Zehntausende demonstrieren in Málaga für eine bessere öffentliche Gesundheitsversorgung

Gesundheitsprotest Costa del Sol
Foto: Gewerkschaft CCOO Málaga

Gesundheitsprotest Costa del Sol

Tausende Menschen haben am Sonntag, den 9. November, die Straßen des Zentrums von Málaga gefüllt, um unter dem Motto „Defendamos la sanidad pública“ („Wir kämpfen für die öffentliche Gesundheitsversorgung“) gegen den Abbau und die Privatisierung des andalusischen Gesundheitssystems zu demonstrieren.

Nach Angaben der Policía Nacional beteiligten sich rund 20.000 Personen an dem Protestzug, zu dem die Plattform Marea Blanca Málaga aufgerufen hatte.

Die Kundgebung, die parallel in allen andalusischen Provinzhauptstädten stattfand, startete am Gesundheitszentrum CARE an der Muelle Heredia und führte über die Calle Alameda bis zur Plaza de la Merced, wo die Veranstalter ein Manifest verlasen.

Beteiligt waren mehr als zwanzig Berufsverbände, Gewerkschaften und Patientenorganisationen. Die Demonstranten forderten mehr Personal, bessere Arbeitsbedingungen und ein Ende der Auslagerung öffentlicher Dienstleistungen an private Anbieter.

„Die Gesundheit ist keine Ware“, „Mehr Ärzte, weniger prekäre Verträge“ und 2Die Gesundheit wird verteidigt, nicht verkauft“, war auf Transparenten zu lesen.

Im Manifest prangerten die Organisatoren die „neoliberalen Politik“ der andalusischen Landesregierung an, die das öffentliche Gesundheitssystem aushöhlen und den Fokus von den Menschen auf wirtschaftliche Rendite verschieben würden.

„Wenn man privatisiert, wird der Patient zur Ware“, hieß es dort. Besonders hart fiel die Kritik an den Fehlern bei den Brustkrebsscreenings aus, die mehr als 2.000 Frauen in Andalusien betroffen haben.

Die Verantwortlichen hätten „das Leben und die Gesundheit dieser Frauen dem Sparzwang geopfert“.

Ana Belén Espejo, Ärztin und Mitglied der Plattform Marea Blanca, erklärte, die Bewegung richte sich nicht gegen eine Partei, sondern gegen „die fortschreitende Privatisierung eines Systems, das allen gehört“.

Bereits im September habe man über 50.000 Unterschriften übergeben, um die öffentliche Gesundheitsversorgung gesetzlich zu schützen – bislang ohne Erfolg.

Auch aus den ländlichen Gebieten kam scharfe Kritik: Dort verschärfe der Ärztemangel die Situation zusätzlich. „In vielen Dörfern gibt es keinen täglichen Arztbesuch, die Menschen müssen stundenlang fahren“, klagte der Sprecher der Plattform Zona Norte, Diego Romero.

Der andalusische Gesundheitsminister Antonio Sanz (PP) reagierte mit beschwichtigenden Worten. Er respektiere „jede Form der Mobilisierung“ und betonte seine „offene Hand und Dialogbereitschaft“.

Gleichzeitig forderte er die Gewerkschaften und Verbände auf, „die angebotene Kooperation zu nutzen“, um gemeinsam Lösungen zu finden.

Quellen: Málaga HOY, Opinion de Málaga, Diario SUR

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