Ab dem 24. Dezember ist wieder Maskenpflicht in Spanien
Nach einem Krisentreffen mit den Präsidenten der autonomen Regionen hat Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez angesichts massiv steigender Inzidenzen erklärt, die Maskenpflicht in Spanien im Freien sechs Monate nach deren Aufhebung wieder einzuführen.
Seit dem 26. Juni galt in Andalusien wie in ganz Spanien die Maskenpflicht nur noch in Innenräumen und im Freien, wenn der Sicherheitsabstand von 1,50 Meter nicht eingehalten werden kann. Das Gesetz soll im Ministerrat am heutigen Donnerstag (23.12.) verabschiedet werden. Es legte die “obligatorische Verwendung von Masken” ab einem Alter von sechs Jahren “im Freien und in allen geschlossenen Räumen, die der Öffentlichkeit zugänglich sind” fest.
Ausnahmen von der Maskenpflicht in Spanien
Ausnahmen gibt es für Menschen, die an Atemwegserkrankungen leiden, an Orten, die nur von Bewohnern aus einem Haushalt genutzt werden, für “einzelne Sportarten im Freien sowie in Fällen höherer Gewalt“, wie es im Entwurf heißt. Auch in der Natur oder am Strand ist die Maske nicht obligatorisch, solange der Sicherheitsabstand von 1,5 Metern eingehalten werden kann.
Darüber hinaus hat Pedro Sánchez offenbar keine weiteren Restriktionen geplant, “weil wir nicht im März 2020 und auch nicht an Weihnachten 2020 sind”, so der Ministerpräsident. Mehrere Präsidenten der autonomen Regionen hatten Sánchez vor dem Treffen aufgefordert, weitere Beschränkungen wie etwa Sperrstunden oder strengere Kapazitätsgrenzen für die Gastronomie einzuführen. Auch der andalusische Präsident Juan Manuel Moreno bezeichnete die Maßnahmen als unzureichend.
Aufgrund annähernd 90 Prozent doppelt geimpfter Bürger über 12 Jahren in Spanien seien weitere Beschränkungen nicht nötig, wenn sich alle an die geltenden Vorsichtsmaßnahmen hielten, so Sánchez beim beim Treffen am Mittwoch.
Er versprach, die Impfkampagne zu forcieren. Die über 50-Jährigen sollen nun schneller geboostert werden, die Impfkampagne der fünf- bis elfjährigen Kinder läuft weiter auf Hochtouren. Die Impfzentren sollen mit Personal und Ausrüstung der Streitkräfte verstärkt und zusätzlich Militärkrankenhäuser zur Verfügung gestellt werden.
Ziel ist es, dass in Spanien bis zum Jahresende 80 Prozent der Bevölkerung zwischen 60 und 69 Jahren mit der dritten Dosis geimpft sind, 80 Prozent der 50- bis 59-Jährigen in der Woche vom 24. Januar, 80 Prozent der 40- bis 49-Jährigen in der ersten Märzwoche. Außerdem soll die Zahl der verfügbaren Fachkräfte im Gesundheitswesen erhöht und ihre Arbeitsbedingungen verbessert werden.
Für diesen Dringlichkeitsplan gegen die Ausbreitung der Omikron-Variante wird der Staatshaushalt 292 Millionen Euro bereitstellen, die größtenteils an die autonomen Regionen gehen.
Quellen: Canal SUR Radio, Diario SUR, El País, La Moncloa.