Covid-19 hat Andalusien wieder im Griff
Immer mehr Weihnachtsessen werden in den Restaurants in Andalusien und an der Costa del Sol abgesagt, in vielen Fällen auch sehr kurzfristig. Das erklärten Vertreter des Verbandes des andalusischen Hotel- und Gaststättengewerbes. „Vor einer Woche waren Stornierungen noch selten, jetzt werden es angesichts steigender Inzidenzen und der Angst vor Ansteckung immer mehr und immer kurzfristiger, insbesondere bei Firmenfeiern“, sagte der Präsident des Verbandes, Javier Frutos gegenüber spanischen Tageszeitungen.
Frutos betonte die Wichtigkeit des Covid-Passes, der von den Gastronomen seit langem gefordert wurde. Dessen Einsatz in Restaurants, Bars und Nachtleben war aber am gestrigen Mittwoch vom obersten Gerichtshof Andalusiens (TSJA) abgelehnt worden. Hier hat Andalusiens Gesundheitsminister Jesús Aguirre bereits angekündigt, den Antrag für den Covid-Pass erneut zu stellen.
Der erste Antrag war vom TSJA nicht genehmigt worden, da die Einführung eines Covid-Passes für Freizeit und Gastronomie zwar notwendig sei, aber nicht verhältnismäßig wäre, da man diese Maßnahme auf alle Personen anwenden müsse, also auch auf die Mitarbeiter in den betroffenen Betrieben. „Letztere würden durch die Einführung des Covid-Passes praktisch zur Impfung gezwungen, oder sie müssten regelmäßig einen negativen Test vorweisen. Das ist kaum praktikabel und wäre zudem mit hohen Kosten verbunden, die die Mitarbeiter selbst tragen müssten“, hatten die Richter argumentiert.
Maskentragen soll auch wieder in Außenbereichen Pflicht werden
Die andalusische Regierung hat nach Angaben von Jesús Aguirre auch beim spanischen Gesundheitsministerium beantragt, das Tragen von Masken im Freien wieder zur Pflicht zu machen. Bisher ist eine Nutzung der Maske nur in Innenräumen und wenn der Sicherheitsabstand von 1,50 Metern nicht eingehalten werden kann, obligatorisch. “Derzeit und insbesondere während der Weihnachtsfeiertage können Sie in jeder beliebigen Straße in jeder beliebigen Stadt feststellen, dass der Abstand von 1,50 Metern nicht eingehalten werden kann”, weshalb “gemäß der geltenden Gesetzgebung das Tragen einer Maske vorgeschrieben ist”, so Aguirre.
Weitere Einschränkungen werden derzeit nicht in Betracht gezogen, da der Druck auf die Krankenhäuser abnehme, sagte der Gesundheitsminister auf Medienanfragen im Parlament. Am heutigen Donnerstag, 16. Dezember, habe Andalusien einen Rückgang um acht auf insgesamt 495 Krankenhauspatienten registriert.
Quellen: Junta de Andalucía, Diario SUR, Opinion de Málaga