Der Stausee La Viñuela – Abwechslung zum Strand
Der Stausee La Viñuela in der Axarquía ist eigentlich aus den Nachrichten dafür bekannt, dass er entweder Höchst- oder Niedrigwasserstand vermeldet. Aber La Viñuela ist auch ein wunderbarer Ort zum Spazierengehen und zum Erholen. Das wissen auch die vielen – in der Hauptsache englischen – Residenten, die sich in großer Zahl rund um den See niedergelassen haben und dort die Ruhe und die Natur genießen. Nach den Daten des andalusischen statistischen Amtes von 2020 sind knapp 70 Prozent der 800 in der Gemeinde la Viñuela gemeldeten Ausländer Briten.
Die ersten Pläne für den Stausee wurden bereits im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts gemacht, umgesetzt wurde das Projekt jedoch erst fast ein Jahrhundert später. Der Bau des Staudamms begann im Jahr 1982 und wurde 1989 abgeschlossen. Mit seinen 170 Kubikhektometern Fassungsvermögen ist La Viñuela der größte See der Provinz Málaga. Er versorgt die Bewässerungsanlagen der südlichen Axarquía, außerdem dient er als Trinkwasserreservoir für die Provinzhauptstadt Malaga. La Viñuela liegt nur etwa 20 Auto-Minuten von Vélez-Málaga und Torre del Mar entfernt und ist doch etwas ganz anderes, wenn man einmal eine Abwechslung zu Strand und Meer sucht.
Für Wanderfreunde gibt es verschiedene größere Routen, zum Beispiel diejenige nach Periana, die auch Teil des Gran Senda, des großen Wanderweges durch die Provinz Málaga, ist. Ideal ist La Viñuela auch für kleinere Spaziergänge. Die Wege rund um den Stausee sind einfach zu gehen und können auch mit dem Fahrrad abgefahren werden. Am besten parkt man am Parkplatz an der Einfahrt zum Hotel La Viñuela wo sich auch das Centro de Visitantes (Besucherzentrum) befindet. Von hier aus läuft man zunächst über eine kleine Straße Richtung Hotel.
Linkerhand geht es bald hinunter zum See und an einem Picknickplatz vorbei. Ab hier kann man über schöne, weiche Waldwege immer mit Blick auf den türkisfarbenen Stausee laufen, lediglich begleitet von Vogelzwitschern – es ist ruhig auf den Wegen. Die Grillstationen rund um den See sind zwar gut besucht, auf dem Rundweg begegnet man aber nur vereinzelt Wanderern. Viele Wassersportler kommen hierher, auch Málagas Wassersportclub Real Club Mediterráneo hat am Stausee einen Sitz. Seine Mitglieder trainieren für Ruderwettbewerbe, der See ist aber auch ideal für Windsurfer, Kanufahrer oder Freiwasserschwimmer.
Wer den ganzen See auf der „Ruta del Embalse“ zu Fuß umrunden möchte, muss früh loslaufen: Für die knapp 20 Kilometer lange Tour braucht man einige Stunden. Wer nur eine kleine Strecke spazieren gehen möchte, kann dies genauso tun – an jeder Stelle kann man wieder zum Ausgangspunkt zurückkehren. Und wenn man nach dem Spaziergang Hunger bekommen hat, kann man in einem der Restaurants rund um den See einkehren, zum Beispiel in der Venta El Charco oder im Restaurante el Pantano, die beide einen wunderbaren Blick über den Stausee bieten.