Der vergessene Jakobsweg: Der Camino Mozárabe durch Andalusien

Wenig bekannte Route führt von Málaga über Córdoba bis Santiago de Compostela

Jakobsweg Andalusien
Córdoba liegt auf dem Camino Mozárabe.

Jakobsweg Andalusien

Der berühmte Jakobsweg Camino Francés zählt jedes Jahr Tausende Pilger. Deutlich geringer ist die Zahl auf dem Camino Mozárabe.

Nach Angaben des spanischen Pilgerbüros in Santiago de Compostela nutzten 2024 nur rund 3.500 Pilger diese südliche Route. Damit gehört sie zu den am wenigsten frequentierten Hauptwegen nach Galicien.

Die Strecke beginnt im Süden Spaniens – unter anderem in Málaga, Córdoba, Granada oder Almería – und verläuft über rund 1.480 Kilometer bis nach Santiago de Compostela.

Der Weg führt zunächst nach Mérida, wo er auf die Vía de la Plata trifft. Von dort schließen sich weitere 934 Kilometer durch Kastilien und León sowie Galicien an.

Die Gesamtstrecke ist in etwa 70 Etappen gegliedert. Der Kulturverein Asociación Jacobea de Málaga veranschlagt dafür rund 50 Tagesetappen – eine Reise, die sich über sieben Wochen erstreckt.

Jakobsweg Andalusien
Der Camino Mozarabé führt bis Merida, wo er auf den Via de la Plata trifft.

Etappen und Startpunkte

Der Camino Mozárabe folgt vielfach antiken Römerstraßen und mittelalterlichen Pilgerpfaden. Seinen Namen verdankt er den „Mozáraben“ – Christen, die während der muslimischen Herrschaft in Al-Andalus ihren Glauben weiter praktizierten.

Städte wie Antequera, Baena oder Córdoba prägen die Route. Sie verfügen über römisches, maurisches und christliches Kulturerbe, darunter Brücken, Burgen, Moscheen, Synagogen und Kathedralen.

In Málaga beginnt der Camino an der Kirche Santiago in der Calle Granada. Die Strecke bis Córdoba umfasst etwa 237 Kilometer, bis Mérida sind es weitere 308 Kilometer.

Von dort geht es auf der Vía de la Plata weiter über Salamanca und Zamora nach Galicien. Varianten starten auch in Almería oder Granada. Damit eignet sich der Weg sowohl für lange Pilgerreisen als auch für kürzere Teilabschnitte.

Im Gegensatz zum überlaufenen Camino Francés ist der Camino Mozárabe bislang wenig frequentiert. Pilger berichten von Begegnungen in kleinen Dörfern und einer spürbar ruhigeren Atmosphäre.

Die Infrastruktur ist ausbaufähig: Herbergen, Pensionen und kleine Hotels sind vorhanden, Reservierungen werden jedoch empfohlen.

Beste Reisezeit und Wetterbedingungen

Als beste Reisezeit gelten Frühling und Herbst. Im Hochsommer machen die hohen Temperaturen in Andalusien lange Märsche nahezu unmöglich.

Empfohlen werden feste Wanderschuhe, Sonnenschutz und digitale Navigationshilfen.

Quellen: Asociación Jacobea de Málaga, Málaga HOY

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