Zahlen der Positivgetesteten weiter im Aufwind
Die Corona-Neuinfektionen sind in Andalusien auch am Monatsanfang auf sehr hohem Niveau. So wurden am Samstag 5.622, am Sonntag 5.243, am Montag 4.406 und am heutigen Dienstag 3.937 neue Positivgetestete, jeweils binnen Tagesfrist, durch PCR-Tests oder Antigen-Schnelltests ermittelt. Die Zahlen vom Dienstag sind indes mit etwas Vorsicht zu betrachten, da diese in erster Linie die Werte vom Feiertag am Montag wiedergeben. An Wochenenden und an Feiertagen fallen die offiziell gemachten Zahlen stets geringer aus, als Werktagen.
Besorgniserregend ist darüber hinaus die zunehmende Belegung der Krankenhäuser durch Covid-Patienten. Stand heute werden in Andalusien fast 3.000 Patienten stationär behandelt, 400 davon auf den Intensivstationen. Der bisherige Höchststand am 30. März lag bei 2.709 Patienten.
Entsprechend ist auch die 14-Tage-Inzidenz im Aufwind. In Andalusien liegt diese jetzt bei durchschnittlich 566 Neuinfizierten je 100.000 Einwohner. Praktisch außer Kontrolle scheint die Lage in der Provinz Granada mit jetzt 1.280 Positivgetesteten je 100.000 Einwohner. Die 14-Tage-Inzidenz der anderen sieben Provinzen ergibt, Stand heute, folgende Werte: Jaén (857), Córdoba (664), Sevilla (620), Huelva (454), Almería (361), Cádiz (321) und Málaga (259). Damit ist die Provinz Málaga Klassenbeste unter allen Provinzen der Region.
Harter Lockdown kein Tabu mehr
In Anbetracht sehr hohen Zahlen an Positivgetesteten in Andalusien in der vergangenen Wochen sprechen sich Ministerpräsident Juan Manuel Moreno und sein Vize Juan Marín für drastische Maßnahmen bis hin zu einem Lockdown inklusive häuslicher Quarantäne aus. Grund ist vor allem die hohe Belastung der Krankenhäuser der Region mit zu ertwartender steigender Tendenz in den kommenden Tagen. „Wenn die Zahlen weiter anziehen brauchen wir einen harten Lockdown um Weihnachten zu retten“ erklärte Moreno gegenüber Pressevertretern am Montag.
Allerdings liegt die Entscheidung für einen harten Lockdown mit häuslicher Quarantäne nicht bei der Regionalregierung. Eine solch drastische Maßnahmen obliegt der von Pedro Sánchez geführten Zentralregierung. Der spanische Gesundheitsminister Salvador Illa gab am Montag zu Protokoll, dass ein Lockdown wie im Frühjahr unbedingt vermieden werden soll. „Man muss jetzt erst mal abwarten wie sich die Ausgangssperre auf die Infektionszahlen auswirken“. Eine Entscheidung über einen möglichen harten Lockdown würde frühestens zum 9. November getroffen. Am heutigen Dienstag bestätigte die Vizeregierungschefin Carmen Calvo die Haltung der spanischen Zentralregierung.
Moreno kündigte daraufhin, ebenfalls heute, in einem Interview mit dem spanischen Privatsender Antena 3 an, dass Andalusien im Rahmen der Kompetenzen der Regionalregierung in jedem Fall ab dem 9. November härtere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie verordnen werde. Die Rede ist unter anderem von einer möglichen Vorverlegung der Ausgangssperre und weiteren Einschränkungen der Öffnungszeiten in der Gastronomie. Insbesondere die Bars sind Juan Manuel Moreno ein Dorn im Auge, da dort die bestehenden Bestimmungen, insbesondere die Abstandspflicht, oft nicht eingehalten werden und diese auch schwer zu kontrollieren sind.
Werte für die Provinz Málaga
Die Zahl der Positivgetesteten mittels PCR-Tests oder Antigen-Schnelltests lag in der Provinz Málaga, jeweils binnen Tagesfrist, am heutigen Dienstag bei 283, am Montag bei 338, am Sonntag bei 465 und am Samstag bei 402. Gestiegen ist zudem erneut die Anzahl der an Covid-19 erkrankten Personen, die stationär in den Krankenhäusern behandelt werden. Aktuell sind das in der Provinz Málaga 261 Personen (Vorwoche 232). Davon werden 40 intensivmedizinisch behandelt (Vorwoche 36). Damit ist man zumindest in Málaga noch deutlich von den Höchstständen vom Frühjahr mit etwa 500 stationär behandelten Corona-Patienten entfernt.
Quellen: elpais.es, diariosur.es, malagahoy.es und Antena 3 TV