Darf man im Sommer in Spanien in Badekleidung oder Flip-Flops Auto fahren?

Obwohl dies nicht ausdrücklich in der spanischen Gesetzgebung verboten ist, stellt es ein Sicherheitsrisiko dar und kann mit einer Geldstrafe geahndet werden.

Mit Flip-Flops in Spanien Auto fahren

Mit Flip-Flops in Spanien Auto fahren

In den südlichen Regionen Spaniens ist es im Sommer üblich, im Auto in Flip-Flops und in Badebekleidung unterwegs zu sein. Doch ist das erlaubt?

Die allgemeinen Verkehrsregeln in Spanien enthalten kein Verbot oder Einschränkungen bezüglich der Kleidung, die Fahrer im Fahrzeug tragen müssen.

Autofahrer können jedoch bestraft werden, wenn sie gegen Artikel 18.1 verstoßen, der sich auf die allgemeinen Fahrregeln bezieht: “Der Fahrer eines Fahrzeugs ist verpflichtet, seine eigene Bewegungsfreiheit, das notwendige Sichtfeld und die ständige Aufmerksamkeit auf das Fahren zu gewährleisten.”

Kein ausdrückliches Verbot bestimmter Kleidung

Das spanische Verkehrsamt DGT verbietet nicht ausdrücklich das Fahren in Badebekleidung, Flip-Flops, hohen Absätzen, ohne Hemd etc., weist jedoch darauf hin, dass alles, was als Beeinträchtigung der Fahrfähigkeit betrachtet werden kann, oder alles, was die Bewegungsfreiheit zur Betätigung der Pedale einschränkt, “eine Handlung sein kann, die die Sicherheit des Fahrers und seiner Passagiere gefährdet”.

Das Fahren ohne Hemd oder im Bikini kann ebenfalls gefährlich sein, da der Sicherheitsgurt, der Pflicht ist, Verbrennungen, Scheuerstellen und Hautschäden verursachen kann und dadurch keine richtige Position am Steuer ermöglicht.

Die allgemeinen Verkehrsregeln in Spanien besagen in Artikel 17.1: “Fahrer müssen jederzeit in der Lage sein, ihre Fahrzeuge zu kontrollieren. Es ist darauf zu achten, die richtige Position einzuhalten und dass die anderen Fahrzeuginsassen dies ebenfalls tun. Auch müssen transportierte Gegenstände oder Tiere richtig untergebracht sein, sodass es zu keiner Beeinträchtigung des Fahrers kommt.”

Ein Verstoß gegen diese Regeln führt zu einer Geldstrafe um die 80 Euro, die jedoch letzten Endes von den Verkehrsbeamten abhängt, die das letzte Wort haben.

Der spanische Automobilclub RACE (Real Automóvil Club de España) hat zusammengestellt, warum Flip-Flops ein Risiko darstellen:

  1. Unzureichende Fußstütze: Flip-Flops bieten keine ausreichende Fußstütze, was dazu führen kann, dass sie sich lösen oder am Pedal hängenbleiben.
  2. Verminderte Pedalgenauigkeit: Ohne festen Halt am Fuß wird der Druck auf die Pedale nicht korrekt übertragen, was die Reaktionszeit bei einem Notfall verlängert.
  3. Erhöhte Ablenkung und Stress: Das Fahren mit ungeeignetem Schuhwerk kann zu Ablenkungen und Stress führen, was die Konzentration und die Sicherheit beeinträchtigt.

Auch der deutsche ADAC hat zum Fahren mit Flip-Flops eine klare Meinung: “Genaue Vorschriften, welcher Schuh beim Autofahren erlaubt und welcher verboten ist, gibt es in Deutschland und auch in den meisten europäischen Ländern nicht. Dennoch: Aus haftungs- und versicherungsrechtlicher Sicht kann das Fahren mit offenen, locker sitzenden, hohen Schuhen problematisch sein.”

Quellen: RACE, ADAC, Diario SUR.

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