Cómpeta – Dorf des Weines und Mekka für Künstler aus aller Welt

Cómpeta hat für Besucher landschaftlich und kulturell viel zu bieten. Auf die Pflege alter Traditionen wird hier viel Wert gelegt

Cómpeta ist ein weißes Dorf in der Axarquía an der Costa del Sol

Das beliebte Dorf Cómpeta in der Axarquía

An den bergigen Hängen der Sierra de Almijara, im Nordosten des Landkreises Axarquía, erhebt sich auf rund 640 Höhenmetern das idyllische weiße Dorf Cómpeta. Die Entfernung zur Provinzhauptstadt Málaga beträgt 52 Kilometer, von Vélez-Málaga aus sind es 28 Kilometer. Von der Autobahn A-7 aus erreicht man Cómpeta entweder über die Ausfahrt 277 nach Algarrobo, oder über die 285 nach Torrox. Beide Strecken sind gut asphaltiert, jedoch kurvenreich, wobei erstere Verbindung rund vier Kilometer länger ist.

Ist man oben angelangt, wird die kurvige Fahrt sogleich mit einem herrlichen Ausblick über das weiße verschachtelte Dorf belohnt, das bei gutem Wetter einen sagenhaften Kontrast zum blauen Himmel bildet. Die meisten Besucher lassen es sich nicht nehmen, hier ein Erinnerungsfoto zu schießen, bevor sie sich auf Erkundungstour durch das Dorf begeben.

Die 3.922 Einwohner (Stand 2019) zählende Ortschaft ist römischen Ursprungs. Der Name geht auf den lateinischen Begriff Compita-Orum zurück, der soviel wie ‘Straßenüberquerung’ bedeutet. Dies weist auf die Funktion des Dorfes als Knotenpunkt der damaligen Infrastruktur hin.

Zwischen den traditionellen weißen Häusern winden sich unzählige enge Gassen und es gibt allerlei romantische Winkel zu entdecken. Kleine Geschäfte laden zum Stöbern ein, und man findet auch Bodegas, in denen der süße Cómpeta-Wein verkostet werden kann, für den das Dorf so berühmt ist.

Am Samstag Vormittag herrscht ein buntes Treiben, denn es ist Markttag. Nach einem Bummel über den kleinen aber feinen Wochenmarkt, auf dem man auch lokale Spezialitäten wie Honig, Olivenöl oder Wein kaufen kann, kann man sich beim Besuch eines der Tapas-Lokale entspannen.

Aktivtourismus in Cómpeta

Naturliebhaber kommen in Cómpeta auf ihre Kosten. Im angrenzenden 40.000 Hektar großen Naturreservat Casa de la Mina kann man ausgedehnte Wanderungen durch eine atemberaubende Berglandschaft unternehmen. Seit einigen Jahren findet im September ein mehrtägiges Wander-Festival statt (siehe www.walkspain.co.uk oder www.spanjeanders.nl). Man kann die Natur aber auch zu Pferde, mit dem Fahrrad oder dem Jeep erkunden. Auch geführte Touren auf den 2.065 Meter hohen Berg La Maroma sind möglich (siehe www.malaga-aventura.es).

Cómpetas Einwohner leben hauptsächlich von der Landwirtschaft. Für seinen Muskateller-Wein ist der Ort weit über seine Grenzen hinaus berühmt. Weitere Spezialitäten sind das hochwertige Olivenöl, der Imkerhonig und die sogenannten ‘pasas’ – in aufwendiger Handarbeit getrocknete Weintrauben.

Zu den typischen Gerichten im Dorf gehören Eintopf mit Fenchel, Migas (geröstete Brotkrumen), Schweinerücken in Knoblauchsoße, frittierter Kürbis, aber auch Wildschwein oder Zicklein.

Cómpeta, Blick auf die Plaza Almijara
Blick auf die Plaza Almijara in Cómpeta.

Weinfest in Cómpeta

Jedes Jahr am 15. August wird in Cómpeta die ‘Noche del Vino’, das traditionelle Weinfest gefeiert. Tagsüber werden auf der Plaza Vendimia nach alter Manier Trauben getreten, traditionelle Musikgruppen mischen sich unter das Volk, und an jeder Ecke gibt es Wein zu verkosten. Auf einer Bühne treten traditionelle und moderne Live-Bands auf. Am späten Abend bietet die Nacht des Weines Flamenco-Vorführungen bekannter Künstler auf der Plaza Almijara im Dorfzentrum, die fast die ganze Nacht andauern.

Eindrucksvolle Gebäude und alte Traditionen

Ein sehenswertes Bauwerk ist die Kirche Nuestra Señora de la Asunción auf der zentralen Plaza Almijara. Die Außenfassade dieses aus dem 16. Jahrundert stammenden Gebäudes musste nach dem Erdbeben im Jahr 1884 umfassend restauriert werden. Dass alte Traditionen in Cómpeta gepflegt werden, kann man gleich neben der Kirche sehen. Der dortige ‘Paseo de las tradiciones’ ist eine kunstvoll gestaltete Bildergalerie aus bemalten Keramikfliesen, die das einstige Leben veranschaulicht.

Und wer sich näher dafür interessiert, wie das ursprüngliche Leben in einem weißen Bergdorf in alten Zeiten aussah, der ist im Museo de Artes y Costumbres (dt. Museum volkstümlicher Kunst und Traditionen) richtig. Das im September 2010 eröffnete Museum zeigt das damalige Leben mit seinen Sitten und Gebräuchen auf. Die verschiedenen Räume eines traditionellen Dorfhauses sind hier genauso in Szene gesetzt wie diverse Werkstätten, in denen ortsübliches Kunsthandwerk fabriziert wurde.

Auch Ställe, ein Ladengeschäft und nicht zuletzt die Weinherstellung, die in diesem Ort eine besondere Rolle spielt, sind detailgetreu nachempfunden und vermitteln einen realistischen Eindruck der Vergangenheit des Dorfes. Das Museum befindet sich in den ehemaligen Räumen der Guardia Civil in der Calle Horno 2 und ist sonntags von 10 bis 14 Uhr geöffnet. Die Wallfahrtskirchen San Antón und San Sebastián sind ebenfalls einen Besuch wert.

Cómpeta, Paseo de las tradiciones
Paseo de las tradiciones

Die eindrucksvolle Landschaft und das besondere Licht haben dazu beigetragen, dass in Cómpeta und Umgebung Künstler aus aller Welt angesiedelt sind. Auch zwei Kunstgalerien gibt es im Dorf. In der kleinen Kunstgalerie Centro de Bellas Artes finden wechselnde Ausstellungen statt. Die Galería Luz de la Vida organisierte in der Vergangenheit  regelmäßig Kunstsymposien, sowie die letzten sechs Editionen des bekannten Kunstrundgangs in der Osterwoche, der elf Jahre lang Besucher aus nah und fern anzog. Ob dieses Event künftig wieder aufgenommen werden kann, hängt davon ab, ob sich neue ehrenamtliche Organisatoren finden.

Wie die niederländische Künstlerin und Galerieinhaberin, Lieuwke Loth, kürzlich bekanntgab, wurde aus der Galería Luz de la Vida nun das Centro Luz de la Vida – ein Zentrum für alternative Heilmethoden, Kunst und Kultur. Zwar wird hier auch weiterhin Kunst gezeigt, doch im Vordergrund stehen Aktivitäten spiritueller Natur, wie Meditationen und meditative Konzerte, Lesungen, Workshops, Massagen oder therapeutische Sitzungen. Informationen dazu gibt es unter diesem link.

2 BEMERKUNGEN

  1. Hola, wir wohnen seit 3 Jahren in der Nähe von Competa und können leider diesen positiven Bericht überhaupt nicht teilen. Um Competa herum gibt es kaum noch Weinberge, überall stehen Bagger in den Bergen und graben steile Wege und Nischen für die Avocados in die Naturlandschaft – obwohl noch kaum Wasser hier ist ( illegale Beschaffung). Die Spanier beuten die Natur gnadenlos aus, egal was die Wanderer zu sehen bekommen – hauptsache Dinero. Ferner gleicht der Marktplatz einem Hauptbahnhofgelände. Keine Minute Ruhe, dauernd beliefern Klein-PKW´s die Kneipen und Touristenshops – idyllisch ist etwas ganz anderes, auch wenn der Fotograf auf das Dach vom Nachbargebäude geklettert ist.. Viele Häuser sind zerfallen und täglich brennen stinkende Feuer zur Abfallbeseitigung. ( die gibt es eigentlich nicht) Schön war mal…viele Grüße aus dem Campo von Competa. Hasta luego.

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