Olivenölpreis in Spanien
Die Dürre und eine katastrophale Ernte haben den Preis für Olivenöl in Spanien, dem weltweit größten Exporteur dieses Öls, in den letzten anderthalb Monaten um 15,4 % steigen lassen. Das besagen die Daten der spanischen Verbraucherschutzorganisation OCU.
Demnach ist der Durchschnittspreis in diesem Zeitraum bei einem Liter Olivenöl von 8,16 Euro auf 9,42 Euro gestiegen, wobei bei einigen Marken der Preis sogar über 12 Euro liegt.
Verglichen mit den Vorjahren betrug der Preis für extra natives Olivenöl im April 2021 etwa 5,25 Euro pro Liter. Nach dem starken Preisanstieg im Jahr 2022 lag der Preis im Dezember des letzten Jahres bei rund 8,50 Euro pro Liter, der allerings zu Beginn dieses Jahres aufgrund der Mehrwertsteuersenkung wieder sank.
Jetzt hat sich dieses charakteristische Produkt der mediterranen Ernährung verteuert und die 10-Euro-Marke pro Liter überschritten. Diese Situation könnte sich in den kommenden Monaten noch verschlimmern, so die Verbraucherschutzorganisation.
Die Daten der OCU, die die Preise von 19 Marken von extra nativem Olivenöl in zehn Supermarktketten von Juli bis Ende August untersucht hat, zeigen einen weit verbreiteten Anstieg in fast allen analysierten Vertriebsketten: Alcampo, Carrefour, Dia, Caprabo, El Corte Inglés, Hipercor, Eroski, Mercadona, Consum und Condis.
Die Verbraucherorganisation klagt auch über Spekulationen um den Olivenölpreis, da das in den Supermärkten erhältliche Öl zu weit niedrigeren Preisen von den Produzenten erworben wurde.
Die OCU warnt vor den Auswirkungen dieser starken Preisanstiege auf Verbraucher, die “zu einer Reduzierung des Olivenölverbrauchs führen wird”. Das Öl werde bei den Käufern voraussichtlich durch günstigere, minderwertigeren Öle ersetzt werden.
Das gute Olivenöl wird zu einem Luxusprodukt in Spanien. Nach Angaben der spanischen Tageszeitung Diario SUR haben einige Geschäfte inzwischen Alarme an den Flaschen gebracht, um Diebstähle zu verhindern.
Erst kürzlich wurden in Córdoba 56.000 Litern Olivenöl gestohlen, die auf dem aktuellen Markt über eine halbe Million Euro wert sind.
Angesichts dieser Situation fordert die OCU das spanische Landwirtschaftsministerium auf, die Kontrolle über die Olivenölproduktionskette zu verstärken, um möglichen Missbrauch und Spekulationen zu verhindern, die sowohl für den Sektor als auch für die Landwirte negative Auswirkungen haben könnten.
Quellen: Cadena SER, El Confidential, El Economista.es