Wasser-Restriktionen in Andalusien
In Andalusien drohen spätestens ab Herbst Einschränkungen im Bereich des städtischen Wasserverbrauchs. Ministerpräsident Juan Manuel Moreno warnte kürzlich davor, dass ab September Maßnahmen ergriffen werden könnten, um die Verwendung von Wasser für Bewässerung, Straßenreinigung, Schwimmbäder und Gärten zu reduzieren.
“Wir alle hoffen, dass es im Mai regnen wird, um diese Einschränkungen zu vermeiden”, erklärte der andalusische Ministerpräsident bei einem Besuch des berühmten Patio-Festivals in Córdoba, das am 14. Mai zu Ende geht.
Im April hat die Region Andalusien bereits mit den den hohen Temperaturen und den mangelnden Niederschlägen zu kämpfen gehabt. Wenn dieser Trend andauert, bedeutet dies ein wirtschaftliches und soziales Drama für die Bevölkerung, so Moreno.
Besonders beeinträchtigt sind die Agrarindustrie, die Viehzucht und die Landwirtschaft, die einen großen Teil der Wirtschaft von Andalusien ausmachen.
Wasservorrat für den Sommer ist garantiert
Auch der Tourismus ist betroffen: Hier hatte Andalusiens Tourismusminister Arturo Bernal zwar erklärt, dass die Wasserversorgung für die Sommersaison an der Costa del Sol und in Málaga gewährleistet ist. Das bedeute aber nicht, “dass wir keine extremen Vorsichtsmaßnahmen treffen müssen”.
Sollten die Regenfälle weiterhin ausbleiben, könnten die Auswirkungen auf das andalusische Bruttoinlandsprodukt (BIP) etwa sieben Prozent betragen, was den Verlust von bis zu 140.000 Arbeitsplätzen bedeuten könnte.
Um diesem Szenario entgegenzuwirken, forderte Moreno alle lokalen und nationalen Verwaltungen auf, zu tun, was in ihrer Macht steht, damit es nicht zu Wasser-Restriktionen in Andalusien komme.
Die andalusische Regierung hat bereits drei Dürre-Dekrete erlassen und 300 Millionen Euro für Sofortmaßnahmen bereitgestellt, darunter Investitionen in Entsalzungsanlagen.
Wasserstand in den Stauseen unter 35 Prozent
Der Wasserstand der sieben Stauseen in der Provinz Málaga liegt aktuell unter 35 Prozent und sinkt täglich. Darunter leiden besonders die Landwirte in der Axarquía, die keinen Zugang zu Wasser aus dem Viñuela-Stausee haben. Dieser ist derzeit mit nur 16 Hektometern Wasser gefüllt, was 10 Prozent seiner Gesamtkapazität entspricht.
Die Landwirte bewässern ihre Felder mit aufbereitetem Wasser und dem Wasser aus den Brunnen, das aber nur begrenzt zur Verfügung steht, da es nicht regnet und somit kein Wasser nachkommt.
Juan Manuel Moreno fordert die spanische Zentralregierung unter Regierungschef Pedro Sánchez auf, mehr in die Wasserinfrastrukturen zu investieren.
Der Ministerpräsident betonte, dass Andalusien eine der wichtigsten Regionen Spaniens und unter anderem führender Produzent von Olivenöl ist. “Wenn es Andalusien schlecht geht, geht es auch Spanien schlecht”, so Moreno.
Quellen: Cadena SER, Opinion de Málaga, Diario SUR, Junta de Andalucía