Sergio Chiaradonna feiert 66. Geburtstag
Sergio Chiaradonna feiert am heutigen Freitag, den 20. Oktober seinen 66. Geburtstag. Der Betreiber des Chiringuito Miguel y Maria da Sergio im Osten Marbellas gehört zu den bekanntesten Gastronomen der Stadt und genießt seit Jahren einen hohen Stellenwert bei seinen internationalen Gästen und in der deutschsprachigen Community.
Wir wollten von dem charismatischen Italiener wissen warum er so gut deutsch kann, weshalb es ihn nach Marbella verschlagen hat und wieso er seinen Geburtstag heute ausnahmsweise nicht in seinem Lokal feiert.
Als junger Bursche nach Deutschland
Im Sommer 1972 kam Sergio im zarten Alter von 15 Jahren nach Deutschland. Er war seinem Vater nachgereist, der zu diesem Zeitpunkt bereits einige Jahre in Deutschland arbeitete. Irgendwie hatte Sergio damals “keinen Bock mehr auf Schule in Neapel”, er wollte direkt arbeiten, Geld verdienen. Während sich seine Mutter um die beiden in Italien verbliebenen Geschwister kümmerte, begann der junge Sizilianer eine Lehre als Blechschlosser in Bergisch Gladbach.
12 Jahre später hatte der inzwischen 27 Jahre alte Mann Lust etwas Neues ausprobieren. Durch familiäre Beziehungen bekam Sergio einen Job als Kellner in einem italienischen Restaurant in der Kleinstadt Kleve am unteren Niederrhein an der Grenze zwischen Deutschland und den Niederlanden. In Kleve nahm dann sein Leben eine entscheidende Wendung.
Denn in besagtem Restaurant lernte er eine junge, sehr attraktive Spanierin kennen, die dort in der Küche arbeitete. Teresa hieß die junge lebhafte Frau. Und wie es halt so zwischen Kellnern und dem Küchenpersonal zugeht, konnten sich beide am Anfang nicht besonders gut leiden. “Da hat es manchmal ganz schön geknallt, es flogen öfters Funken und dann hat es tatsächlich gefunkt”, erzählt Sergio und setzt dabei sein typisch verschmitztes Lächeln auf.
Hochzeit nach acht Monaten
Nach nur acht Monaten haben die beiden im Jahr 1985 standesamtlich in Deutschland geheiratet. Teresa brachte zwei Kinder (Manuel und Monica) aus erster Ehe mit. Beide zusammen haben dann noch mal nachgelegt: Die gemeinsamen Kinder heißen Silvia und Daniel.
Und wie das bei den Spaniern oft so ist, wollen sie irgendwann zurück in die Heimat. Sergio hatte Glück, dass seine Frau nicht irgendwo aus der Provinz, sondern aus Málaga stammte. Im Oktober 2002 ging es dann zunächst in Teresas Heimatstadt. Ein ehemaliger Fischhändler aus Kleve hat dem mittlerweile 45-Jährigen gleich einen Job im Strandlokal Podium (das heutige Luuma Beach) besorgt – als Koch.
Selbstständigkeit: vom El Rinconcito ins Miguel y María
Zwei Jahre später machte Sergio sich dann selbstständig und übernahm das Strandlokal El Rinconcito, nur einen Steinwurf vom Podium entfernt. Seine sehr guten Deutschkenntnisse verhalfen dem fleißigen Gastronom zu einem guten Start. Fast die gesamte deutschsprachige Community aus der Umgebung gab sich bei Sergio die Klinke in die Hand.
Im Jahr 2014 ergab sich dann einen Chance, das ehemalige Traditionslokal Miguel y María zu übernehmen. Das Miguel y María war in den 70er und 80er Jahren das Strandlokal mit der besten Paella weit und breit. Der Laden war immer proppenvoll. Als dann die Kinder der Gründer übernahmen, ging das schöne Strandrestaurant den Bach runter.
Und Sergio? Der brauchte dringend ein größeres Lokal und machte gleich Nägel mit Köpfen. Das Miguel y María trug fortan den Namenszusatz “da Sergio”. Nach wenigen Wochen brummte es wieder im Miguel y María da Sergio. Der Vollblutgastronom hatte dem Chiringuito im Nu neues Leben eingehaucht.
Teresa kümmerte sich in Spanien hauptsächlich um die große Familie mit vier Kindern und mittlerweile drei Enkeln. 2015 feierten die beiden dann ihren 30. Hochzeitstag und beschlossen dabei das Eheversprechen zu erneuern. Diesmal mit einer kirchlichen Heirat in Marbellas Ortsteil Las Chapas.
Vater und Sohn
Da Sergio inzwischen etwas in die Jahre gekommen ist, obwohl man es ihm kaum ansieht, unterstützt ihn sein jüngerer Sohn Daniel seit ein paar Jahren in der Geschäftsleitung. 2Nachdem Dani anfangs sein Temperament etwas zügeln musste, scheint er jetzt auf einem guten Weg, das Familienunternehmen in ein paar Jahren eigenständig führen zu können”, sagt Sergio über freut sich darüber, dass er nun langsam etwas kürzer treten kann.
Und diese Zufriedenheit ist dem Senior durchaus anzusehen. Einigen Gästen ist bereits aufgefallen, dass Sergio nun etwas mehr lächeln würde.
Der 66-Jährige kann sich unterdessen gut vorstellen, noch bis 70 regelmäßig im Laden zu stehen: “Ich möchte meine langjährigen Stammgäste jetzt noch nicht im Stich lassen und Dani muss ja auch noch ein bisschen an Erfahrung sammeln”, meint der Mann dem markanten Schnurrbart.
Stellt sich abschließend die Frage warum Sergio seinen Geburtstag diesmal nicht in seinem Restaurant feiert. “Ich habe mich dazu entschlossen eine Mittelmeerkreuzfahrt mit meiner Frau zu machen, endlich mal ganz alleine”, sagt der Jubilar.
Am 15. Dezember haben beide den Geburtstag von Teresa gefeiert und heute ist Sergio an der Reihe. Alles ganz romantisch auf dem Traumschiff, nach dem Motto: Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an, mit sechsundsechzig Jahren, da hat man Spaß daran.
Das Team von Costa del Sol ONline wünscht Teresa und Sergio für das neue Lebensjahr Gesundheit, Glück und Zufriedenheit.
