Málaga kein Austragungsort der Fußball-WM 2030
Málaga wird nicht als Austragungsort für die Fußball-Weltmeisterschaft 2030 fungieren. Bürgermeister Francisco de la Torre verkündete am Samstag, den 12. Juli, gemeinsam mit Vertretern der andalusischen Landesregierung und der Provinzverwaltung von Málaga das Aus für das Großprojekt.
Die geplante Modernisierung des Fußballstadions La Rosaleda sei an Planungschaos, Genehmigungshürden und Zeitdruck gescheitert.
„Es lohnt sich nicht“, erklärte De la Torre und betonte, dass der Rückzug nicht aus finanziellen Gründen erfolge, sondern aus Respekt gegenüber dem Verein FC Málaga und dessen Fans. „Entweder schaden wir dem Klub oder wir ziehen uns auf eine Weise zurück, die Spaniens Image nicht beschädigt“, sagte er.
Die Finanzierung des neuen Stadions war mit 250 Millionen Euro bereits durchgeplant. Rathaus, Provinzverwaltung und die andalusische Landesregierung hätten je ein Drittel der Kosten übernommen
Der Verein hätte laut bisherigen Planungen während der Bauzeit ins Leichtathletik-Stadion der Stadt umziehen sollen. Doch erst vergangene Woche kam heraus, dass dort trotz Umbau nur 12.500 Zuschauer Platz finden würden.
Ein untragbarer Zustand für den Club und die Fans, denen man eine Kapazität von mindestens 26.000 Zuschauern versprochen hatte. Der FC Málaga hat derzeit über 25.000 Dauerkartenbesitzer und bezieht daraus den Großteil seiner Einnahmen.
Über zwei Saisons nur vor 12.500 Zuschauern zu spielen hätte also nicht nur die Fans selbst, sondern auch den Club extrem belastet.
Lösung wie in Zaragoza nicht geplant
Die Verantwortlichen hätten seit der Zusage der FIFA als WM-Standort im Jahr 2023 auch eine Lösung wie in Zaragoza finden können, wo ein temporäres Stadion in nur 100 Tagen entstand.
Doch in Málaga kamen bis heute weder der Ausbau vom Stadion La Rosaleda noch alternative Standorte voran. Wichtige Mobilitätsgutachten und Bauplanungen verzögerten sich angeblich derart, dass die FIFA-Deadline nun unmöglich einzuhalten sei.
Trotz des Rückzugs versprach der Bürgermeister ein künftiges Neubauprojekt – entweder am bisherigen Standort oder anderswo in der Stadt. Zugleich zeigte er sich bemüht, den Imageschaden zu relativieren.
Nach dem Rückschlag bei der Bewerbung für die Expo 2027 sei dies bereits die zweite große Enttäuschung innerhalb kurzer Zeit. De la Torre versicherte dennoch: „Das beschädigt unser Ansehen nicht. Wir haben verantwortungsvoll gehandelt.“
In der spanischen Fußballwelt sorgt das Aus für den WM-Standort Málaga dennoch für Unmut. Fans sprechen von einer historischen Chance, die leichtfertig verspielt wurde. Die Kritik an den Verantwortlichen rund um Bürgermeister De la Torre ist enorm.
Als wahrscheinlicher Ersatz gilt nun Valencia, wo der Neubau des lang geplanten Stadions bereits begonnen hat.
Mit dem Rückzug Málagas muss die Turnierplanung für die gemeinsam von Spanien, Portugal und Marokko ausgerichtete WM 2030 erneut angepasst werden.