FC Málaga – SD Huesca 0:2
Nach einer erneuten Niederlage ist beim FC Málaga endgültig die Alarmstufe Rot erreicht. Beim 0:2 am vergangenen Sonntagabend im heimischen Stadion La Rosaleda gegen SD Huesca gab es nach einer ordentlichen ersten Halbzeit im zweiten Durchgang brutale Auflösungserscheinungen. Es stimmt nicht im Team und es stimmt nicht auf der Trainerbank, die deutlich angezählt ist.
Noch-Coach Natxo González musste sich für die Startelf gegen Huesca im Vergleich zum bitteren 0:1 bei Fuelabrada wieder einmal einiges einfallen lassen. Für Rechtsverteidiger Victor Gómez, der sich bei der U21-Nationalmannschaft von Spanien aufhält, rückte der erst 18-jährige gelernte Innenverteidiger Andrés auf den Flügel. Sechser Escassi musste daher zurück in die Innenverteidigung neben David Lombán, da Peybernes und Juande nach wie vor verletzt sind.
Vorne stürmte nach der enttäuschenden Leistung von Brandon gegen Fuenlabrada Nachwuchsspieler Roberto, der von Paulino als hängende Spitze begleitet wurde. Auf der rechten Außenbahn durfte Jairo ran, links war Vadillo unterwegs. Im zentralen Mittelfeld standen wie die letzten Wochen Jozabed und Febas im Aufgebot.
Taktisch bot sich dem FC Málaga dadurch die Möglichkeit, im Angriff auf eine Dreierabwehrkette umstellen, um durch den aufrückenden Linksverteidiger Braian Cufré mehr Druck über die Flügel zu erzeugen. Es waren dann auch die Hausherren, die sich um die Spielkontrolle bemühten und dies mit einem hohen Pressing untermalten. Mit Ballbesitz fiel den Blau-Weißen jedoch lange Zeit wenig ein.
Bis zum ersten Torschuss dauerte es bis zur 45. Minute. Der für den inzwischen verletzten Jairo eingewechselte Hicham passte von seinem rechten Flügel flach in den Strafraum, wo Roberto sich um seinen Gegner drehte und vom Fünfereck aus abzog. Da Málagas Stürmer den Ball aber nicht voll traf, konnte Huescas Keeper Andrés Fernández klären.
Nur zwei Minute später hatte dann Vadillo eine Großchance zur Führung, als er von Jozabed mit einem langen Ball wunderschön freigespielt wurde. Bereits im Strafraum zog die Leihgabe von Espanyol Barcelona mit seinem schwachen linken Fuß ab und verzog aus aussichtsreicher Position.
Keeper Barrio verschuldet das 0:1 direkt nach Wiederanpfiff
Der zweite Durchgang hätte für den FC Málaga nicht schlimmer beginnen können. Torwart Dani Barrio ließ einen Ball völlig unbedrängt beim Fallen aus den Händen gleiten. Dani Estriche bedankte sich und passte auf Mateu, der aus fünf Metern einschob (46. Minute). Eine wahrhafte Slapstick-Einlage im Rosengarten!
Und es sollte sogar noch schlimmer kommen: In der 57. Minute spielte Huesca einen schönen Konter über den emsigen Estriche, der zwei Spieler auf sich zog und perfekt auf Mitspieler Seoane ablegte. Dieser blieb aus elf Metern eiskalt und haute das Leder trocken zum 0:2 in die Maschen.
Die Andalusier versuchten sich vor heimischer Kulisse noch einmal aufzubäumen, aber das Spiel nach vorne ist und bleibt das größte Manko. Trainer González versuchte es noch mit einigen frischen Kräften wie Brandon, Antoñín sowie später noch Chavarría und Ramón, aber die Partie war längst entschieden.
Im Endeffekt war es erneut ein grober individueller Fehler, der den FC Málaga auf die Verliererstraße brachte. Es reichen momentan einzelne Aktionen wie die von Torhüter Barrio, um das Team von der Costa del Sol völlig aus dem Konzept zu bringen. Weder Vorgängertrainer José Alberto noch Natxo González haben es geschafft, aus dieser Mannschaft ein ordentliches Zweitligateam zu formen – was durchaus eine machbare Aufgabe erschien.
Ultimatum für Natxo González
Málaga hat aktuell kein Konzept, keine Identität und keine Ideen. Dazu ein Nervenkostüm, das bei der kleinsten Störung zusammenbricht wie ein Kartenhaus. Es bahnt sich daher eine richtig schwierige Restsaison für die Andalusier an. Man darf gespannt sein, ob Sportdirektor Manolo Gaspar noch einmal in die Trickkiste greift und einen neuen Übungsleiter aus dem Hut zaubert.
Trainer González hat laut Medienberichten eine Frist bis zum nächsten Ligaspiel am kommenden Freitag bekommen. Dann muss der FC Málaga zum formstarken Auftsiegsaspirant FC Girona. Die Partie in Katalonien beginnt um 21 Uhr. Movistar LaLiga überträgt live im Pay-TV, GOL überträgt die Partie zudem im frei empfangbarem Fernsehen.