FC Cartagena – FC Málaga 3:1
Der FC Málaga leidet weiter an einer chronischen Auswärtsschwäche. Beim Gastspiel am gestrigen Sonntag gegen den FC Cartagena zeigten die Blau-Weißen in den dunkel-orangenen Ausweichjerseys zudem eine der enttäuschendsten Saisonleistungen. Und das, obwohl sich die Mannschaft fest vorgenommen hatte, die ersten drei Punkte auf fremdem Terrain einzufahren.
Trainer José Alberto zeigte in Cartagena dementsprechend Mut zur Offensive und brachte im Vergleich zum Sieg gegen Real Sociedad San Sebastián B Spielmacher Ramón für Escassi im Mittelfeld. Vorne setzte er auf Roberto in der Sturmspitze, Paulino dahinter sowie Kevin und den formstarken Antoñín auf den Flügeln.
Málaga versuchte die Hausherren von Beginn an früh unter Druck setzen. Der Wille, endlich auswärts den Bock umzustoßen, war deutlich zu spüren. Aus dieser hohen Intensität auch Chancen zu kreieren, steht beim Team von der Costa del Sol allerdings noch einmal auf einem ganz anderen Blatt. So hatte der FC Málaga zwar viel Ballbesitz zu verzeichnen, ein Schuss aufs Tor sprang jedoch vorerst nicht raus.
Nach 20 Minuten suchten dann auch die Hausherren des Öfteren den Weg nach vorne. Von Präzision waren die Aktionen von Cartagena aber genauso wenig geprägt. Und so plätscherte die Partie vor sich hin, bis sich in der 42. Minute Víctor Gómez zu einer Dummheit hinreißen ließ. Ein an sich harmloser Ball kam in den Strafraum geflogen. Málagas Rechtsverteidiger fuhr den Ellenbogen aus und traf Gegenspieler Dauda am Kopf: Elfmeter für die Gastgeber. Altstar Rubén Castro nahm die Einladung vom Elferpunkt dankend an und traf zur 1:0-Halbzeitführung.
Schnelles 2:0 sorgt für die Vorentscheidung
José Alberto brachte zur zweiten Halbzeit Brandon für den blassen und glücklosen Kevin. Es war allerdings der Gastgeber aus Cartagena, der den schnellen Weg zum 2:0 suchte – und diesen ziemlich schnell fand. Álex Gallar zirkelte einen Freistoß in den Strafraum, den Pablo Vázquez mit dem Kopf ins lange Eck verlängerte (54. Minute).
Málagas Coach versuchte mit einem Doppelwechsel noch einmal zurück in die Partie zu kommen. Für Roberto und Antoñín kamen Sekou Gassama und Jozabed (60. Minute). Das Spiel war inzwischen sehr nickelig geworden, mit vielen Fouls und unschönen Aktionen, insbesondere in den Luftkämpfen.
Das Team von der Costa del Sol stellte sich dabei meist dümmer beziehungsweise ungeschickter an. Wie zum Beispiel Innenverteidiger Juande in der 64. Minute, als er Rubén Castro an der Strafraumlinie zum hinfallen einlud. Den fälligen Freistoß schoss der Ex-Stürmer von Betis Sevilla selbst zum 3:0 spektakulär in den Winkel.
Damit war die Partie dann eigentlich schon vorbei. Málaga kam nach einer Ecke noch zum 1:3 durch Innenverteidiger Peybernes. Während der gesamten 90 Minuten schossen die Blau-Weißen aber kaum einmal gefährlich aufs Tor. Ausgerechnet an dem Tag, an dem man den ersten Auswärtssieg einfahren wollte, zeigte man die wahrscheinlich schlechteste Saisonleistung.
Spätestens jetzt dürfte Trainer José Alberto angezählt sein. Nach 15 Spieltagen ist beim FC Málaga immer noch keine klare Linie erkennbar. Leidenschaft und Einsatz stimmen zumeist, auch das Pressing wird gut umgesetzt. Eine Spielanlage mit durchdachtem Aufbau oder einer Struktur ist jedoch nicht zu sehen. Das Team von der Costa del Sol lebt meist von Einzelaktionen, und an Tagen wie dieser, wo auf individueller Seite kaum etwas gelingt, fehlt schnell die Wettbewerbsfähigkeit.
Die Blau-Weißen müssen nun am kommenden Montagabend den 16. Spieltag zu Hause gegen das starke CD Tenerife schließen. Anstoß ist um 21 Uhr, Free-TV-Sender GOL überträgt live, genaus wie Movistar LaLiga. Am Samstag darauf kommt mit UD Las Palmas ein weiteres Inselteam in den Rosengarten. Nach den kanarischen Wochen wird sich zeigen, wie es um den FC Málaga und besonders um seinen Trainer steht.