FC Málaga – FC Algeciras 2:1
Endlich wieder ein Heimsieg für den FC Málaga. Während es auswärts fast optimal läuft für die Blau-Weißen, hat sich ausgerechnet der heimische Rosengarten in den vergangenen Wochen nicht gerade als Glücksbringer erwiesen. Doch das 2:1 gegen den FC Algeciras am gestrigen Sonntagabend versöhnte für vieles.
Trainer Sergio Pellicer verhalf dem erst 17-jährigen Toptalent Izán Merino zu seinem Startelfdebüt. Allerdings bieten sich aufgrund der aktuellen Verletzungslage auch kaum Alternativen.
Kurz vor dem Anpfiff musste zudem Linksverteidiger Victor García mit Beschwerden passen und auch Mittelfeldspieler Juanpe fiel wegen eines Schlags auf die Hüfte kurzfristig aus. Neun verletzte Spieler stehen dadurch aktuell auf der Verletztenliste
Málaga startete trotz aller Ausfälle selbstbewusst und tonangebend in die Partie. Bis zur ersten Chance dauerte es allerdings eine Viertelstunde, doch diese hätte gut und gerne das 1:0 bedeuten können. Denn nach einer scharfen Hereingabe von Dani Sánchez setzte Debütant Merino das Leder aus neun Metern nur knapp über die Latte.
Dank des hohen Pressings eroberten die Hausherren immer wieder früh die Bälle. Die Führung gelang dann nach einem wunderbaren Spielzug über Kevin, der Dani Sánchez per präzisem Außenrist-Pass auf die Reise schickte. Seine scharfe Hereingabe von der Grundlinie kam über Umwege zu Jokin Gabilondo, der aus sieben Metern einnetzen konnte (24. Minute).
Málaga blieb in der Folge weiter auf dem Gaspedal. Zur nächsten Großchance dauerte es jedoch bis zur 39. Minute. Nach einem Ballgewinn tief in des Gegners Hälfte lupfte Kevin gekonnt auf den freien Dioni, der im Strafraum noch seinen Gegenspieler abschüttelte, dann aber an Gästekeeper Lucho García scheiterte.
In der 44. Minute hätte dann Izán Merino das 2:0 machen müssen, doch der Jungspund scheiterte zweimal am blendend reagierenden Torwart von Algeciras. Und so ging es mit dem knappen 1:0 in die Pause.
Zwei Rote Karten zur Halbzeit
Die Partie begann zum zweiten Durchgang kurioserweise mit zwei Mann weniger. Was war passiert? Auf dem Weg in die Katakomben nach dem Halbzeitpfiff waren sich Málagas Genaro und Algeciras Iván Trurrillo “zu nahe gekommen”, weshalb ihnen Schiedsrichter Camacho Garrote noch im Spielertunnel die Rote Karte zeigte.
Durch die zwei Spieler weniger auf dem Platz ergaben sich folgerichtig Räume. Das bekam auch Málagas Stürmer Roberto mit, als er in der 55. Minute zwei Gegenspieler abschüttelte und dadurch aus 20 Metern abziehen konnte, doch sein Schuss klatschte nur an den Pfosten.
Es entwickelte sich nun ein seltsames Fußballspiel, an dem Algeciras nun deutlich aktiver teilnahm als im ersten Durchgang. Beide Teams waren jetzt auf lange Ballbesitzphasen bedacht – natürlich auch, um sich die Kräfte einzuteilen.
Nach einer dieser langen Ballbesitzphasen gelang den Gastgebern dann das 2:0. Die Blau-Weißen spielten geduldig immer wieder von einem Flügel auf den anderen, ehe Gabilondo auf der rechten Seite eine präzise Flanke in den Strafraum zog, in die Roberto perfekt zum 2:0 hinein grätschen konnte (74. Minute).
Damit schien die Partie entschieden. Doch zu allem Überfluss leistete sich ausgerechnet der erfahrene Stürmer Dioni eine Gelb-Rote-Karte und nur wenige Minuten danach erzielte der Gast aus der Provinz Cádiz tatsächlich den Anschlusstreffer (87. Minute).
Die Blau-Weißen mussten das Spiel also mit neun Mann zu Ende bringen. Und das gelang dem Team, obwohl noch die eine oder andere Schrecksekunde überstanden werden musste. Wie sollte es auch anders sein, dachten sich die über 20.000 Zuschauer im Stadion La Rosaleda, die ihre Mannschaft nach dem Schlusspfiff noch ausgiebig feierten.
Versöhnlicher Jahresabschluss
Für den FC Málaga geht mit dem Sieg wieder mal ein ereignisreiches Jahr zum Ende. Nach dem schmerzhaften Abstieg in die dritte Liga und dem großen Umbruch ist inzwischen Ruhe und Stabilität in den Verein von der Costa del Sol eingekehrt.
Nichtsdestotrotz muss sich Sportdirektor Loren Juarros in der kurzen Winterpause um Verstärkungen bemühen. Der Kader ist nicht nur aufgrund der großen Verletzungssorgen zu knapp bemessen, es fehlt auch die nötige Qualität auf der ein oder anderen Position, um bis zum Saisonende Chancen auf den ersten Tabellenplatz zu wahren.
Zur Erinnerung: Nur der Erste steigt direkt auf, während die Mannschaften auf den Rängen 2 bis 6 in einem Playoff den zweiten Aufstiegsplatz ausspielen. Die anderen beiden Aufsteiger werden aus der anderen Gruppe der Primera RFEF, der dritten Liga in Spanien, ausgespielt.
Pokalspiel gegen Champions-League-Teilnehmer
Das nächste Ligaspiel für den FC Málaga findet am 2. Januar bei Intercity statt. Das nächste Heimspiel wird hingegen ein besonderes am 7. Januar im heimischen Rosengarten werden. Dann kommt zum Pokalspiel kein geringerer als Königsklassen-Achtelfinalist Real Sociedad San Sebastián nach Málaga.
Anstoß ist um 21 Uhr. Tickets gibt es ab 13,50 Euro für Dauerkartenbesitzer sowie ab 22 Euro für alle anderen morgen auf der Webseite des Vereins sowie an den Stadionkassen.