Pablo Guede folgt auf Natxo González
“Wenn der Herzensclub anklopft, dann lässt man alles stehen und liegen!” Unter anderem mit diesen Worten hat der neue Trainer des FC Málaga Pablo Guede es umgehend geschafft, ein neues Feuer zu entfachen. Ein Feuer, dass unter seinem Vorgänger Natxo González zu einer kleinen Sparflamme zusammengeschrumpft war. Am vergangenen Freitag verloren die Andalusier mit 0:1 beim FC Girona. Doch bereits vorher hatte Sportdirektor Manolo Gaspar den bereits zweiten Trainerwechsel der Saison beschlossen.
“Meine Zahlen kann ich nicht verteidigen”, sagte Natxo González noch vor dem Spiel in Girona. Dem ist bei nur einem Sieg, drei Untentschieden und sechs Niederlagen in zehn Spielen kaum etwas hinzuzufügen. Allerdings hatte der Übungsleiter aus Vitoria-Gasteiz auch viel Pech – man denke zum Beispiel an den Last-Minute-Ausgleich im Heimspiel gegen Cartagena durch den Fallrückzieher von Shinji Okazaki.
Ähnlich unglücklich lief auch das letzte Spiel von González gegen Girona. Málaga war beim Aufstiegsaspirant die bessere Mannschaft, hatte vier oder fünf Großchancen auf den Führungstreffer. Doch wie so oft in der laufenden Spielzeit gingen den Blau-Weißen vor dem gegnerischen Kasten die Lichter aus. Im Gegenteil dazu reichte dem Gegner die einzig wirklich nenneswerte Chance, um das Spiel zu gewinnen. Der eingewechselte Bustos versetzte dem Club von der Costa del Sol in der 82. Minute den Todesstoß.
Euphorie bei Fans und Presse dank Ex-Spieler Pablo Guede
Die Sorge aufgrund der aktuell sportlich brenzligen Situation ist inzwischen aber einer neuen Euphorie gewichen. Grund dafür ist eben jene Verpflichtung des Ex-Spielers Pablo Adrián Guede Barrirero. Der 47-jährige Argentinier ist beim FC Málaga kein Unbekannter. Für die Fans hat er als Stürmer der Blau-Weißen Legendenstatus erreicht. In der Saison 1998/99 schoss er drei Tore beim entscheidenden 4:1-Sieg im Aufstiegsspiel gegen Terrassa. Málaga musste damals mit drei Toren Unterschied gewinnen, um in die zweite Liga aufzusteigen. Und Guede war der gefeierte Held.
Bei seiner Vorstellung auf der Pressekonferenz am heutigen Montag versprühte der neue Übungsleiter des FC Málaga eine ordentlich Portion Enthusiasmus. Er sei unglaublich froh, dass der Club sich für ihn entschieden habe. Im Training nahm sich Guede umgehend die Mannschaft zur Brust und motivierte bei den Übungen mit dem unvergleichlichen, südamerikanischen Charisma. Auch einige Einzelgespräche konnten am Trainingsplatz beobachtet werden. “Die Mannschaft ist nicht tot, alles was sie braucht sind Ergebnisse. Die Spieler haben heute im Training super mitgezogen. Das stimmt mich optimistisch”, so Pablo Guede, für den sich ein Traum erfülle.
Der in Buenos Aires geborene Argentinier begann seine Trainerlaufbahn 2011 beim spanischen Drittligist El Palo, einem Stadtteil Málagas. Zwei Jahre später zog es ihn in seine Heimat zu Nueva Chicago. Danach coachte er in Argentinien und Chile Topclubs wie San Lorenzo de Almagro oder Colo-Colo. Nach einem kleinen Abstecher 2018 zu Al-Ahli in Saudi Arabien führte Guedes Weg nach Mexiko, wo er zuletzt beim Club Necaxa trainierte.
Ob er den bei Presse und Fans entfachten Enthusiasmus auch auf seine Spieler am kommenden Samstag übertragen kann, wird sich ab 18:15 Uhr zeigen. Dann ist kein geringerer als der aktuelle Tabellenzweite Real Valladolid zu Gast im Rosengarten. Der Club der brasilianischen Stürmerlegende Ronaldo will den sofortigen Wiederaufstieg, doch Málaga braucht dringend ein Erfolgserlebnis im Abstiegskampf. Die Partie wird live auf Movistar LaLiga sowie beim Free-TV-Sender GOL übertragen. Tickets gibt es auf der Webseite des Clubs.