Treffen des Expertenrats in Sicht
Die Koordinatorin der Corona-Überwachungsstelle in Andalusien, Inmaculada Salcedo, hat am gestrigen Montag erklärt, dass in der Region bisher kein Fall der neuen, in Südafrika entdeckten Omikron-Variante festgestellt worden sei. In einem Gespräch mit Canal Sur Radio sagte Salcedo, dass man in Andalusien die Entwicklung der Lage genau beobachte und je nach Entwicklung Maßnahmen ergreifen werde. Sie mahnte zur “Vorsicht”, ohne jedoch “alarmistisch” sein zu wollen.
In Spanien wurde gestern Nachmittag der erste Fall in Madrid identifiziert. Der 51-Jährige infizierte Reisende hatte sich zuvor in Südafrika aufgehalten und war über Amsterdam nach Spanien gereist. Der positive Befund wurde durch ein Screening mit einem Antigentest am Flughafen in Madrid festgestellt. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums hat der Patient leichte Symptome und befindet sich in Quarantäne. Die Verbreitung des Virus nimmt weltweit zu, auch in Deutschland wurden Fälle gemeldet.
Inzidenzen in Andalusien steigen
Am Montag lag die 14-Tage-Inzidenz in Andalusien bei 99 Fällen pro 100.000 Einwohnern, die Tendenz ist steigend. Dennoch sei Andalusien mit 91,6 Prozent geimpften Bewohnern über 12 Jahren gut aufgestellt, so Salcedo. Sie rief die rund 500.000 Andalusier, die sich noch nicht geimpft haben, dazu auf, dies nachzuholen, denn der Impfstoff verhindere zwar keine Ansteckung, aber er verhindere Krankenhauseinweisungen und Todesfälle. Mitte Dezember soll in Andalusien mit der Impfung von Kindern unter 12 Jahren begonnen werden.
Andalusiens Gesundheitsminister Jesús Aguirre erklärte dazu ebenfalls am Montag, dass der Expertenrat in dieser Woche möglicherweise noch einmal zusammentrete. Aguirre schloss einen Wechsel von Gesundheitsrisikostufe 0 (Der Stufe ohne Kapazitäts- und zeitliche Einschränkungen für Restaurants) in Risikostufe 1 nicht aus. “Es ist gut möglich, dass Mitte der Woche manche Gesundheitsbezirke und Gemeinden von Stufe 0 auf Stufe 1 (von 4, wobei 4 die Stufe mit den höchsten Inzidenzen und den meisten Einschränkungen ist) herabgestuft werden”, sagt Aguirre beim Besuch eines medizinischen Zentrums in Granada.
Der Expertenrat ist nach Aussagen von Aguirre kontinuierlich in Kontakt, werde aber kurzfristig wieder zusammentreten, wenn die Zahlen der Krankenhauseinweisungen und der Patienten in den Intensivstationen ansteigen. Auf seiner Sitzung am vergangenen Freitag hatte der Expertenrat beschlossen, dem Obersten Gerichtshof (TSJA) einen Vorschlag zur Ratifizierung vorzulegen, der den Zugang zu Seniorenheimen und Gesundheitszentren nur mit Covid-Pass (Geimpft, genesen oder mit negativem Test) vorsieht.
Aguirre erinnerte erneut an Hygiene-Maßnahmen wie regelmäßiges Lüften sowie die Verwendung von Mund-Nasen-Schutz in geschlossenen Räumen und bei unzureichendem Sicherheitsabstand. Er rief insbesondere in Bezug auf das kommendende Brückenwochenende – am 6. und 8. Dezember ist in Spanien Feiertag – zur Vorsicht auf.
Quellen: Canal SUR, Diario SUR, Junta de Andalucía.