FC Málaga – CD Leganés 0:2
Pünktlich zum Fest brennt es beim FC Málaga unter dem Weihnachtsbaum. Die Ergebnisse der letzten Wochen beunruhigen nicht nur die Fans. Trainer José Alberto findet derzeit keine Lösung, viele Spieler sind weit unter Normalform oder machen grobe, individuelle Fehler und auch Sportdirektor Manolo Gaspar muss sich die Frage stellen, ob die derzeitige Konstellation die richtige ist.
Dabei wurde noch unter der Woche das Heimspiel gegen den Erstliga-Absteiger CD Leganés als “sehr bedeutend” und “richtungsweisend” ausgerufen. Auf dem Platz konnten die Blau-Weißen dieser Wichtigkeit nicht gerecht werden. Am Ende stand kein einziger Torschuss zu Buche und der Madrider Vorstadtclub führte die Hausherren beim 0:2 teilweise vor.
Defensive Ausrichtung
Coach José Alberto legte sich vor der Partie gegen CD Leganés überraschend auf eine ziemlich defensive Ausrichtung fest. Er entschied sich im Vergleich zum starken Auswärtsspiel bei SD Eibar für ein System ohne echte Sturmspitze. Auf den Flügeln durften Jairo und Antoñín ran, während in der Zentrale wieder Dani Lorenzo aus der zweiten Mannschaft die Bälle verteilte.
Málaga startete schlafmützig in die Partie. Ein krasser Ballverlust von Escassi hätte nach drei Minuten fast zum 0:1 geführt, aber Borja Garcés scheiterte aus elf Metern am guten Heimkeeper Dani Martín. Kurz darauf kamen die Hausherren nach einer Ecke zu ihrer einzigen erwähnenswerten Chance. Jairo schoss aus 18 Metern halbrechter Position knapp drüber.
Spätestens nach zehn Minuten hatte Leganés die Partie fest im Griff, während die Blau-Weißen partout nichts mit dem Leder anzufangen wussten. Vor allem wenn es über die linke Seite mit dem emsigen José Arnáiz ging, wurde es brandgefährlich. Dass es zur Halbzeit nur 0:0 stand, war einzig der Abschlussschwäche der Gäste zuzuschreiben.
0:1 fällt nach einem Standard
Der zweite Durchgang hätte für den FC Málaga nicht schlechter beginnen können. In der 50. Minute segelte eine Freistoßflanke in den Strafraum, die Innenverteidiger Omeruo ganz allein vor Dani Martín einstochern konnte. Wie schon in einigen Spielen zuvor war es Málagas Rechtsverteidiger Víctor Gómez, der die Abseitsposition des Torschützen fahrlässig aufhob.
José Alberto brachte knapp zehn Minuten später Hicham für Jairo und Stürmer Roberto für Dani Lorenzo. Insbesondere für den zweiten Wechsel erntete der Trainer ein gellendes Pfeifkonzert von der Tribüne. Und tatsächlich war es für Außenstehende kurios, dass er mit Lorenzo den einzigen Spieler Málagas vom Platz nahm, der mit dem Ball am Fuß etwas anzufangen wusste.
So wunderte es die 15.000 Zuschauer im Rosengarten nicht allzu sehr, dass der Monolog von Leganés seine Fortsetzung fand. Erstmals in der Saison wurde der Trainer sogar lauthals zum Rücktritt aufgefordert.
Die Entscheidung fiel dann in der 79. Minute nach einer Ecke für Málaga. Die Blau-Weißen waren zu weit aufgerückt, so dass plötzlich zwei Spieler von Leganés nach einem Befreiungsschlag allein auf Dani Martín zuliefen. Der im Strafraum letztlich frei gespielte Juan Muñoz schloss souverän zum 0:2 ab. Zu allem Überfluss hatte sich der gerade erst wieder genesene Hicham beim Sprint zurück eine neue Muskelverletzung zugezogen.
Es war ein geschenkter Tag für den FC Málaga, der mit einem Sieg wieder ganz oben hätte angreifen können. Nach der Leistung vom Samstag wird das Weihnachtsfest bei den Blau-Weißen nun alles andere als beschaulich. Der Kredit von José Alberto, der nie so richtig angekommen ist an der Costa del Sol, ist allmählich verbraucht.
Falls zum Auftakt der Rückrunde am 3. Januar gegen Tabellenschlusslicht AD Alcorcón kein Sieg herausspringt, könnte es daher ganz schnell gehen. Die Partie beim Club aus Madrid beginnt am Montagabend um 21 Uhr, Movistar LaLiga überträgt live.