Geschichte der spanischen Paella
Fragt man jemanden: “Was fällt dir zum Thema Spanien ein?”, so wird man sicher häufig zu hören bekommen: Sonne, Meer, Flamenco, Wein, Tapas, Paella. Bleiben wir doch heute mal beim Thema Paella.
Bereits im 10. Jahrhundert hatten die Mauren, die damals den größten Teil Spaniens beherrschten, die Kunst der Reiskultivierung nach Valencia gebracht, und bald wurden Schmorgerichte auf Reisbasis typisch für die Region.
Die Mauren importierten aber auch Gewürze, Kräuter und den kostbaren Safran, der per Hand aus Krokusblüten gezupft wurde, nach Spanien.
Die gelbe Farbe der Paella kommt nämlich von den Safranfäden. Allerdings wird aus Kostengründen heutzutage oft auch Lebensmittelfarbpulver (Colorante) verwendet. In Kastilien wird Paella übrigens häufig mit Tintenfisch-Tinte eingeschwärzt und heißt dann Arroz Negro – schwarzer Reis.
Spätestens im 15. Jahrhundert waren Kombinationen aus Reis, Gemüse und Fisch zu beliebten Gerichten in der Fastenzeit geworden. Außerhalb der Fastenzeiten fügte man natürlich auch Fleisch hinzu.
Bauern, Fischer und Landarbeiter aus der Umgebung von Valencia packten in die Pfanne was die Natur ihnen bot: grüne Bohnen, Kaninchen, Huhn, Schweinefleisch und manchmal auch Schnecken.
Allerdings durfte Paella damals nur von Männern zubereitet werden. Das stimmt tatsächlich, denn in der traditionellen valencianischen Kultur war es so, dass das Kochen der Paella besonders in ländlichen Gebieten als eine männliche Domäne angesehen wurde. Männer waren die Hauptverantwortlichen für die Zubereitung der Paella bei Festen oder besonderen Anlässen.
Diese Tradition könnte aus der praktischen Überlegung entstanden sein, dass das Kochen im Freien über offenem Feuer eine nicht ganz ungefährliche Aufgabe war, die außerdem mit schwerer körperlicher Arbeit und dem Umgang mit großen Mengen an Zutaten verbunden war.
Um 1840 soll das valencianische Gericht seinen heutigen Namen nach dieser sehr flachen Eisenpfanne (Paellera), in der es auf offenem Feuer zubereitet wurde, bekommen haben. Übrigens war die Art des Holzes für das Feuer unter der Pfanne auch wichtig; es musste vom Orangenbaum sein, damit es eine wirklich echte Paella Valenciana wurde.
Im 19. Jahrhundert wurde die Paella in ihrer heutigen Form auch über die Grenzen hinaus populär.
Viele Varianten der Paella
Im Laufe der Zeit sind viele Variationen entstanden, außer der Paella Valenciana mit Fleisch auch die Meeresfrüchte-Paella (Paella de Mariscos) mit Garnelen, Tintenfisch, Mies- und Venusmuscheln, und die vegetarische Paella.
Die Beliebtheit dieses Gerichts zeigt sich immer wieder, wenn bei Ferias oder anderen Festen riesige Pfannen auf den Straßen aufgestellt werden, die manchmal einen Duchmesser von über einem Meter haben, und die Einwohner und Touristen Schlange stehen, um eine Portion zu ergattern.
An der Costa del Sol ist das Chiringuito Ayo in Nerja besonders bekannt für die Herstellung der Paella. Das Ayo ist das älteste Strandrestaurant in Nerja und liegt am beliebten Strand von Burriana.