Eine Zusammenarbeit, die wichtiger denn je ist
Der deutsche Konsul in Málaga, Arnulf Braun, und der Militärattaché der deutschen Botschaft in Madrid, Harald Wegener, haben in Gedenken an den Untergang des deutschen Schulschiffes Gneisenau auf dem Englischen Friedhof in Málaga einen Kranz niedergelegt. Auf diesem Friedhof befinden sich die Gräber von 41 Seeleuten der Gneisenau.
Vor der Kranzniederlegung hielt Pfarrer Simon Döbrich von der deutschsprachigen evangelischen Gemeinde in Madrid eine kurze Andacht und erinnerte an die Situation vor exakt 120 Jahren, als das deutsche Kadettenschulschiff SMS Gneisenau vor dem Hafen von Málaga gesunken ist.
Die Gneisenau war am 16. Dezember 1900 wegen eines heftigen Sturms auf die Hafenmole aufgelaufen, dazu kam ein Maschinenausfall. Das Schiff sank fast vollständig. Viele der insgesamt 450 Seeleute konnten in der Takelage gegen den Wind ausharren und von den Einwohnern Málagas gerettet werden. 41 Männer, darunter der Kommandant und der erste Offizier, starben. Ohne die Hilfe aus Málaga wären sicherlich noch mehr Menschen ums Leben gekommen. Die Schiffbrüchigen wurden zur ärztlichen Versorgung in die Krankenhäuser der Stadt gebracht oder in Notlagern des Roten Kreuzes versorgt. Königin Maria Cristina von Spanien verlieh der Stadt Málaga aufgrund der Rettungstaten den Titel „sehr gastfreundlich“, den die Stadt auch heute noch trägt.
Die deutsch-spanische Zusammenarbeit wird auch heute noch von Vertretern beider Länder hochgeschätzt. So erinnerten der deutsche Konsul Arnulf Braun und Málagas Bürgermeister Francisco de la Torre an die Hilfe, die die deutsche Regierung der Stadt Málaga nach den großen Überschwemmungen im Jahr 1907 gewährte und an viele weitere Kooperationen, unter anderem die Städtepartnerschaft zwischen Málaga und Passau, die seit dem Jahr 1987 besteht.
Neben Konsulatsvertretern und dem Bürgermeister waren auch Vertreter der spanischen Streitkräfte zum Gedenken an die Opfer der Gneisenau gekommen.