Ab Mitte Januar 2026 soll es in Spanien erstmals ein landesweit gültiges Ticket für öffentliche Verkehrsmittel geben.
Ministerpräsident Pedro Sánchez kündigte am Dienstag in Madrid an, dass das neue „Abono Transporte Único“ Fahrten mit Nahverkehrszügen (Cercanías), Regionalzügen (Media Distancia) und staatlich betriebenen Fernbussen zum Pauschalpreis von 60 Euro pro Monat ermöglicht – für junge Menschen unter 26 Jahren kostet das Ticket 30 Euro.
Die Maßnahme wird im Rahmen eines königlichen Dekrets beschlossen und soll laut Regierungsangaben rund zwei Millionen Nutzern zugutekommen. Die derzeit bestehenden Verkehrssubventionen, die ursprünglich Ende 2025 auslaufen sollten, werden zudem bis Ende 2026 verlängert.
Ziel ist es, die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel weiter zu fördern, nachdem deren Inanspruchnahme seit der Corona-Pandemie dank staatlicher Zuschüsse deutlich gestiegen ist.
Ein Beispiel nannte Sánchez selbst: Ein Pendler, der täglich von Vigo nach Santiago oder von Jerez nach Sevilla fährt, könne künftig bis zu 60 Prozent seiner bisherigen monatlichen Ausgaben einsparen. Der Regierungschef sprach von einer „transformierenden und sozial relevanten Maßnahme“, die Familien spürbar entlaste.
Die spanische Regierung will mit dem einheitlichen Verkehrspass die Tarif- und Systemvielfalt zwischen den Autonomen Regionen verringern.
Langfristig sollen auch Regionen und Kommunen in das Projekt eingebunden werden, um den Pass auf Metro-, Straßenbahn- und Stadtbusnetze auszuweiten. Transportminister Óscar Puente gilt als treibende Kraft hinter dem Vorhaben.
Der neue Pass orientiert sich am deutschen Deutschlandticket und am österreichischen Klimaticket. Ziel ist es, den Umstieg vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel zu erleichtern und so Emissionen im Stadtverkehr zu senken. Die staatliche Ingenieurgesellschaft Ineco entwickelt das digitale System derzeit für rund 950.000 Euro.
In einer ersten Phase gilt das Ticket nur für staatlich betriebene Dienste – Nah- und Regionalzüge sowie Fernbusse. Hochgeschwindigkeitszüge (AVE, Avlo) bleiben vorerst ausgeschlossen.
In einer zweiten Phase sollen auch lokale und regionale Netze einbezogen werden, um eine flächendeckende Nutzung zu ermöglichen.
Quellen: Cadena SER, Diario SUR, La Moncloa, El País





















































