB liege bei zwei Prozent und davon sein man noch ein ganzes Stück entfernt, begründet ein Sprecher die erneute Zinserhöhung. Marktbeobachter erwarten, das der Leitzins in Kürze zudem weiter angehoben wird, auf mindestens vier Prozent.

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