Lepanto in Málaga
Lepanto, eines der letzten traditionsreichen Geschäfte in der Hauptgeschäftsstraße Calle Larios von Málaga, plant nach über 40 Jahren die Türen seiner Cafeteria-Patisserie zu schließen.
Obwohl noch nicht bekannt ist, ob der Entschluss endgültig ist, hat sich das Gerücht über eine mögliche Schließung bereits seit Monaten unter den 20 Mitarbeitern verbreitet. Offiziell wurde ihnen jedoch nichts mitgeteilt, berichtet die spanische Tageszeitung Málaga HOY.
José Luis Moreno, der Leiter und Sprecher der Belegschaft, berichtet, dass es bisher nur Gerüchte gab, die immer wieder dementiert wurden. Es wird vermutet, dass ein weiteres großes Gastronomieunternehmen, die Kette La Canasta, den Standort übernehmen könnte.
Die Belegschaft kämpft derzeit nicht nur mit den Unsicherheiten um die Schließung, sondern befindet sich auch in einem Arbeitskonflikt mit der Geschäftsführung. Seit Jahren kommt es zu Verzögerungen bei der Auszahlung der Löhne.
Teilweise mussten die Angestellten bis zu dreieinhalb Monate auf ihr Gehalt warten. Moreno betont, dass die Firma dies mit Geldmangel begründet, was er jedoch als Ausrede abtut.
Die Lage ist so angespannt, dass die Belegschaft überlegt, in den Streik zu treten. Sollten die Mitarbeiter entlassen werden, fordern sie eine angemessene Abfindung und drohen mit rechtlichen Schritten.
Laut Moreno laufen noch 17 Jahre des Mietvertrags für die Räumlichkeiten, dennoch scheint die Schließung unvermeidlich, da bereits andere Filialen in Marbella, Fuengirola und Torremolinos verkauft wurden.
Mit dem möglichen Ende von Lepanto geht ein weiterer traditionsreicher Ort im Zentrum von Málaga verloren. Der historische Kern der Stadt wird zunehmend von Touristenwohnungen und internationalen Ketten verdrängt.
Nur wenige Geschäfte wie die Farmacia Mata, die Eisdiele Casa Mira, der Kiosk Arturo und die Juweliergeschäfte Marcos trotzen noch dem Wandel der Zeit.
Geschichte von Lepanto in Málaga
Lepanto wurde im Jahr 1965 von Pedro Pablo Hoz Herguedas in Marbella gegründet. Der Unternehmer aus Santander entschloss sich, das Konditorhandwerk, das er von seinem Vater und Großvater gelernt hatte, an der Costa del Sol fortzuführen. Heute beschäftigt das Unternehmen 45 Mitarbeiter.
Auch wenn die Geschäfte – wie zuvor in Marbella und Torremolinos – schließen, bleibt der Cateringservice von Lepanto bestehen. Das Unternehmen erklärte gegenüber der spanischen Tageszeitung Diario SUR, dass die Nachfrage nach traditionell hergestellten Konditoreiwaren zurückgegangen sei und sie sich lieber auf ihre Qualität konzentrieren, als auf Tiefkühlprodukte umzustellen.
“Die Essenz und Qualität von Lepanto bleibt weiterhin unser Markenzeichen”, so ein Sprecher. Zudem plant Lepanto einen Verkaufsstand in der Backstube in Arroyo de la Miel einzurichten.
Quellen: Málaga HOY, Diario SUR.
