Inzidenzen schnellen in die Höhe – kein Covid-Pass für Gastronomie

Das oberste Gericht Andalusiens lehnt die Einführung des Covid-Passes als Zugangsbeschränkung für Gastronomie, Freizeiteinrichtungen und Nachtlokale ab

Corona in Spanien
Corona in Spanien: die 7-Tage-Inzidenz zieht weiter an und liegt jetzt bei 255

7-Tage-Inzidenz steigt in der Provinz Málaga auf 165

Für die Provinz Málaga wurden heute 543 Positivgetestete gemeldet. Am Mittwoch der Vorwoche lag die Zahl der Neuinfizierten bei 392. Die 14-Tage-Inzidenz, die die Anzahl der Neuinfektionen an Covid-19 in den letzten 14 Tagen je 100.000 Einwohner abbildet, ist im Vergleich zur Vorwoche von 165 auf 282 gestiegen. Im gleichen Zeitraum hat die 7-Tage-Inzidenz ebenfalls von 90 auf 165 Positivgetestete je 100.000 Einwohner zugelegt.

In den Krankenhäusern der Provinz Málaga hat sich die Lage gegenüber der Vorwoche weiterverschlechtert. Stationär behandelt werden jetzt 148 Patienten (Vorwoche: 112). Auf den Intensivstationen stagniert die Zahl der Patienten seit dem 8. Dezember und liegt heute, genau wie vor sieben Tagen, bei 24. Zum Vergleich: am 25. August dieses Jahres wurden in Málaga bei einer ähnlich hohen 14-Tage-Inzidenz (308) mehr als viermal soviel Patienten (372) in den Krankenhäusern behandelt.

Der Anteil der Corona-Patienten im Verhältnis zur Gesamtzahl der zur Verfügung stehenden Betten beträgt jetzt 5,6 Prozent (Vorwoche: 4,2 Prozent). Gestorben sind in der Provinz Málaga seit Pandemiebeginn in Verbindung mit dem Corona-Virus 2.027 Personen (Vorwoche: 2.018).

14-Tage-Inzidenzen in den Gemeinden

Für die nachstehend aufgeführten Gemeinden der Provinz Málaga wurden am heutigen Mittwoch folgende Werte für die 14-Tage-Inzidenz ermittelt: Antequera (143), Alhaurín de la Torre (296), Alhaurín El Grande (83), Coín (582), Casares (291), Manilva (170), Estepona (376), Fuengirola (243), Mijas (308), Marbella (329), Benahavís (142), Istán (268), Ojén (79), Monda (148), Torremolinos (324), Benalmádena (288), Ronda (394), Rincón del la Victoria (271), Algarrobo (259), Nerja (142), Torrox (195) und Vélez Málaga mit Torre del Mar (300). In der Provinzhauptstadt Málaga liegt die 14-Tage-Inzidenz jetzt bei 299 Positivgetesteten je 100.000 Einwohner.

In den sechs Gesundheitsbezirken der Provinz Málaga notiert die 14-Tage-Inzidenz heute wie folgt: Serranía (402), Costa del Sol (304), Málaga (295), Axarquía (249), Valle del Guadalhorce (241) und La Vega (145).

Fallzahlen für Andalusien

Für Andalusien wurden heute 2.958 Positivgetestete gemeldet (Vorwoche 1.374). Die 14-Tage-Inzidenz hat seit dem 8. Dezember von 144 auf nunmehr 225 Positivgetestete je 100.000 Einwohner zugelegt. Die 7-Tage-Inzidenz ist im gleichen Zeitraum von 72 auf 130 je 100.000 Einwohner gestiegen.

Im Hinblick auf die 14-Tage-Inzidenz lauten die Werte für die acht andalusischen Provinzen, Stand heute: Málaga (282), Huelva (277), Córdoba (261), Sevilla (216), Cádiz (207), Jaén (199), Granada (176) und Almería (155).

Bezüglich der Krankenhausbelegung durch an Covid-19 erkrankte Patienten in Andalusien ist diese von 395 auf jetzt 503 Patienten gestiegen. Im gleichen Zeitraum hat auch die Zahl der intensivmedizinisch betreuten Corona-Patienten von 82 auf 97 zugelegt. Gestorben sind in der Region seit Beginn der Pandemie an oder mit dem Corona-Virus 11.452 Menschen (Vorwoche: 11.422).

Oberstes Gericht lehnt Ausweitung des Covid-Passes ab

Zur Eindämmung der Pandemie wollte die andalusische Landesregierung die Zugangsbeschränkungen mittels Covid-Pass von Seniorenheimen und Gesundheitseinrichtungen auf die Gastronomie, Freizeiteinrichtungen und vor allem auf das Nachtleben ausweiten. Dafür hatte die Staatsanwaltschaft heute Mittag grünes Licht gegeben. Die Richter haben das Anliegen der Regierung am Nachmittag indes abgelehnt.

Demzufolge wird es vorerst keine 3G-Regelung in Andalusien für Gastronomiebetriebe, Freizeiteinrichtungen und Nachtlokale geben. Der oberste Gerichtshof in Andalusien (TSJA) begründet die Entscheidung damit, dass die Einführung eines Covid-Passes für Freizeit und Gastronomie zwar notwendig und angezeigt sei, aber eben nicht verhältnismäßig wäre, da man diese Maßnahme auf alle Personen anwenden müsse, also auch auf die Mitarbeiter in den betroffenen Betrieben.

„Letztere würden durch die Einführung des Covid-Passes praktisch zur Impfung gezwungen, oder sie müssten alle zwei bis drei Tage einen negativen Test vorweisen. Das ist kaum praktikabel und wäre zudem mit hohen Kosten verbunden, die die Mitarbeiter selbst tragen müssten“, argumentieren die Richter.

Experten erwarten nun, dass die andalusische Regierung recht zeitnah eine Sperrstunde für Gastronomie und Nachtlokale beschließen könnte, um dem Infektionsgeschehen Einhalt zu gebieten. Auch hat Andalusiens Gesundheitsminister Jesús Aguirre angekündigt, den Pass beim Gerichtshof noch einmal zu beantragen.

Corona in Spanien: Inzidenzen weiter deutlich im Aufwind

In Spanien notiert die 14-Tage-Inzidenz heute bei 442 Positivgetesteten je 100.000 Einwohner (8. Dezember: 300). Der Wert für die 7-Tage-Inzidenz ist ebenfalls gestiegen und liegt jetzt bei 255 (Vorwoche: 165).

In der Bundesrepublik Deutschland hat sich die Lage gegenüber der Vorwoche indes weiter entspannt. Die 7-Tage-Inzidenz liegt laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) heute bei 353 Infizierten je 100.000 Einwohner. Am 8. Dezember lag dieser Wert noch bei 427.

Noch besser sieht es inzwischen in Österreich aus. Dort ist die 7-Tage-Inzidenz innerhalb von sieben Tagen von 480 auf 291 gefallen. Besonders schlimm ist die Lage derzeit in der Schweiz. Im Wochenvergleich ist die die 7-Tage-Inzidenz in der Eidgenossenschaft von 733 auf 746 gestiegen.

Deutschland, Österreich und die Schweiz gelten ohne Ausnahmen aus spanischer Sicht aktuell und bis einschließlich 17. Dezember 2021 als Risikogebiete. Aus deutscher Sicht gilt Spanien momentan nicht als Risikogebiet. Aktuelle Informationen zur Einreise nach Spanien gibt es unter diesem Link des ADAC.

Quellen: Junta de Andalucía, Gobierno de España – Ministerio de Sanidad, Diario SUR, Málaga Hoy, Europa Press, RKI, AGES, BAG

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