Wegen Gebührenerhöhung auf Flugplätzen in Spanien: Ryanair droht mit Kürzung des Winterflugplans

Ryanair Flüge nach Málaga
Ryanair CEO Eddie Wilson. Die irische Airline hat in Deutschland und Spanien Flughäfen geschlossen. Foto: Ryanair.

Die irische Fluggesellschaft Ryanair hat angekündigt, im Winter 2025/2026 knapp eine Million Sitzplätze von und nach spanischen Regionalflughäfen zu streichen.

Hintergrund ist die zum Jahr 2026 geplante Erhöhung der Flughafengebühren durch den Betreiber Aena. Der staatlich kontrollierte Konzern will die Abgaben pro Fluggast um 6,5 Prozent auf 11,03 Euro anheben – das entspricht einem Plus von 68 Cent.

Bereits im Sommer hatte die Airline deutliche Kürzungen vorgenommen: Zwölf Routen wurden gestrichen, insgesamt fielen rund 800.000 Plätze weg.

Besonders betroffen waren die Flughäfen von Jerez de la Frontera (Cádiz) und Valladolid, die Ryanair komplett aus dem Programm nahm. Auch in Vigo, Santiago de Compostela, Zaragoza, Asturias und Santander wurde das Angebot spürbar reduziert.

Welche Strecken im Winter 2025/26 eingestellt werden, will Ryanair am kommenden Mittwoch, den 3. September, bekannt geben. Vorstandschef Eddie Wilson bezeichnete die Erhöhung der Gebühren gegenüber der spanischen NachrichtenagenturEuropa Press als „ungerechtfertigt und schädlich“.

Die Abgaben würden damit den höchsten Stand seit zehn Jahren erreichen – obwohl Aena 2024 sowohl Rekordgewinne als auch Passagierzahlen verzeichnet habe.

Nach Berechnungen von Aena könnte das Gebührenplus dem Betreiber zusätzliche Einnahmen von rund 218 Millionen Euro sichern. Mit geschätzten 320 Millionen Passagieren im Jahr 2025 wäre die Maßnahme für die Bilanz ein Gewinn, für die Fluggesellschaften und ihre Kunden jedoch eine Belastung.

Die Kritik von Ryanair richtet sich auch an die spanische Regierung, die Aena zu 51 Prozent kontrolliert. Wilson warf Madrid vor, untätig zuzusehen, während regionale Flughäfen „dahinsiechen und unterausgelastet bleiben“.

Laut der lokalen Tageszeitung Málaga Hoy wird die Ankündigung mit besonderer Spannung in Andalusien verfolgt, da Málaga als einer der meistgenutzten Ryanair-Flughäfen Spaniens gilt und weitere Kürzungen erhebliche Auswirkungen auf den Tourismus an der Costa del Sol haben könnten.

Quellen: El Periódico, Europa Press, Málaga Hoy, Diario Sur

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