Mehr infizierte Jugendliche in Andalusien
Der andalusische Gesundheitsminister Jesús Aguirre hat sich angesichts der hohen Zahl an Coronafällen unter Jugendlichen “sehr besorgt” gezeigt. “Ich verstehe, dass junge Leute in den Ferien reisen und feiern wollen, aber wir befinden uns in einer Pandemie, und wir müssen achtsam bleiben. Die Vorschriften sind da, um eingehalten zu werden”, sagte Aguirre nach der Teilnahme an einem Gesundheitsforum am Donnerstag.
Der Anstieg der Fälle in Andalusien und speziell der Provinz Málaga ist vor allem in der jüngeren Bevölkerung im Alter von 15 bis 29 Jahren zu verzeichnen, die zum einen noch nicht geimpft ist und deren Mobilität nach Ende des Schuljahres zugenommen hat. Nach Daten des andalusischen Gesundheitsministeriums registriert insbesondere die Altersgruppe zwischen 20 und 29 Jahren viele Neuinfektionen und hat eine 14-Tage-Inzidenz von 346 Fällen pro 100.000 Einwohner, mehr als doppelt so viele wie der Durchschnitt in Andalusien.
Begünstigt wurden die Ansteckungen durch die die Partys und Treffen, die unter Jugendlichen zur Feier der Sommerferien veranstaltet wurden. Erst am vergangenen Wochenende hatten sich auf Mallorca Hunderte von spanischen Schülern aus unterschiedlichen Regionen, darunter auch aus Andalusien, bei Schulabschlussfahrten nach Mallorca mit dem Coronavirus infiziert.
Der Unterschied zwischen dieser Welle und früheren Wellen ist, dass die höhere Anzahl von Infektionen nicht mit einem Anstieg der Krankenhauseinweisungen und Todesfälle durch Covid einhergeht. Dadurch, dass viele Bewohner, darunter die älteren Menschen und die Risikogruppen, schon geimpft sind, ist die Gefahr geringer, sich anzustecken. Jüngere Menschen sind jetzt die größte Infektionsquelle. Einige Länder wie Frankreich und Großbritannien hatten bereits vor Wochen vor dem Risiko der Ansteckung junger Leute gewarnt und die Impfgruppen geöffnet. Spanien hält bisher noch an seiner Strategie fest, nach Altersgruppen abwärts zu impfen. Im Moment werden die Bewohner zwischen 30 und 40 Jahren aufgerufen.
Quelle: Diario SUR, Junta de Andalucía.