Grenzen zwischen Provinzen in Andalusien werden geschlossen

Ministerpräsident Juan Manuel Moreno stellt nach Sitzung mit dem Expertenrat neue Maßnahmen vor, die in der Nacht von Samstag auf Sonntag in Kraft treten

Juan Manuel Moreno
Ministerpräsident Juan Manuel Moreno stellt die neuen Zahlen und Regelungen vor.

Handel in Andalusien muss um 18 Uhr schließen

Der andalusische Ministerpräsident Juan Manuel Moreno hat Freitagabend die Ergebnisse des Expertenrats zu neuen Bestimmungen in Andalusien vorgestellt. Eigentlich hätte die Sitzung erst am 24. Januar stattfinden sollen, war aber aufgrund der hohen Fallzahlen in der Region vorgezogen worden.

Die neuen Bestimmungen sehen wie folgt aus:

  • Andalusiens Grenzen zu anderen Regionen bleiben geschlossen
  • Der nicht systemrelevante Handel sowie der Gastronomiesektor schließt um 18 Uhr
  • Es dürfen maximal vier Personen zusammenkommen. Diese Bestimmung gilt für jegliche Zusammenkünfte, also auch in der Gastronomie.
  • Die Grenzen zwischen den acht Provinzen in Andalusien werden geschlossen. Ein- und Ausreise ist nur mit triftigem Grund möglich
  • Die Grenzen von Gemeinden mit einer 14-Tage-Inzidenz von über 500 Infizierten pro 100.000 Einwohner werden geschlossen. Das sind derzeit 219 Gemeinden in Andalusien.
  • In Gemeinden mit einer 14-Tage-Inzidenz von 1.000 Infizierten pro 100.000 Einwohnern müssen die Gastronomie und Dienstleister im Freizeitsektor schließen. Derzeit sind davon 91 Gemeinden in Andalusien betroffen.

Zwei weitere Maßnahmen sind geplant, müssen aber von der spanischen Zentralregierung genehmigt werden, da die Region Andalusien hier keine Entscheidungskompetenz hat, wie Juan Manuel Moreno erklärte:

  • Die Ausgangssperre soll bereits ab 20 Uhr gelten. Wenn die Zentralregierung kein OK gibt, bleibt es bei 22 Uhr bis 6 Uhr.
  • In den Gemeinden, in denen es die Experten für notwendig halten, soll eine komplette Ausgangssperre angeordnet werden. Auch hier muss die Zentralregierung grünes Licht geben.

Alle Maßnahmen werden am Samstag im andalusischen Amtsblatt BOE veröffentlicht und treten am Sonntag, den 17. Januar um 0.00 Uhr in Kraft. Juan Manuel Moreno forderte die Bewohner noch einmal auf, zu Hause zu bleiben. „Uns erwarten harte Tage“, sagt der Ministerpräsident. „Aber das Virus wird bald Geschichte sein und solange müssen wir durchhalten, auch wenn es schwer ist“ sagte er.

Aktuelle Fallzahlen

Unterdessen wurden auch am heutigen Freitag wieder sehr hohe Fallzahlen für Andalusien und die Provinz Málaga bekannt gegeben. Für Andalusien wurden binnen 24 Stunden 6.664 Positivgetestete gemeldet. Die 14-Tage-Inzidenz machte daraufhin einen weiteren Sprung nach oben und liegt aktuell in der Region bei 464 Positivgetesteten je 100.000 Einwohner. Die 7-Tage-Inzidenz notiert bei 307. Am 18. Dezember, also vor genau vier Wochen, lagen beide Inzidenzen bei 135 beziehungsweise 71 Positivgetesteten je 100.000 Einwohner.

In den Krankenhäusern Andalusiens werden, Stand heute, 1.916 Covid-Patienten stationär behandelt, 308 davon auf den Intensivstationen. Vor vier Wochen lagen diese Zahlen bei 1.217 beziehungsweise 262. Da sich die Belegung der Krankenhäuser mit einem Time-Lag von sieben bis 14 Tagen an das Infektionsgeschehen anpasst, ist hier in den kommenden Tagen mit erheblichen Steigerungen der Belegungszahlen zu rechnen.

In der Provinz Málaga ist die Lage noch prekärer als im andalusischen Durchschnitt. Heute wurden 1.339 Neuinfektionen binnen Tagesfrist gemeldet. Die 14-Tage-Inzidenz notiert in Málaga jetzt bei 494 Positivgetesteten je 100.000 Einwohner. Der Wert für die 7-Tage-Inzidenz ist auf 327 gestiegen. Am 18. Dezember lagen beide Inzidenzen bei 135 beziehungsweise 60 Positivgetesteten. In den Krankenhäusern der Provinz werden aktuell 411 Corona-Patienten behandelt, 38 davon intensivmedizinisch. Vor vier Wochen lagen diese Zahlen noch bei 187 beziehungsweise 28.

Folgende Gemeinden in der Provinz Málaga haben nach derzeitigem Stand eine 14-Tage Inzidenz von über 500 Infizierten pro 100.000 Einwohner: Teba, Almargen, Monda, Alameda, Salares, Ardales, Igualeja, El Borge, Benamocarra, Cartajima, Coín, Alfarnatejo, Alhaurín el Grande, Algatocín, Alcaucín, Alfarnate, Villanueva del Rosario, Moclinejo, Gaucín, Álora, Faraján, Sayalonga, Comares, Vélez-Málaga, Genalguacil, Ronda, Algarrobo, Mollina, Cañete la Real, Benarrabá, Manilva, Alhaurín de la Torre, Canillas de Albaida, Villanueva del Trabuco und Arenas. Hier dürfen Bewohner ihre Gemeinde nur mit triftigem Grund verlassen.

Marbella, Mijas und Málaga an der Grenze

Alle größeren Küstengemeinden wie Marbella (487), Málaga (494), Estepona (411), Fuengirola (422), Mijas (465) haben am 15. Januar eine 14-Tage-Inzidenz von 400 Fällen schon überschritten. Eine Abriegelung könnte also auch hier angeordnet werden, sobald die 500 Fälle pro 100.000 Einwohnern erreicht werden. An der östlichen Costa del Sol gehört Torrox mit 261 Fällen zu den Gemeinden, die am wenigsten betroffen sind.

Mehr als 1.000 Inifizierte pro 100.000 Einwohner verzeichnen folgende Gemeinden in der Provinz Málaga:Teba, Almargen, Monda, Alameda, Salares, Ardales, Igualeja, El Borge, Benamocarra, Cartajima, Coín, Alfarnatejo, Alhaurín el Grande und Algatocín. In diesen Gemeinden könnte eine komplette Ausgangssperre im Sinne eines harten Lockdowns angeordnet werden, wenn die Zentralregierung dem zustimmt. Jede nicht systemrelevante Aktivität ist hier verboten, Handel und Gastronomie sind geschlossen.

Die Zahlen und Daten werden von der andalusischen Regierung täglich kontrolliert um ein zeitnahes Reagieren zu gewährleisten, sobald eine Gemeinde einen kritischen Wert erreicht hat. Die aktuellen Zahlen für die einzelnen Gemeinden kann man auf der Covid-19 Seite der andalusischen Regierung abrufen. Einen interaktiven Überblick über die Situation und den Stand der Abriegelungen gibt es auf dieser offiziellen Seite.

Quellen: Junta de Andalucía, Diario SUR.

2 BEMERKUNGEN

    • Hallo Herr Junge, vielen Dank für Ihre Anfrage. Aktuell haben wir noch keinen Verteiler, nehmen Ihre Anregung aber dankbar auf und informieren Sie, wenn es soweit ist. Liebe Grūße und noch ein schönes, sonniges Wochenende.

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