Wohnungsmangel Costa del Sol
Die Costa del Sol zieht nicht nur Urlauber, sondern auch viele Arbeitskräfte an – doch die Suche nach einer bezahlbaren Unterkunft wird für viele zur unüberwindbaren Hürde.
Die spanische Tageszeitung Málaga HOY berichtet beispielhaft von Olga Velasco, Sozialarbeiterin aus der Provinz Cádiz.
Obwohl die junge Frau eine Stelle in Málaga gefunden hat und Unterstützung von Freunden und Familie erhält, beschreibt sie die Wohnungssuche als „Albtraum“. Einfache Studios kosten teils bis zu 1.400 Euro im Monat – für viele schlicht unbezahlbar.
Dabei ist Velasco kein Einzelfall. Ob in Málaga-Stadt oder in Nachbarorten wie Benalmádena oder Alhaurín de la Torre – bezahlbarer Wohnraum ist Mangelware.
Selbst Zimmervermieter bevorzugen häufig saisonale Kurzzeitvermietungen oder stellen Bedingungen wie „nur für Frauen“. Die Folge: Velasco und ihr Partner schlafen aktuell notgedrungen in einem Touristenapartment – eine Übergangslösung, die sie sich auf Dauer nicht leisten können.
Ein aktueller Bericht des Immobilienunternehmens Solvia zeigt: Allein im ersten Quartal 2025 stiegen die Mietpreise in der Provinz Málaga erneut – um zwei Prozent im Vergleich zum Vorquartal und um 7,7 Prozent im Jahresvergleich. Für viele Branchen ist das ein echtes Problem.
Gewerkschaften berichten von einem zunehmenden Trend: Der Wohnungsmangel wird zum Standortnachteil – nicht nur im privaten, sondern auch im öffentlichen Sektor.
Negative Auswirkungen auch im Gesundheitssektor
Im Gesundheitswesen etwa leidet das Krankenhaus Costa del Sol in Marbella unter diesem Trend.
Seitdem das Krankenhaus in den öffentlichen andalusischen Gesundheitsdienst (SAS) integriert wurde, zieht es Personal aus ganz Andalusien an.
Doch einige Ärzte und Pflegekräfte mussten ihre neuen Jobs wieder aufgeben – weil sie keine Unterkunft fanden. Aktuell schlafen laut Málaga HOY zwei Krankenhausmitarbeiter sogar in ihrem Auto auf dem Parkplatz des Klinikums.
Auch Polizisten trifft die Situation hart. Wie die Polizeigewerkschaft SRP betont, schrecken viele Beamte davor zurück, nach Málaga zu ziehen.
Mit einem Monatsgehalt von rund 2.000 Euro und Sommermieten, die ähnlich hoch liegen, bleibt oft nur die Flucht ins Landesinnere.
Besonders problematisch: In den Sommermonaten, wenn sich die Küstenbevölkerung verdreifacht, ist der Bedarf an zusätzlichen Arbeitskräften am größten – doch es fehlt an bezahlbarem Wohnraum.
Ebenfalls betroffen ist die Gastronomie. Laut Javier Frutos, Präsident der Gastronomievereinigung Mahos, wird es immer schwieriger, Fachpersonal für die Hochsaison zu finden.
Lokale berichten davon, dass sie seltener öffnen oder ihr Angebot einschränken müssen – aus Personalmangel.


















































