Andalusien auf dem Weg zur Normalität
Andalusien steht vor einer entscheidenden Woche, in der entschieden werden muss, ob der sogenannte Deeskalationsplan umgesetzt oder ob die Restriktionen beibehalten werden sollen, die seit Ende des Alarmzustands am 9. Mai in Kraft sind.
Am 15. Juni hatte das andalusische Expertenkomitee beschlossen, die Region in Phase 1 zu belassen. Zu diesem Zeitpunkt, so hatte Gesundheitsminister Jesus Aguirre erklärt, sei zwar der Druck im Krankenhaus gesunken und der Impfprozess entwickle sich günstig, aber die täglichen Covid-Infektionen blieben hoch. Deshalb war man nicht wie geplant in Phase 2 übergegangen, die weitere Lockerungen bedeutet hätte. Die andalusische Regierung will in drei Phasen zur Normalität zurückkehren. In den Phasen 2 und 3 werden die Regelungen, unter anderem in Bezug auf die zulässige Personenzahl bei Treffen in Restaurants etc., weiter gelockert. Außerdem werden dann die Öffnungszeiten verlängert. Der ursprüngliche Plan war, Phase 3 am 1. Juli zu erreichen. Diese Woche soll nun neu bewertet werden.
Viele Menschen in Andalusien tragen Masken weiter
Die Regierung wartet auch auf die Auswirkungen der Aufhebung der Maskenpflicht im Freien, die am Samstag, 26. Juni in Kraft getreten war. Eine Maske im Freien muss nur noch getragen werden, wenn der Sicherheitsabstand von 1,50 Metern nicht eingehalten werden kann. Das Nichttragen in diesem Fall kann mit einem Bußgeld von bis zu 100 Euro bestraft werden. In den ersten Tagen sah man in den meisten Städten und Gemeinden Andalusiens viele Menschen mit Masken auf den Straßen. Die meistgenannten Gründe: “Angst” und “Besonnenheit”. Die andalusische Regierung hatte immer wieder gebeten, die Masken weiter zu tragen, bis mindestens 70 Prozent der Bewohner geimpft sind.
Der Impfrhythmus in der Region bleibt weiterhin positiv. Wenn es mit dem Impfen in der derzeitigen Geschwindigkeit weitergeht, kann im Juli das Leben ohne Einschränkungen der Mobilität und Aktivität wiederhergestellt werden, verkündete Ministerpräsident Juan Manuel Moreno gegenüber dem spanischen Fernseh- und Radiosender RTVE. Allerdings hänge diese Entscheidung sehr stark von der Empfehlung des Expertenkomitees und der Entwicklung der Covid-Zahlen ab. Derzeit sind knapp über 34 Prozent aller Bewohner in Andalusien vollständig geimpft, über 63 Prozent haben eine Dosis erhalten. Moreno geht davon aus, dass in der ersten Juliwoche in Andalusien über 70 Prozent der Bewohner über 16 Jahren geimpft sein werden.
Impfungen in Spanien
Für Spanien kündigte Regierungschef Pedro Sánchez am vergangenen Freitag an, dass das Land in der kommenden Woche mit der Ankunft von mehr als sechs Millionen Impfdosen einen Rekord bei der Aufnahme von Impfstoffen verzeichnen wird. Bisher lag die maximale Anzahl von Impfstoffen in einer Woche bei etwa 4,5 Millionen Dosen. „Wir werden die Impfungen in unserem Land noch weiter beschleunigen. Die Impfrate ist sehr positiv”, sagte Sanchez.
Dennoch gibt es immer wieder Rückschläge: So haben sich Hunderte von spanischen Schülern aus unterschiedlichen Regionen offenbar bei Schulabschlussfahrten nach Mallorca mit dem Coronavirus infiziert. Am Freitag teilten die Gesundheitsbehörden mit, mehrere Lokale am Strand von Palma identifiziert zu haben, in denen die Schüler gefeiert hätten. Den Lokalen drohen Strafen bis zu 600.000 Euro, wenn sie gegen die geltenden Corona-Maßnahmen verstoßen haben.
Quellen: Diario SUR, La Opinion, Junta de Andalucia.