Am 28. Februar feiert ganz Andalusien den ‘Día de Andalucía’

Der Andalusientag erinnert an das Referendum vom 28. Februar 1980 über das Autonomiestatut von Andalusien.

Andalusientag

Andalusientag

Andalusien ist mit 18 Prozent der Gesamtbevölkerung des Landes die bevölkerungsreichste und die zweitgrößte autonome Gemeinschaft Spaniens.

Jedes Jahr am 28. Februar feiert die Region Andalusien den Día de Andalucía. An diesem Feiertag, der nur in Andalusien gilt, wird nicht gearbeitet, die Schulen und auch die meisten Geschäfte bleiben geschlossen.

Der Andalusientag erinnert an das Referendum vom 28. Februar 1980 über das Autonomiestatut von Andalusien, bei dem die andalusischen Wähler für das Statut stimmten, das Andalusien zu einer autonomen Gemeinschaft Spaniens machte.

Geschichtlicher Hintergrund des Andalusientags

Die Geschichte der andalusischen Autonomie ist lang, sollte doch die Volksabstimmung schon im Jahr 1936 stattfinden. Dies wurde jedoch durch den Ausbruch des Bürgerkriegs verhindert. Die Diktatur unter Franco führte dazu, dass sich dieses Gefühl der Andalusier erst 44 Jahre später herauskristallisierte.

Der 4. Dezember 1978, an dem der Pacto de Antequera unterzeichnet wurde, war der Vorgänger des 28. Februar 1980. Und bereits ein Jahr zuvor versammelten sich fast eineinhalb Millionen Andalusier in den Provinz-Hauptstädten zu Großdemonstrationen, um die Anerkennung Andalusiens als autonome Gemeinschaft zu fordern. Die Folge war die Gewährung der Vor-Autonomie im April 1978.

Die Andalusische Regionalregierung “Junta de Andalucía” konstituierte sich bereits im Juni 1979 und beschloss, den Weg der Autonomie im Schnellverfahren zu beschreiten. Am 28. Februar 1980 wurde das Referendum abgehalten, das in sieben der acht andalusischen Provinzen erfolgreich verlief, wobei nur in Almería die gesetzliche Obergrenze nicht erreicht wurde. In der Folge änderte man das Volksabstimmungsgesetz, damit auch die Provinz Almería dem Prozess beitreten konnte, und das Autonomiestatut wurde schließlich im Jahr 1981 verabschiedet.

Wer die Geschichte besser kennenlernen möchte, dem sei empfohlen, Antequera einen Besuch abzustatten, wo der Día de Andalucía sehr intensiv gelebt wird. Der historische Pakt von Antequera wurde im Plenarsaal des Rathauses unterzeichnet. Dieser Saal gilt sowohl in historischer als auch ästhetischer Hinsicht als besonderer Schauplatz. Im Teatro El Torcal findet am Día de Andalucía ein festlicher Akt statt, der mit der Andalusien-Hymne beschlossen wird.

Wie wird der Andalusientag gefeiert?

Am Día de Andalucía wird in den Gemeinden auf öffentlichen Plätzen und auch auf vielen Balkonen die weiß-grüne andalusische Flagge gehisst, die 1918 auf Vorschlag von Blas Infante (1885-1936), der als der ‘Vater der andalusischen Heimat’ gilt, bei der föderalistischen Versammlung in Ronda zum Symbol für Andalusien erkoren wurde.

Dabei steht Grün für Hoffnung und Weiß für Frieden, wie der Hymne Andalusiens zu entnehmen ist. Die Hymne von Andalusien, die auch als ‘Marsch von Andalusien’ bezeichnet wird, wurde im Jahr 1982 offiziell angenommen. Ihr Text wurde im Jahr 1933, ebenfalls von Blas Infante, verfasst.

Der Andalusientag spiegelt den fröhlichen Charakter der Andalusier wider. Die Region präsentiert den Stolz auf ihre Wurzeln, ihre kulturelle Identität und man feiert die Vielfalt und den Reichtum Andalusiens. Aus diesem Anlass finden auf den zentralen Plätzen der einzelnen Gemeinden institutionelle Veranstaltungen statt, und es werden Umzüge, Konzerte, sowie kulturelle und sportliche Aktivitäten organisiert.

Man tanzt Flamenco und Sevillanas und die Gastronomie präsentiert sich an diesem Tag mit typischen Gerichten aus der Region, wie zum Beispiel frittierter Fisch, Molletes (typisches Brot mit Olivenöl), Gazpacho oder Salmorejo. Häufig finden auch Verkostungen traditioneller Produkte statt. Am 28. Februar bietet sich für die Besucher Andalusiens die Möglichkeit, den Süden Spaniens von seiner authentischsten Seite kennenzulernen.

Die genauen Aktivitäten der einzelnen Gemeinden sind in deren Tourismusbüros, auf den Webseiten und den sozialen Netzwerken erhältlich.

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