Schmugglerdrohne zwischen Marokko und Spanien
Fünf Meter breit, sieben Stunden Flugautonomie und eine Kapazität, um bis zu 150 Kilo Drogen pro Flug von einer Seite zur anderen Seite der Meerenge zu transportieren. Dies sind die Merkmale der von der Nationalpolizei in Almáchar (Málaga) sichergestellten “Narcodron” (zu Deutsch: Drogen-Drohne), der bisher größten, den die Polizei in Spanien sichergestellt hat.
Die Sicherstellung ist das Resultat der “Operation Piña” (Ananas), die Anfang des Jahres startete. Die spanischen Ermittler erfuhren, dass sich eine Bande französischer Drogenhändler marokkanischer Herkunft an der Küste von Malaga niedergelassen hatte. Diese kauften in Marokko Haschisch und Marihuana, um es in Frankreich zu verkauften. Die Drogen wurden nach Frankreich entweder in rasanter Geschwindigkeit mit voll beladenen Autos oder per Postpaket verschickt, wobei die Drogen unter legalen Produkten versteckt wurden. Die Drogen-Drohne sollte in Almachár für den Einsatz zwischen Marokko und Spanien vorbereitet werden.
In Spanien gelang es den Agenten, eines der Hauptmitglieder der Bande in Almáchar ausfindig zu machen. Er befand sich in einem abgelegenen Landhaus, das als Versteck für das Haschisch und Marihuana verwendet wurde. Genau dort wurde auch der “Narkodron” sichergestellt, außerdem Computer und Werkzeuge für die Zubereitung und den Versand der Drogen. Die in China hergestellte und bis zu 150.000 Euro teure Drohne ist in der Lage, in einer Höhe von 7.000 Fuß und mit einer Geschwindigkeit von 170 Kilometern pro Stunde zu fliegen. Nach Angaben eines Polizeisprechers waren der Speicher an dem normalerweise Kamara und andere technische Geräte untergebracht sind, komplett leer, um dort die Drogen unterzubringen.
Zur gleichen Zeit wie in Almachár wurden drei weitere Mitglieder der kriminellen Organisation in Frankreich verhaftet. Die französische Polizei beschlagnahmte außerdem 12 Kilo Haschisch, das für den Verkauf im Einzelhandel bestimmt war. Die Ermittlungen wurden in Abstimmung zwischen der spanischen und französischen Polizei durchgeführt. Der zuständige Kommissar, Roberto Rodriguez, erklärte dazu: “Wie müssen eine klare Botschaft an die Drogenhändler senden: Grenzen sind kein Element, das die polizeilichen Ermittlungen verhindert.”
Quellen: Nationalpolizei, Diario SUR, El País.