Calima an der Costa del Sol
Der Sandwind Calima hat an der Costa del Sol seine Spuren hinterlassen – auf Autos, Straßen, Gehsteigen und Gebäuden. Nach tagelangen Versuchen, den rötlichen Saharasand mit Wasser und Hochdruckreinigern zu beseitigen, stellt sich die Frage: Lohnt sich die Reinigung oder bleibt uns Calima erhalten?
Eine erste Vorhersage des spanischen Wetteramtes Aemet hatte auf eine mögliche Wiederkehr von Calima am Montagnachmittag und Dienstag hingedeutet, insbesondere in Málaga und Cádiz. Letzten Endes war es aber halb so schlimm und “Calima neigt sich dem Ende zu, da die Winde Richtung Westen abdrehen”, sagt der Wetterexperte José Luis Escudero in seinem Blog ‘Tormentas y rayos’ (Stürme und Blitze).
Der Himmel an der Costa del Sol ist am heutigen Mittwoch bewölkt und es kann zu örtlichen Niederschlägen – ohne Calima – kommen. Aemet hat für heute ab 12 Uhr eine Windwarnung für westliche die Costa del Sol, Málaga-Stadt, das Guadalhorce-Tal und die Axarquia aktiviert. Der Wind wird bis Freitag mit starken westlichen Böen in der Straße von Gibraltar und an den Küsten von Málaga, Granada und Almería wehen.
Für das Wochenende prognostiziert Aemet in der Provinz Málaga einen Temperaturrückgang: Die Höchsttemperaturen werden die 16-17 Grad nicht überschreiten und die Mindesttemperaturen werden auf 10 Grad fallen. Die Wetteraussichten für die einzelnen Gemeinden kann man unter diesem Link nachschauen.
Das große Aufräumen nach Calima hat begonnen
Viele Gemeinden sind noch dabei, ihre Straßen und Gehwege zu reinigen. So wurde beispielsweise in Marbella am Wochenende eine Sonderaktion mit mehr als 450 Mitarbeitern des Reinigungspersonals durchgeführt, um vor allem den abgelagerten Sand auf den Bürgersteigen so schnell wie möglich zu entfernen. Im Einsatz waren acht Kehrmaschinen, 14 Hochdruckreiniger und drei Wasserdruckreiniger.
In der Provinzhauptstadt Málaga haben Gebäudereinigungsfirmen aufgrund der starken Nachfrage damit begonnen, ihr Personal aufzustocken. Sie werden von Wohnungseigentümergemeinschaften, aber auch von Unternehmen und öffentlichen Ämtern mit Anfragen überschwemmt. “Seit Freitag steht unser Telefon für Gebäudereinigungen von Torrox bis Marbella nicht mehr still”, sagt Jesús Santiago, Geschäftsführer des auf Fassadensanierungen spezialisierten Multidienstleisters Málaga Colors gegenüber der spanischen Tageszeitung Diario SUR.
Auch der Geschäftsführer der Reinigungsfirma Grupo Limsama, Alejandro Checa, sagt, dass er angesichts der Anfragenflut bereits mehrere Vorstellungsgespräche angesetzt habe, um die Belegschaft zu erweitern und auf die steigende Nachfrage zu reagieren.
Sturm verwüstet Strände in der Axarquía
Neben der Beseitigung des Saharastaubes auf den Straßen, Plätzen und in den Gebäuden sind die Gemeindeverwaltungen an der Costa del Sol auch damit beschäftigt, die Schäden der starken Winde der letzten Tage zu bewerten und so weit möglich noch vor Ostern zu beheben.
An der westlichen Costa del Sol sind die Strände rund um Marbella stark in Mitleidenschaft gezogen. Bewohner und Unternehmer der Gemeinde kämpfen schon seit langem für einen Schutz der Strände durch Wellenbrecher und einen konkreten Investitonsplan.
An der östlichen Costa del Sol gehören die Strände von El Chucho und La Torrecilla in Nerja und ein Teil des Ferrara-Strandes in Torrox (siehe Foto links) nach einer ersten Einschätzung zu den am stärksten betroffenen Gebieten. Bis Ostern sollen die Schäden behoben und der Sand wieder aufgeschüttet werden.
Quellen: Diario SUR, Ayuntamiento Marbella, Ayuntamiento de Torrox