Strategiewechsel in Málaga – keine neuen Ferienwohnungen, mehr Luxushotels

Drei Jahre Moratorium für touristische Apartments – Bürgermeister De la Torre kündigt neue Stadtstrategie an

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Das Gran Hotel Miramar in Málaga.

Málaga Ferienwohnungen Verbot 2025

Die Stadt Málaga stellt die Weichen für einen tiefgreifenden Wandel im Tourismus: In den nächsten drei Jahren wird keine neue Genehmigung für Ferienwohnungen erteilt.

Das Moratorium, das Bürgermeister Francisco De la Torre bereits im Frühjahr ins Gespräch brachte, ist jetzt beschlossene Sache.

Ziel ist es, die Expansion von Unterkünften mit Fünf-Sterne-Niveau zu fördern und den Tourismus gezielt in den Premium-Bereich zu lenken.

Laut De la Torre geht es darum, die Besucherstruktur zu verändern: „Wir wollen nicht unbegrenzt in der Menge wachsen, sondern unbegrenzt in der Qualität.“

Touristen mit höherem Budget blieben im Schnitt länger, gäben mehr Geld in der Stadt aus und stärkten so die lokale Wirtschaft. Hotels mit vier Sternen bleiben dabei ein wichtiger Baustein – insbesondere im Kongresstourismus –, doch die Priorität liegt klar auf luxuriösen Häusern.

Hintergrund: Boom und Konflikte um Ferienwohnungen

Die Entscheidung fällt vor dem Hintergrund eines starken Wachstums des Angebots an touristischen Apartments.

Laut Stadtverwaltung hat sich die Zahl der registrierten Ferienwohnungen in den vergangenen zehn Jahren vervielfacht, was zu spürbarem Druck auf den Wohnungsmarkt geführt hat.

Kritiker verweisen auf steigende Mieten und den Verlust von Dauerwohnraum im Zentrum, während Befürworter argumentieren, die Apartments hätten Lücken gefüllt, die durch langsamen Hotelbau entstanden seien.

Besonders betroffen ist die Altstadt von Málaga, wo verfügbare Baugrundstücke knapp sind. Der Bürgermeister räumt ein, dass die langsame Entwicklung neuer Hotelprojekte unter anderem an dieser Flächenknappheit liegt.

Teil eines größeren Plans

Parallel zum Moratorium will die Stadt den neuen Flächennutzungsplan (PGOU) anstoßen. Er soll nicht nur die touristische Nutzung, sondern auch den Wohnungsbau, die Mobilität, Logistikflächen und Büroangebote strategisch neu ordnen.

Auch eine mögliche Regulierung von Hotels mit weniger als vier Sternen wird geprüft, um die Entwicklung in Richtung eines „Tourismus der Exzellenz“ zu steuern.

Für den Kongresstourismus – der laut De la Torre weiterhin Priorität hat – sollen gezielt größere Hotelkapazitäten geschaffen werden, um die Abwanderung von Veranstaltungen in Städte wie Sevilla zu stoppen.

Reaktionen der Tourismusbranche

Die Initiative stößt in der Branche auf gemischte Reaktionen. Hotelverbände begrüßen die klare Ausrichtung auf Qualität, Betreiber kleinerer Ferienwohnungen warnen dagegen vor Wettbewerbsnachteilen.

Stadt und Tourismusbehörde verweisen darauf, dass die Maßnahme zunächst auf drei Jahre befristet ist und nach dieser Zeit bewertet werden soll.

„Dies ist ein strategischer Schritt, um Málaga auf die nächste Stufe zu heben – nicht nur als Reiseziel, sondern auch als Stadt zum Leben und Arbeiten“, so De la Torre.

Quellen: El País, Cadena SER, Diario Sur, Cadena SER, Huffington Post, Ayuntamiento de Málaga

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