Was kostet die Maut in Spanien im Sommer?
Wer in diesem Sommer mit dem Auto durch die Provinz Málaga fährt, muss mit hohen Zusatzkosten rechnen.
Nach einer aktuellen Auswertung des spanischen Verkehrsclubs Automovilistas Europeos Asociados (AEA) zählen gleich drei Mautstrecken an der Costa del Sol zu den teuersten in ganz Spanien – gemessen am Preis pro Kilometer.
Besonders betroffen sind die Autobahnen AP-7 und AP-46, die sowohl die Küstenorte als auch das Hinterland mit der Provinzhauptstadt Málaga verbinden.
Auf der AP-46 zwischen Las Pedrizas und Málaga werden laut AEA in der Hauptsaison für die nur 28 Kilometer lange Strecke bis zu 6,30 Euro fällig – das entspricht rund 22 Cent pro Kilometer. Auch in der Nebensaison liegt der Tarif mit 4,15 Euro weiterhin deutlich über dem nationalen Durchschnitt.
Auf der AP-7 entlang der Küste werden die Autofahrer ebenfalls ordentlich zur Kasse gebeten. Die Fahrt von Fuengirola nach Estepona kostet im Sommer bis zu 14,95 Euro, was einem Kilometerpreis von rund 18 Cent entspricht – rund 60 Prozent mehr als im Winter.
Auch der Abschnitt der AP7 zwischen Estepona und Guadiaro liegt mit 3,90 Euro für 22 Kilometer im oberen Bereich und zählt laut AEA zu den 15 teuersten Autobahnstrecken Spaniens.
In der Studie wird der Artxanda-Tunnel (Bilbao) als die teuerste Strecke Spaniens ermittelt: Er kostet 1,50 Euro, aber bei einer Länge von nur 3 Kilometern 50 Cent pro Kilometer.
Es folgt der Cadi-Tunnel in den katalanischen Vorpyrenäen, der 14,16 Euro kostet und bei einer Länge von 29,7 Kilometern einen Kilometerpreis von 47 Cent hat.
Deutliche Preisunterschiede innerhalb Spaniens
Zum Vergleich: In anderen Regionen des Landes, etwa in Galicien, sind vergleichbare Strecken deutlich günstiger. Die Verbindung zwischen Puxeiros und Baiona etwa schlägt nur mit sechs Cent pro Kilometer zu Buche.
Auf manchen Strecken, beispielsweise rund um Alicante oder Cartagena, ist die Nutzung in den Nachtstunden sogar komplett kostenlos.
Die AEA kritisiert in ihrem Bericht auch die zunehmende dynamische Preisgestaltung: Neun der insgesamt 32 mautpflichtigen Autobahnen in Spanien passen ihre Tarife saisonal oder tageszeitabhängig an – vor allem in touristisch stark frequentierten Regionen.
Besonders drastisch ist der Preisanstieg auf dem Abschnitt Alicante–Cartagena, wo im Sommer bis zu 76 Prozent mehr verlangt wird.
Die hohen Preise stoßen zunehmend auf Kritik. Patricia Navarro,Vertreterin der andalusischen Landesregierung in Málaga, fordert eine gerechtere Verteilung der Mautlasten.
Zwar generieren die Autobahnen an der Costa del Sol jährlich rund 30 Millionen Euro an Einnahmen für den Staat – insgesamt über 380 Millionen Euro seit ihrer Inbetriebnahme im Jahr 1999 –, doch spürbare Entlastungen für die Bevölkerung seien bisher weitgehend ausgeblieben.
Und wenn man Pech hat, bilden sich, trotz der hohen Preise, gerade im Sommer an den Zahlstellen lange Schlangen.
Quellen: Málaga HOY, Europa SUR, Diario SUR