Delfine beobachten in Andalusien
Wenn die Sonne tiefer steht und die Strände sich leeren, beginnt an der Costa del Sol die vielleicht schönste Zeit für alle, die das Meer lieben.
Der Herbst, die Saison der Delfine. Während Badegäste längst abgereist sind, kehrt in den Gewässern zwischen Estepona und Nerja neues Leben ein. Mit etwas Glück tauchen sie auf. Blitzschnell, elegant und neugierig. Delfine.
Sanfter Wellengang, klare Sicht
Zwischen September und November sind die Bedingungen ideal. Das Meer ist noch warm, aber ruhiger als im Sommer und die klare Luft sorgt für beste Sicht.
Viele Anbieter berichten, dass gerade in diesen Monaten die Chancen auf Sichtungen besonders hoch sind. Grund dafür sind veränderte Strömungen und Wassertemperaturen, die kleine Fischschwärme und damit auch Delfine näher an die Küste locken.
Vor allem gemeine Delfine, Große Tümmler und in westlicheren Gewässern auch Grindwale lassen sich regelmäßig vor der Küste blicken. Sie begleiten Boote, springen aus dem Wasser und scheinen manchmal fast zu posieren. Rund um Estepona und Gibraltar ziehen ganze Schulen an Delfinen vorbei, die dem planktonreichen Wasser der Straße von Gibraltar folgen.
Von Estepona bis Nerja – wo sich Ausfahrten lohnen
Wer in Estepona startet, findet im Hafen mehrere Anbieter, die halbtägige Touren Richtung Gibraltar anbieten. Diese Fahrten führen in Gewässer, in denen sich Delfine, aber auch Grindwale und gelegentlich sogar Orcas zeigen.
Besonders empfehlenswert sind Touren am Vormittag, wenn das Meer meist noch ruhig ist.Beliebt sind die Ausfahrten mit South Olé Sails, die private Delfin- und Segeltouren ab dem Hafen von Estepona anbieten und Wert auf umweltbewusste Beobachtung legen.
Rund um Benalmádena und Fuengirola gibt es kürzere Ausfahrten von ein bis zwei Stunden, ideal für Familien. Die Boote fahren meist nur wenige Kilometer vor die Küste, wo Tümmler oft dicht unter der Wasseroberfläche schwimmen.
Sehr gute Chancen auf Sichtungen bietet Costasol Cruceros, die ab Benalmádena Marina mehrmals täglich Delfinbeobachtungsfahrten durchführen. Die Route verläuft entlang der Küste zwischen Benalmádena und Fuengirola, wo Delfine häufig in Gruppen auftauchen und Boote begleiten.
In Nerja und Torrox wiederum lohnt sich ein Ausflug Richtung Osten, in das Naturschutzgebiet der Acantilados de Maro-Cerro Gordo, wo die steilen Klippen spektakuläre Aussichten bieten und immer wieder Delfine gesichtet werden.
Tarifa – das Tor zur Wildnis
Wer ein echtes Meererlebnis sucht, sollte den Abstecher nach Tarifa einplanen. Hier, wo Mittelmeer und Atlantik aufeinandertreffen, verkehren das ganze Jahr über spezialisierte Anbieter, die nicht nur Delfine, sondern auch Wale beobachten.
Zu den bekanntesten gehört die Stiftung firmm, die wissenschaftlich begleitete Touren anbietet und Besucher über das sensible Ökosystem der Straße von Gibraltar informiert. Auch Turmares Tarifa bietet geführte Ausfahrten an, bei denen häufig mehrere Delfinarten gleichzeitig zu sehen sind.
Im Herbst ist das Wasser besonders klar, und die Boote stoßen oft schon nach wenigen Minuten auf ganze Schulen von Delfinen, die zwischen den Strömungen jagen.
Tipps für nachhaltige Beobachtungen
Bei allen Ausflügen gilt: Delfine sind Wildtiere. Respektvoller Abstand ist oberstes Gebot. Seriöse Anbieter erkennt man daran, dass sie lizensiert sind, ihre Motoren drosseln, sobald Tiere in der Nähe sind und keine Fütterung oder Lockversuche durchführen.
Berührungen oder das Schwimmen mit Delfinen sind gesetzlich verboten. Wer empfindlich auf Wellengang reagiert, sollte leichte Kleidung, Sonnencreme und gegebenenfalls eine Reisetablette mitnehmen.
Praktische Tipps für Delfinfans
- Beste Zeit: September bis November, vormittags meist ruhiges Meer
- Dauer: Kurze Touren (1–2 Std.) ab Benalmádena oder Fuengirola, längere ab Estepona oder Tarifa
- Preis: ab ca. 25 Euro pro Person, je nach Anbieter und Saison
- Anbieter:
South Olé Sails (Estepona)
Costasol Cruceros (Benalmádena)
firmm und Turmares Tarifa (Tarifa) - Tipp: Kamera bereithalten – Delfine tauchen oft überraschend nah auf
