Energiekrise in Spanien
Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez hat in einem Interview mit dem spanischen TV-Sender La Sexta erklärt, dass die Bürger des Landes in den nächsten Monaten auf alles gefasst sein sollten und die Inflationsrate trotz der bisher von seiner Regierung ergriffenen Notmaßnahmen auf 15 Prozent steigen könnte.
In dem Interview gab Sánchez zu, dass die Inflationsrate im Juni mit 10,2 Prozent sehr schlecht ausgefallen sei. (Zum Vergleich: In Deutschland betrug die Inflation im Juni 7,6 Prozent) Er sei jedoch davon überzeugt, dass die Rate noch höher wäre, wenn die Regierung nicht das Antikrisen-Paket umgesetzt hätte. Bis Ende des Jahres 2022 sollen weitere 15 Milliarden Euro für Hilfsmaßnahmen bereitgestellt werden.
“Eine Verknappung von Gas und Öl ist ein Risiko, das wir sehr ernst nehmen müssen”, sagte der Ministerpräsident. “Wenn der Krieg noch lange andauert, werden wir Solidarität brauchen. Alle Europäer müssen sich bewusst sein, dass der Preis, den wir für die Verteidigung unserer Werte zahlen müssen, hoch ist. Aber nicht auf den russischen Angriff in der Ukraine zu reagieren, könnte langfristig viel schlimmer sein”, so Sánchez, der vergangene Woche in Madrid Gastgeber des NATO-Gipfeltreffens war.
Covidzahlen in Spanien steigen langsam wieder an
Pedro Sánchez hat nicht nur mit den Auswirkungen des Ukrainekrieges und der Energiekrise in Spanien zu kämpfen. Auch im Gesundheitssektor sieht es nicht gut aus, das Thema Covid ist noch nicht vorbei und die Inzidenzen sind wieder im Aufwind. Gesundheitsministerin Carolina Darías empfahl sogar schon wieder das Tragen von Masken in geschlossenen Räumen sowie bei Massenveranstaltungen.
Sánchez kündigte am Sonntag in einem Interview mit der spanischen Tageszeitung El País an, dass der Ministerrat am Dienstag, den 5. Juli, die Festanstellung von knapp über 67.000 Fachkräften im Gesundheitssektor beschließen wird. Das sei die die größte Aufstockung des Personals in der Geschichte des nationalen Gesundheitssystems und eine Garantie für die Zukunft, so Sánchez gegenüber El País.
Quellen: El Pais, El Mundo, Diario SUR, Onda Cero, La Sexta.