FC Málaga – UD Las Palmas 0:4
Die Saison ist gerade einmal zwei Spieltage alt und schon herrscht Alarmstufe Rot rund um den FC Málaga. Zwei Spiele, zwei Niederlagen. Besonders bitter war dabei die gestrige Heimpleite gegen UD Las Palmas. Mit 0:4 gingen die Andalusier gegen die Kanaren baden und zeigten dabei vor allem wieder enorme taktische Mängel.
Der Rosengarten zeigte sich zum ersten Heimspiel des FC Málaga so festlich wie lange nicht mehr – und dies, obwohl die Partie an einem Montagabend um 22 Uhr angepfiffen wurde. 22.000 Zuschauer waren gegen Las Palmas gekommen. Für Stimmung sorgte die neue Fantribüne, die kurz vor Saisonstart noch einmal um ein paar Hundert Plätze erweitert wurde.
Trainer Pablo Guede stellte im Vergleich zum enttäuschenden 0:1 beim FC Burgos in der Vorwoche ordentlich um, sowohl taktisch als auch das Personal betreffend. So fand Eigengewächs Victor Olmo seinen Platz hinten links in der Viererkette, während Bustinza auf den rechten Flügel auswich. Das Innenverteidiger-Duo bildeten Juande und Esteban Burgos.
Als Staubsauger vor der Abwehr bekam dieses Mal Genaro den Vorzug vor Escassi. Davor teilten sich Kapitän Luis Muñoz, Jozabed und Febas die zentral Schaltstelle. Im Sturm stand Alex Gallar für den angeschlagenen Fran Sol auf dem Rasen und begleitete Torjäger Rubén Castro.
Málaga brauchte in der Anfangsphase seine Zeit, um sich in die Partie zu beißen. Die frühe Verletzung von Innenverteidiger Burgos kam dabei auch nicht gerade gelegen. Die Kanaren übernahmen somit erst einmal das Spielgeschehen.
In der 24. Minute nahm sich Gästespieler Álvaro Jiménez ein Herz und zog aus 25 Metern schräg rechts vor dem Strafraum ab und knallte das Leder wunderschön an das linke Lattenkreuz. Ansonsten gab es lange Zeit keine großen Chancen auf beiden Seiten. Las Palmas strahlte in seinen Aktionen allerdings mehr Gefahr aus.
Kurz vor der Pause kamen die Kanaren dann auch zur verdienten Führung. Linksverteidiger Victor Olmo verlor den Ball am gegnerischen Strafraum und den Konter über den starken Zehner Alberto Moleiro schloss Oscar Clemente frei vor Keeper Manolo Reina aus zwölf Metern zum 0:1 ab (43. Minute).
Gegentreffer in der Drangphase
Trainer Guede musste zur Halbzeit wie schon in der Vorwoche reagieren. Für den in der Luft hängenden Jozabed kam Stürmer Fran Sol. Die Vorgabe war damit klar: Alles auf Angriff. Und tatsächlich kamen die Hausherren auch gleich zu guten Aktionen. Alex Gallar zielte mit seinem Schuss von der Strafraumgrenze in der 49. Minute zu ungenau.
In die Drangphase der Andalusier fiel dann jedoch urplötzlich das 0:2. Gästekeeper Valles schlug einen weiten Ball auf den Flügel. Kapitän Luis Muñoz verschätzte sich völlig, so dass Oscar Clemente auf dem Flügel durch war. Dieser spielte in Strafraum auf den freien Marc Cardona, der noch Torwart Reina sowie den zu spät zurückgeeilten Luis Muñoz mit einem angetäuschten Schuss ins Leere grätschen ließ und dann die nötige Ruhe hatte, um einzunetzen (56. Minute).
Málaga war geschockt, alle guten Vorsätze dahin. Der argentinische Coach der Blau-Weißen versuchte noch mit den Einwechslungen von Neuzugang Villalba sowie Ramón und Nachwuchsstürmer Loren Zuñiga das Ruder herum zu reißen, doch es war nichts mehr zu machen. Erste Auflösungserscheinungen machten sich bereits zu diesem noch frühen Zeitpunkt breit.
Nach einem erneuten Ballverlust von Ramalho gelang den Kanaren durch Álvaro Jiménez dann auch alsbald das 0:3. Völlig allein gelassen überlupfte er Keeper Reina mehr als nur lässig (70. Minute). Das Nervenkostüm beim Team von der Costa del Sol lag spätesten jetzt absolut blank.
Das merkte man unter anderem auch nach einer Großchance von Loren Zúñiga, der nach einem Abpraller frei vor Keeper Álvaro Valles an den Ball kam, es aber zwei Mal nicht schaffte aus drei Metern den Schlussmann der Kanaren zu überwinden. Es war zum Haare raufen.
In den letzten Minuten spielten die Gäste noch ein bisschen Katz und Maus mit dem FC Málaga, der nur noch resignierend über den Rasen huschte.
Und so durfte in der 87. Minute auch noch der eingewechselte Marvin in den Strafraum eindringen und vom rechten Fünfereck aus flach zum 0:4 einschießen. Gruseliger wurde es dann Gott sei Dank nicht mehr für die Fans des FC Málaga.
Kritik an Coach Pablo Guede wird lauter
Nach der klaren Heimniederlage ist Pablo Guede bereits stark angezählt. Trotz namhafter Neuzugänge ist keine klare Handschrift zu erkennen. Nur wenn Febas den Ball hat, scheint in der Offensive etwas möglich. Hinten sind die Andalusier anfälliger denn je, im Mittelfeld quasi inexistent.
Seit November 2021, damals noch unter Trainer José Alberto, hat der FC Málaga kein Heimspiel mehr gewinnen können. Viele sehnen sich bereits nach dem Übungsleiter aus Asturien, der wahrscheinlich zu früh entlassen wurde (von den Spieler provoziert).
Die Andalusier treffen am kommenden Spieltag auf die Nordspanier von CD Mirandés. Anstoß ist um 19:30 Uhr, im Fernsehen überträgt lediglich Pay-TV-Sender LaLiga SmartBank TV.