Kupferwald in der Provinz Málaga
Zwischen der Serranía de Ronda und der Sierra de las Nieves kann man im Herzen der Provinz Málaga einen herrlichen Landstrich entdecken. Hier befindet sich der Bosque de Cobre (dt. Kupferwald), der einen besonderen Charme verströmt.
Seinen Namen verdankt dieser Wald seiner außergewöhnlichen Farbgebung, die sich jedes Jahr im Herbst entwickelt, wenn die Blätter der Kastanien und der anderen Bäume, die die Hänge dieser Landschaft zieren, Farben von Braun bis Gelb, von Gold über Orange bis Rot sowie zahlreiche Ockertöne annehmen. Naturschönheit pur!
Der größte Teil dieser kupferfarbenen Wälder befindet sich im Genal-Tal. Inmitten des Bosque de Cobre liegen die charmanten weißen Dörfer Alpandeire, Benalauría, Cartajima, Faraján, Genalguacil, Igualeja, Jubrique, Parauta, Pujerra und Yunquera.
Auch das Dorf Júzcar, das sich aufgrund der blau gestrichenen Häuser als ‘Schlumpfdorf’ einen Namen gemacht hat, befindet sich im Kupferwald.
Der Bosque de Cobre ist von einem Netz an Wanderwegen durchzogen und zahlreiche Aussichtspunkte in verschiedenen Gemeinden bieten fantastische Panoramablicke, etwa der in Alpandeire gelegene Aussichtspunkt von Fray Leopoldo oder der Aussichtspunkt des Kastanienhains in der Ortschaft Pujerra.
Wanderwege mit besonderem Farbenspiel im Herbst
Vor allem im Spätsommer und im Herbst tut sich in dieser Region ein echtes Paradies für Wanderer und Naturliebhaber auf, aber auch für diejenigen, die die reizvollen Dörfer inmitten dieser so herrlich herbstlich eingefärbten Natur besuchen möchten. Diese wartet nicht nur mit Kastanienbäumen, sondern auch mit Kiefern, Stein- und Korkeichen auf, denn die Flusstäler sorgen für die nötige Feuchtigkeit.
Das zauberhafte Farbenspiel kann man auf verschiedenen Wanderwegen besonders intensiv erleben, etwa auf der Route von Cartajima nach Júzcar (PR-A 224) oder von Júzcar aus nach Pujerra (PR-A 225) oder nach Faraján (PR-A 227). Weitere Wanderrouten führen von Jubrique nach Benalauría (PR-A 291), von Alpandeire nach Atajate (PR-A 229) oder von Benalauría nach Algatocín (PR-A 238), um nur einige zu nennen.
Der Bosque del Cobre hat nicht nur wunderschöne Farben zu bieten, sondern ist auch eine wasserreiche Gegend. Wenn der Herbst in die Serranía de Ronda Einzug hält, erwachen die Flüsse und Quellen dort zu neuem Leben.
Die Flüsse Guadalteba, Guadiaro und Genal werden aus den vielen Bächen gespeist, die aus der Sierra de las Nieves herabfließen. So kommt man bei einem Ausflug in die Natur des Kupferwaldes noch zusätzlich in den Genuss, dem beruhigenden Plätschern des Wassers lauschen zu können.
Kastanien – ein kulinarischer Genuss
Die Kastanie hat in den Gemeinden im Kupferwald eine lange Tradition. Besonders im Herbst spielt sie die Hauptrolle in der lokalen Gastronomie.
Im Oktober und November werden im Genal-Tal mehrere Feste gefeiert, die der Kastanie gewidmet sind, denn diese Region gehört zu den bedeutendsten im Land, was die Produktion von Kastanien betrifft. Bekannt sind das Kastanienfest in Pujerra, das Ende Oktober gefeiert wird, und auch das Kastanien- und Weinfest in Yunquera, das meist eine Woche zuvor stattfindet. Selbstverständlich kann man bei diesen Feierlichkeiten auch Gerichte kosten, die mit Kastanien zubereitet werden.
Eine traditionelle Veranstaltung ist außerdem das ‘Tostón’-Fest, das in einigen Gemeinden am 1. November stattfindet. Dieses ‘Fest der gerösteten Kastanie’, bei dem Maronen an die Gäste verteilt werden, läutet das Ende der Kastanienernte ein.
Die sogenannten ‘Tostones’ werden zum Beispiel in den Gemeinden Genalguacil, Cartajima, Igualeja und Júzcar gefeiert. Aber auch in anderen Regionen der Provinz Málaga, etwa in Ojén in der Sierra de las Nieves oder in Alcaucín in der Region Axarquía, finden am 1. November Kastanienfeste statt.
Auch kulinarisch sorgt die Kastanie, die übrigens sehr reich an gesunden Nährstoffen ist, im Genal-Tal für ein besonderes Erlebnis. Es lohnt sich, seinen Besuch in dieser Region mit dem Verzehr eines Kastaniengerichts in einem lokalen Restaurant zu verbinden. Lammbraten oder Eintopf, Reis oder Ziegenkäse mit Kastanien sind nur einige der köstlichen Gerichte, die zur Kastaniensaison in den Dörfern des Kupferwaldes zubereitet werden.
Der Klassiker ist zwar die geröstete Variante, doch werden Kastanien auch gern gekocht, kandiert, mit Sirup zubereitet oder als sämige und schmackhafte Suppe serviert. Und bei Süßspeisen kommen Kastanien ebenso zum Einsatz, etwa als Kastaniencreme oder Kastanienkuchen – und sogar Marmelade wird daraus gemacht.
Rezeptvorschlag für Kuchenfans
Zum Abschluss möchten wir noch ein einfaches Grundrezept für einen Kastanienkuchen beifügen, der ganz ohne Mehl auskommt. Als Zutaten benötigt man lediglich 750 g geschälte Kastanien, vier Nelken, 250 g Rohrzucker und vier Eier.
Zubereitung:
- Kastanien schälen indem man sie kreuzweise einschneidet und mit kochendem Wasser überbrüht. Die Schale lässt sich dann leicht lösen.
- Geschälte Kastanien mit den Nelken in Wasser geben und kochen bis sie weich sind.
- Kastanien pürieren.
- Backofen auf 180 Grad vorheizen.
- Eier trennen und die Eigelbe mit dem Zucker mischen bis eine fluffige Masse entsteht.
- Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen und anschließend unter die Eigelbe heben, um eine festere Konsistenz zu bekommen.
- Kastanienpüree unter die Mischung heben.
- Backform einfetten. Teig hineingeben und etwa 40 Minuten bei 180 Grad backen.
Viel Spaß beim Backen und guten Appetit!