Richterin im Fall Al Thani darf vorerst keine Entscheidungen mehr treffen

Nach der Klage eines Anwalts aus Marbella ist der Gerichtsprozess pausiert. Der Club arbeitet weiter an der Umstrukturierung für die dritte Liga

Juristisches Chaos beim FC Málaga
Generaldirektor Kike Pérez (l.) und Sportdirektor Loren Juarros haben alle Hände voll zu tun. // Foto: malagacf.com

Juristisches Chaos beim FC Málaga

Der FC Málaga kommt einfach nicht zur Ruhe. Weder auf sportlicher noch auf gerichtlicher Ebene. Nach einer Klage des Anwaltes Dumet Gayeb aus Marbella, Kleinaktionär des Vereins, ist die im Fall Al Thani zuständige Richterin vorerst nicht mehr berechtigt, Entscheidungen zu treffen.

Gayeb beschuldigt die Richterin María de los Ángeles Ruiz der Pflichtverletzung beziehungsweise Rechtsbeugung. Vor fast dreieinhalb Jahren leitete Ruiz das Verfahren gegen den Präsidenten des FC Málaga Scheich Abdullah Bin Al Thani wegen vorsätzlicher Misswirtschaft, Eigenbereicherung und Geldwäsche ein.

Die Talfahrt des Clubs von der Costa del Sol konnte dadurch allerdings nicht gestoppt werden. Auf finanzieller Ebene konnte der von der Richterin eingesetzte Geschäftsführer José María Muñoz zwar für Stabilität sorgen, sportlich gesehen musste die Blau-Weißen jedoch vor kurzem den bitteren Gang in die dritte Liga nehmen. Der Abschied aus dem Profifußball nach 25 Jahren trifft den FC Málaga und sein Umfeld hart.

Auch wenn die aktuelle Zwangspausierung des Falles in den kommenden Tagen mit hoher Wahrscheinlichkeit vom andalusischem Oberlandesgericht (Tribunal Superior de Justicia de Andalucía TSJA) widerrufen wird, sorgt die rechtliche Instabilität seit Jahren dafür, dass der Verein sich nicht entwickeln kann.

Erst kürzlich sprang deswegen ein weiterer möglicher Investor vom Kauf des Clubs ab. Dabei handelte es sich laut Berichten von Radio Marca Málaga um eine mexikanische Gruppe des Ex-Fußballers Maxi López. Der Argentinier zog sich Ende 2022 von einem Kauf des Championship-Clubs Birmingham City zurück.

Auch andere Investorengruppen, zu denen illustren Namen wie LeBron James oder George Clooney gehören, sollen in den letzten Jahren angeblich schon einmal beim FC Málaga angeklopft haben.

ERE und Transfers

Innerhalb des Vereins wird derweil weiter mit Nachdruck an der Umstrukturierung für die neue Spielzeit in der PrimeraRFEF, der dritten Liga Spaniens, gearbeitet. Am Donnerstag wird in diesem Zusammenhang das Massenentlassungsverfahren ERE (Expediente de Regulación de Empleo) aktiviert, welches rund 60 Mitarbeiter betreffen soll.

Sportdirektor Loren Juarros konnte indessen den zweiten Neuzugang nach der Verpflichtung von Drittliga-Torjäger Dioni perfekt machen. Mit Juanpe wechselt ein vielseitiger Mittelfeldspieler an die Costa del Sol. Der 27-jährige aus Jerez de la Frontera kommt ablösefrei vom Absteiger CD Lugo an die Costa del Sol.

Juristisches Chaos beim FC Málaga
Juan Pedro Jiménez Melero (Juanpe) unterschrieb für drei Jahre. // Foto: malagacf.com

Der dritte Transfer von Juarros wird nach übereinstimmenden Medienberichten Alfonso Herrera. Der 29-jährige Torwart kommt ebenfalls ablösefrei vom Zweitligist CD Mirandés und soll der neue Stammkeeper der Blau-Weißen werden. Der ehemalige Jugendnationalspieler wurde in der Jugendakademie von Real Madrid ausgebildet und spielte unter anderem bereits für Real Oviedo, den FC Burgos sowie beim FC Marbella, als dieser kurz vor dem Aufstieg in die dritte Liga war.

Dauerkarten und Trikots

Generaldirektor Kike Pérez gab indessen in einem Interview mit dem spanischen Radiosender Onda Cero am vergangenen Montag bekannt, dass am kommenden 11. Juli der Dauerkartenverkauf beginnt. «Es wird natürlich einen großen Rabatt geben wegen des Abstieges. Kinder bis sechs Jahre können beispielsweise kostenlos ihre Dauerkarte verlängern», so Pérez.

In der Woche des Starts des Dauerkartenverkaufes sollen dann auch die neuen Trikots für die Saison 2023/24 vorgestellt werden. Pérez und sein Team wollen hart daran arbeiten, den Bruch zwischen Fans und dem Verein zu heilen: «Es raubt mir den Schlaf. Die Fans sind alles. Wir brauchen die Unterstützung im Stadion La Rosaleda. Nur zusammen können wir aus dieser schwierigen Situation wieder herauskommen.»

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