SD Huesca – FC Málaga 0:0
Trainer José Alberto war sauer. Richtig sauer. Seine Mannschaft hatte eine richtig starke zweite Halbzeit bei Erstliga-Absteiger SD Huesca gespielt. In der 86. Minute gelang den Gästen von der Costa del Sol dann sogar der Siegtreffer. Doch nach minutenlanger Beratung nahm der VAR den Treffer zurück – zum Unverständnis fast aller Beteiligten.
Der FC Málaga kam im Vergleich zum 1:1 gegen Zaragoza sehr verändert auf den Rasen. Die taktische Ausrichtung wechselte auf ein 4-4-2 mit zwei defensiven Mittelfeldspielern (Genaro und Escassi). Im Sturm stand erstmals Neuzugang Sekou Gassama von Beginn an auf dem Grün, begleitet von Brandon Thomas. Überraschenderweise stand zudem der erfahrene David Lombán für Juande in der Innenverteidigung.
Die ersten 20 Minuten gehörten in Huesca am gestrigen Dienstagabend ganz klar den Hausherren. Málaga musste sich im neuen Kostüm erst zurechtfinden, was die Hausherren fast zur Führung nutzte. Der Pfosten rettete aber für den bereits geschlagenen Dani Martín, der mit einem Fehlpass die Chance eingeleitet hatte. Im Laufe der ersten Halbzeit konnten die Gäste die Partie dann aber ausgeglichener gestalten. Kevin war wie immer ein großer Gefahrenherd.
Im zweiten Durchgang nahm der FC Málaga dann das Zepter komplett in die Hand. Fast schien es so, als ob die Blau-Weißen ein Heimspiel hätten und nicht die Gastgeber aus Aragonien. Gleich in den ersten Minuten hatte Lombán nach einer bestens getimten Flanke von Paulino die Führung auf dem Kopf, doch der Ball landete am Innenpfosten. Von dort sprang er Genaro vor die Füße, der aber aus kurzer Distanz Torwart Fernández nicht überwinden konnte – und wahrscheinlich dabei eh im Abseits stand.
Málaga hatte jetzt seine beste Phase. Nach einem weiten Ball tauchte plötzlich Gamassa aus halblinker Position frei vor Fernández auf, aber sein Schüsschen mit dem schwachen linken Fuß konnte pariert werden. Lombáns Nachschuss wurde ebenfalls geblockt. Huesca schwamm jetzt sprichwörtlich. Nach einem klasse getretenen Freistoß von Escassi verdankten es die Hausherren erneut ihrem Keeper, dass es weiterhin nur 0:0 stand.
In der 86. Minute kam es dann zur Szene des Spiels: Nach einer Ecke des FC Málaga kam Paulino zum Kopfball. Sein Aufsetzer wurde von Huescas Cristian Salvador unglücklich zu Genaro geklärt, der das Leder aus kurzer Distanz zum 0:1 einnickte. Das dachte zumindest jeder im Stadion und an den Bildschirmen. Dann aber griff der VAR ein und beriet minutenlang – um dem Treffer letztlich seine Gültigkeit zu verwehren.
Auf Nachfrage bei den Schiedsrichter-Experten von Collinas Erben wurde das Tor wegen der Bewegung von Málagas Innenverteidiger Peybernes nicht gegeben. Dieser stand hinter Cristian Salvador beim Kopfball von Paulino im Abseits. Obwohl Peybernes Huescas Nummer 6 nicht berührt – fraglich ist ausserdem, ob dieser ihn überhaupt gesehen oder wahrgenommen hat – wurde die Entscheidung damit begründet, dass die Aktion von Peybernes den Klärungsversuch von Salvador beeinflusst hätte.
Diese Szene war laut VAR Abseits, obwohl der Ball glasklar vom Gegner kommt. Passiert in der zweiten, spanische Liga. Was meinen dazu @CollinasErben? Falls Ihr Zeit und Bock habt, würde mich eure Einschätzung interessieren #HuescaMalaga #LaLigaSmartBank https://t.co/IGxX5iSRTj
— Fabian Pakulat (@rosengartler) October 19, 2021
So blieb es letztlich beim 0:0-Unentschieden. Der FC Málaga will nach zwei Unentschieden in Folge am kommenden Samstag jetzt endlich wieder einen Sieg einfahren. Dieser soll zur Prime-Time ab 20:30 Uhr gegen CD Lugo gelingen. Zu verfolgen ist die Partie im heimischen Stadion La Rosaleda bei Movistar LaLiga sowie im Free-TV auf GOL.