Nach dem Regen folgt die Kälte
Langsam, aber sicher entfernt sich das Sturmtief Filomena von Andalusien und der Costa del Sol, wird aber von einer intensiven Kältewelle abgelöst, die bis Mitte der Woche hinein andauern wird. Im Hinterland der Costa del Sol zeigen sich viele Dörfer weiß bedeckt, nachdem die Schneefallgrenze die vergangenen Tage zum Teil bis auf 1.200 Meter gesunken ist.
Der intensive Schneefall, der auch in den Provinzen Sevilla und Granada gefallen ist, hat zahlreiche Straßensperrungen verursacht, in der Provinz Jaén stehen seit Freitag bis zu dreihundert LKW-Fahrer still und warten auf die Weiterfahrt nach Madrid. Im Moment verhindern die starken Schneefälle, die in der Nordhälfte des Landes gefallen sind, dort ein Weiterfahren.
Fuengirola stark betroffen
Die stärksten Schäden hat Filomena durch die starken Regenfälle in den Küstengemeinden verursacht. Insbesondere in Estepona, Alhaurín de la Torre und Fuengirola kam es am Freitagabend zu sintflutartigen Niederschlägen und starken Überschwemmungen.
In Fuengirola ist ein Ehepaar ums Leben gekommen, als ihr Auto in der Zone El Chaparral in die Fluten des Flußes Fuengirola gezogen wurde. Das Paar wurde am Samstagmorgen tot aufgefunden. Der andalusische Innenminister Elías Bendodo besuchte am Samstag das Gebiet, um sich über die Schäden zu informieren. Bendodo beklagte den Tod der beiden Menschen, die vom Fluß mitgerissen wurden, und bedankte sich für die Arbeit der Rettungsdienste.
Der Rettungsdienst Emergencias 112 Andalucía hat von 20 Uhr am Donnerstag bis 9 Uhr am Samstag insgesamt 603 Warnungen im Zusammenhang mit dem Sturm herausgegeben, die meisten davon in der Provinz Málaga mit 327 Notfällen, gefolgt von Cádiz (100), Sevilla (71), Almeria (50), Granada (26), Jaén (26) und Córdoba, mit nur drei Warnungen.
Die meisten der durch den Sturm verursachten Vorfälle sind auf Überschwemmungen von Häusern, Wasserpfützen auf der Straße und im Wasser eingeschlossene Fahrzeuge zurückzuführen. In der Provinzhauptstadt Málaga waren Wellenhöhen zwischen drei und vier Metern und Stürme der Stärke sieben zu verzeichnen, die unter anderem Schäden an Teilen der Terrasse des beliebten Strandrestaurants Baños del Carmen verursachten.
An der östlichen Costa del Sol und an der Costa Tropical wurden keine großen Schäden durch Filomena vermeldet. An einigen Stellen wie in El Peñoncillo in Torrox wurde der Sand wie oft bei starken Winden aufgeschüttet, an anderen Orten wie an der Promenade in Motril herrschte “Sand unter”. Über Facebook schickt uns User “Hol Ger” dieses Foto aus Motril mit der schneebedeckten Sierra Nevada im Hintergrund.
In Estepona an der westlichen Costa del Sol musste ein Autofahrer aus dem Rio Gudalmansa in der Urbanisation Parque Antena gerettet werden. Bürgermeister José Maria Garcia Urbano hat dazu Fotos von der Rettungsaktion auf seinem Twitter Account veröffentlicht. In der Gemeinde wurden nach Angaben des spanischen Wetterdienstes Aemet in drei Tagen 327 Liter Niederschläge pro Quadratmeter registriert.
Schneefallchaos in Madrid
Filomena hat nicht nur in Andalusien Spuren hinterlassen. In den Regionen Madrid und Castilla La Mancha haben die Behörden die Alarmstufe rot ausgerufen. Hier bleiben die Schulen mindestens am Montag und Dienstag wegen der starken Schneefälle geschlossen.
Zum Teil sind in Madrid 50 Zentimeter Schnee gefallen. Im Straßen-, Bahn- und Luftverkehr kam es zu starken Behinderungen. Der Flughafen von Madrid soll nach Angaben der Betreibergesellschaft Aena den gesamten Samstag geschlossen bleiben.
Quellen: Junta de Andalucia, Málaga HOY, Canal SUR.
Die Organisation Aristochat Asociación de Protección Felina, die sich in Las Lagunas de Mijas direkt an der Stadtgrenze zu Fuengirola mit ganzem Herzen um Katzen kümmert, haben die Überflutungen besonders schwer getroffen. Glücklicherweise kam keine Katze zu Tode aber sämtliche Inneneinrichtungen des Katzencentrums, Versorgungsküche, Büroeinrichtung, Futtervorräte, Decken, Kissen, Kratzbäume wurden völlig zerstört oder sind durch die Schlammmassen unbrauchbar geworden. Die Leiterin Chantal Lancelot ist vollig verzweifelt und bittet um Hilfe bei den Aufräumarbeiten, insbesondere natürlich um finanzielle Unterstützung. Die rein spendenfinanzierte Asociacion Aristochats benötigt dringend Gelder zum Wiederaufbau, Spendenkonto: Chantal Lancelot,
ES90 0075 3184 9706 0318 1244 Banco Santander