Lars Gunnar Broberg in Marbella angeklagt
Der Richter des Obersten Gerichtshofs in Spanien, Manuel García-Castellón, hat Lars Gunnar Broberg, den Ehemann der Bürgermeisterin von Marbella, Ángeles Muñoz, wegen angeblicher Geldwäsche im Rahmen eines von schwedischen Staatsbürgern geführten Netzwerks angeklagt.
Das Netzwerk soll große Mengen Marihuana und Haschisch in die nordischen Länder, insbesondere nach Schweden, exportiert haben. Der Sohn von Lars Gunnar, Joakim Broberg, ist der angebliche Anführer der Organisation.
Nach Ansicht des Richters beläuft sich die Summe des gewaschenen Geldes auf über sieben Millionen Euro. Joakim Broberg nutzte dafür offenbar die Büroräume von Wasa Consulting im Einkaufszentrum Plaza de Marbella als Geschäftssitz. Die meisten der Unternehmen, die sich im Besitz von Joakim Broberg und dessem Vater Lars Gunnar Broberg befinden, sind dort ansässig.
INVESTIGACIÓN | Ahora su marido, el empresario sueco Lars Broberg, ha sido acusado por la Audiencia Nacional por los delitos de pertenencia a "organización criminal" y blanqueo.#ElCierreDigital #Investigación https://t.co/bpos92Jj2A
— El Cierre Digital (@ElCierreDigital) October 26, 2022
Die Verteidigung von Lars Gunnar Broberg hat die Einstellung des Verfahrens mit der Begründung beantragt, dass er aufgrund seines fortgeschrittenen Alters (79 Jahre) und seines Gesundheitszustands nicht verhandlungsfähig sei. Er wird sich medizinischen Untersuchungen unterziehen, um festzustellen, ob das Verfahren gegen ihn fortgesetzt werden kann oder nicht.
Die schwedischen Behörden begannen vor drei Jahren, gegen die Familie zu ermitteln. Sie wandten sich an die spanischen Behörden und baten um Zusammenarbeit, was zu einer verdeckten Operation führte, bei der die Beteiligung der Familie Broberg aufgedeckt wurde.
“Gerichtsverfahren hat nichts mit dem Rathaus zu tun”
Bürgermeisterin Ángeles Muñoz hat indes erneut betont, dass das Gerichtsverfahren, in das ihr Ehemann verwickelt ist, nichts mit dem Rathaus oder mit ihr persönlich zu tun hat. Sie geht davon aus, dass es es angesichts der im kommenden Jahr anstehenden Kommunalwahlen “Leute gebe, die ein besonderes Interesse daran hätten, ihr politisch zu schaden”.
Quellen: La Sexta, Diario SUR, el Pais