Granada Sehenswürdigkeiten
Granada ist liebenswert, lebenswert und herrlich andalusisch – eine Stadt voller Poesie, die es unbedingt zu entdecken gilt.
Bei einem Besuch dieser genialen Stadt ist die Alhambra mit den Gärten des Generalife ebenso ein Muss wie das maurische Viertel Albaicín, das einstige Zigeunerviertel Sacromonte mit seinen Höhlenwohnungen und die Kathedrale, die als die schönste Renaissancekirche der Welt gilt.
Die Alhambra – künstlerische Pracht und orientalische Lebenslust
Schon Washington Irving sagte: „Die Alhambra ist ein architektonischer Schatz, der von den Göttern selbst geschaffen worden zu sein scheint“. Und damit hat er absolut Recht. Oberhalb der Stadt thront die Alhambra wie ein Juwel, eine architektonische Schönheit, erbaut im 13. und 14. Jahrhundert nach den Vorstellungen maurischer Kalifen und Könige.
Dieser prächtige Palast, der auch als ‚rote Burg‘ bezeichnet wird, ist ein riesiger Komplex, der von einer vier Kilometer langen Mauer umgeben ist. Die von der Nasriden-Dynastie erbaute Mischung aus Befestigungsanlage, Königspalast und Verwaltungsgebäuden ist ein Ensemble, das an Schönheit kaum zu überbieten ist.
Marmor, Holzschnitzereien und das gekonnt eingesetzte Spiel des Wassers kennzeichnen die Anlage. Im Patio de los Leones, dem von 124 Marmorsäulen umrahmten Löwenhof, dessen Namen auf die zwölf Löwen in seiner Mitte zurückgeht, werden von den Besuchern wohl die meisten Fotos geschossen.
Beim Gang durch die alten Dampfbäder und Wandelgänge wird einem bewusst wie paradiesisch die Kalifen hier gelebt haben müssen. Die ausgeklügelte Architektur zeigt sich etwa an dem System von akustischen Kanälen zwischen den Steinornamenten, die es ermöglichten, die von den Königsgemächern über 50 Meter weit entfernten Haremsdamen bei ihrem Bade zu belauschen.
Von den roten Mauern des Festungsbaus ‚Alcazaba‘ genießt man einen atemberaubenden Blick auf die Stadt.
Da die Alhambra eines der berühmtesten Monumente der Welt ist und inzwischen als meistbesuchte Sehenswürdigkeit Spaniens gilt, sollte man sich Tickets unbedingt so früh wie möglich im Voraus besorgen.
Es gibt verschiedene Arten von Eintrittskarten, je nachdem ob man die gesamte Anlage oder nur bestimmte Bereiche besichtigen möchte. Auf der offiziellen Website https://tickets.alhambra-patronato.es/ werden alle Besuchsoptionen angeboten.
Generalife – Erholung für die Könige

Gleich hinter der Alhambra eröffnet sich um ein altes Lustschloss herum ein wahres Gartenparadies im arabischen Stil – die Gärten des Generalife. Der Generalife, eine Villa mit Gärten neben der Alhambra, diente den muslimischen Königen des ehemaligen Nasridenreiches als Ruheort.
Erbaut wurde der Generalife zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert. Architektur und Natur wurden hier perfekt miteinander in Einklang gebracht. Oleander und Bougainvileen, Rosen und duftender Jasmin wachsen im Schutz hoher Zypressen und der Klang des plätschernden Wassers wirkt als beruhigende Musik für die Ohren. Der eindrucksvolle Bewässerungskanal hatte übrigens den positiven Nebeneffekt, dass Gespräche nicht von anderen belauscht werden konnten.
Die Gemüse- und Obstgärten, die den kleinen Palast umgeben, dienten wahrscheinlich schon in der Epoche der Nasriden zur Versorgung der Alhambra.
Tickets für einen Besuch des Generalife kann man ebenfalls über die oben genannte Website erwerben, sofern dieser nicht bereits in einem kompletten Ticket für die Alhambra enthalten ist.
Albaicín – das alte Mauren-Viertel

In dem auf dem gleichnamigen Hügel liegenden Viertel Albaicín, dem ältesten Stadtviertel Granadas, das 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde, lebte früher der Großteil der muselmanischen Bevölkerung. Später wurden auf den Resten der einstigen Moscheen christliche Kirchen und Klöster errichtet.
Dieses gut erhaltene Mauren-Viertel, das aus rund 3.000 weiß getünchten Häusern besteht, ist eines der symbolträchtigsten Viertel der Stadt, von dem aus sich ein fantastischer Blick auf die Alhambra eröffnet. An diesem Ort sind die traditionelle andalusische und die islamische Architektur vereint.
Bei einem Gang durch das romantische Albaicín mit seinen Monumenten, kleinen Plätzen, arabischen Bädern und Zisternen, Kirchen und Aussichtspunkten, fühlt man sich in vergangene Zeiten zurückversetzt.
Am Abend laden Sherry-Bars in blumengeschmückte Patios ein und irgendwo in dem labyrinthartigen Netz aus gepflasterten engen Gassen ertönt ein ‚Cante Jondo‘, der in Granada besonders wehmütige Flamenco-Gesang.
Sacromonte – Gitanos, Höhlen und Flamenco
An das Viertel Albaicín grenzt im Nordosten das Viertel ‚Sacromonte‘ (dt. Heiliger Berg), das mit weißen Flecken gesprenkelt ist. Von nahem erkennt man, dass es sich dabei um die weiß gekalkten Eingänge zu den einstigen Höhlenwohnungen der Zigeuner handelt. Im 15. Jahrhundert ließen sich hier viele Gitanos nieder und bauten ihre Behausungen in die Hügel hinein, was dem Viertel eine große Bekanntheit verlieh.
Bei den Gitanos hat der Flamenco eine lange Tradition, weshalb auch heute noch zahlreiche Flamencoshows in den Höhlenwohnungen angeboten werden – diese sind meist recht touristisch angehaucht aber dennoch sehenswert wenn man sich schon in Granada befindet. Während es in Sacromonte tagsüber sehr ruhig ist erwacht das Viertel am Abend zum Leben.
Sehenswert ist auch das Höhlenmuseum ‚Cuevas del Sacromonte‘. Hier kann man elf verschiedene Höhlenwohnungen besichtigen und bekommt Information rund um die Geschichte der Höhlen und ihre einstigen Bewohner. Mehr Info und Tickets für das Höhlenmuseum sind erhältlich unter www.sacromontegranada.com.
Granadas Kathedrale – ein beeindruckendes Bauwerk

Die Kathedrale ‚Santa María de la Encarnación de Granada‘ im Herzen der Stadt gilt als die schönste Renaissancekirche der Welt. Dieses imposante Kirchengebäude, das über ein 116 Meter langes Kirchenschiff und 14 kunstvoll bemalte Fenster verfügt, wurde zwischen 1523 und 1704 auf den Resten einer Moschee errichtet.
Die eindrucksvolle Hauptfassade und der dreiteilige Triumphbogen sind das Werk des Architekten und Bildhauers Alonso Cano aus Granada. Sehenswert sind unter anderem die Capilla Mayor im Inneren der Kathedrale und die Marienstatue in der Nähe der Sakristei, in der heute Kunstschätze ausgestellt sind.
Gleich neben der Kathedrale steht die ‚Capilla Real‘ (dt. Königskapelle), in der die spanischen Könige, Isabella von Kastilien und Ferdinand von Aragón, begraben liegen.
Schon zu Lebzeiten hatten sie beschlossen, dass hier im schönen Granada, an der Stätte ihres Sieges über den letzten Maurenkönig im Jahr 1492, ihre Grabstätte entstehen sollte. So wurde der Architekt Enrique de Egas 1504 mit dem Bau der Capilla Real betraut, die aber erst nach dem Tod der beiden Könige fertiggestellt wurde.
1521 wurden dann die Gebeine von Isabella (gestorben 1504) und Ferdinand (gestorben 1516) in einem marmornen Doppelsarkophag von der Alhambra in diese Kapelle überführt.